Hagrid

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Marry P.o.V.

Wie ein Schwarm Motten, welcher vom Licht angezogen wird, strömen die Schüler Hogawarts in das prächtige Schloss. Die Zugfahrt ist Recht schnell und ereignislos vergangen. Lachend laufe ich mit den rothaarigen Zwillingen hinter Harry und Cho her. Auch wenn ich mich freue, dass mein Bruder Beachtung von dem Mädchen bekommt, dass er mag, tut mir Ginny sehr leid. Sie ist schon eine halbe Ewigkeit in Harry verschossen, so zumindest Hermine. Es scheint auch eine Art offenes Geheimnis zu sein. Natürlich bis auf für meinen Bruder. Manchmal sind Jungs wirklich blind! Dabei trägt Harry ja schon eine Brille.  "Harry! Marry! Hagrid ist wieder da!", Mine und Ron schließen auf Höhe des Schulportals aufgeregt zu uns auf. Überrascht gucken wir sie an. Hagrid ist kurz nach Beginn des Schuljahres abgereist. Wohin? Hat er nicht gesagt. Er hat Harry nur einen kurzen Brief geschickt. Mal sehen, vielleicht erzählt er es uns ja jetzt. Mit einem entschuldigenden Blick zu unseren Begleitungen, verabschieden mein Zwilling und ich uns. Schnell eilen wir den Hang zu der Hütte des Wildhütters runter, darauf bedacht auf der nassen Erde nicht auszurutschen.

Allerdings stoppen wir abrupt, als wir eine piepsige, penetrante Stimme hören. Vorsichtig lunzen wir kurz durch das Fenster. "Ich sage das ein letztes Mal. Ich verlange zu erfahren, wo sie gewesen sind!", forder die pinke Kröte. "Habe ich ihnen doch gesagt. Ich war wegen meiner Gesundheit weg!", erklärt Hagrid wie immer herzlich. "Gesundheit?", fragt die Umbridge skeptisch. "Frische Luft schnappen. Sie wissen schon.", naja, Hagrid war bekanntlich ja noch nie ein guter Lügner. "Oh ja! Da sie als Wildhüter arbeiten, verspüren sie bestimmt chronischen Frischluftmangel. Ich würde mich an ihrer Stelle hier nicht allzu sehr wieder eingewöhnen. Ich glaube, dass ich mir die Mühe des Auspackens schenken würde.", die pinke Kuh kann doch nicht einfach Hagrid rausschmeißen! Das geht nicht! Hoffentlich kann Dumbledore das verhindern! Als die Tür beginnt sich zu rütteln, verstecken wir uns schnell hinter einem großen Stapel gehackten Brennholz.

Als Pinkie außer Sicht ist, klopfen wir an der Tür. Erfreut bittet Hagrid uns herein und schenkt uns allen eine Tasse Tee ein. Wir nehmen in seiner kleinen Sitzecke Platz. Hagrid setzt sich uns gegenüber in einen abgewetzten Sessel und hält sich ein Stück rohes Fleisch ins Gesicht. Er sieht ziemlich... zerpflückt aus. Der ein oder andere Kratzer ziert sein Gesicht. Auch wir stellen die Frage nach seinem letzten Aufenthaltsort. "Das ist streng vertraulich. Dumbledore hat mich geschickt um mit den Riesen zu verhandeln.", erklärt er uns mit ernster Miene. "Riesen?!", entkommt es Mine und mir gleichzeitig geschockt. "Shhh....", Hagrid hält seinen Zeigefinger vor den Mund. "Hast du welche gefunden?", fragt Mine nun mit gesenkter Stimme nach. "Naja, die sind ja schwer zu übersehen, wenn man mal ehrlich ist, so groß wie die sind..... Ich wollte sie überzeugen sich unserer Sache anzuschließen, aber ich war nicht der einzige der versucht hat, sie für sich zu gewinnen!" - "Todesser....", Ron spricht den Gedanken aller Anwesenden aus. "Ja, die wollten sie überreden Ihr-wisst-schon- wem zu folgen.", erklärt Hagrid mit eindeutig missbilligenden Blicken. Man muss ihm aber auch alles aus der Nase ziehen. "Und die Riesen?", bohrt mein Bruder weiter nach. "Ich habe ihnen Dumbledores Botschaft übermittelt. Ein paar haben wohl noch gewusst, dass er freundlich zu ihnen war.", Hagrid zuckt leicht mit den Schultern. Eine wirklich eindeutige Antwort scheinen sie nicht gegeben zu haben. Was an sich ja weder gut noch schlecht ist, oder? "Und, haben die dich so zugerichtet?", frage ich etwas zögerlich und deute auf sein Gesicht und seine, noch mehr als sonst, verzottelten Haare. "Nicht direkt jedenfalls.", murmelt er, ehe er Fang genervt das Stück Fleisch, welches er zum kühlen benutzt hat, zu wirft, "Hier! Dann nimm es doch du verpennter Hund!" Fang macht sich auf jeden Fall zufrieden darüber her.

Laut zehrt der plötzlich starke Wind an der kleinen Hütte. "Es ist wie letztes Mal. Da draußen zieht was auf. Wir bekommen einen Sturm. Wir sollten alle bereit sein, wenn es so weit ist!", Hagrid macht mir wirklich etwas Angst mit seiner ernsten, etwas düsteren Stimmlage. Umso mehr wird mir klar, dass Dumbledores Armee so viel wichtiger ist, als wir vermutlich alle bisher geglaubt haben.

Nur wenige Tage später erreicht uns auch schon der nächste Schock mit dem Tagespropheten.

"Wir bestätigen, dass gestern früh bei einem Massenausbruch aus Askaban 10 Heftlinge entkommen sind. Natürlich wurde der Muggelpremierminister über die Gefahr in Kenntnis gesetzt. Wir haben den starken Verdacht, dass hinter der Planung des Ausbruchs ein Mann steckt, der persönliche Erfahrung mit der Flucht aus Askaban hat. Der berüchtigte Massenmörder Sirius Black, Cousin der flüchtigen Gefangenen Bellatrix Lestrange."

"Dumbledore hat Fudge gewarnt, dass es dazu kommen kann. Die töten uns noch alle, weil der sich vor der Wahrheit drückt!", empöre ich mich leise über den Artikel. "Das passiert, wenn die Menschen Angst haben....", der Arm um meine Schultern zieht mich noch etwas näher an die Brust meines Freundes. Ich atme seinen beruhigenden Duft ein und sehe zu ihm hoch. Grinsend wie eh und je küsst er mich kurz und hält mir dann sein Toast mit Schokoaufstrich vor den Mund. Leicht lächeln beiße ich ab und ignoriere Rons fake Würggeräusche. (Haben die in Hogwarts Nutella?)

Kurz vor Stundenbeginn erheben wir uns schließlich, um unsere Sachen zu holen. Allerdings, werden wir aufgehalten, noch ehe wir die Halle verlassen können. "Harry, Marry!", augenblicklich kehrt Ruhe in der ganzen Halle ein. Hat sich wohl rumgesprochen, dass Seamus nicht gut auf uns zu sprechen ist. Interessiert verfolgen alle Umsitzenden das Gespräch. "Ich ähm.... Ich wollte mich entschuldigen! Jetzt sagt sogar meine Mum, dass das was der Tagesprophet schreibt, nicht hinkommen kann. Also, ich will damit eigentlich nur sagen, ich glaube euch!", erklärt Seamus sichtlich beschämt seinen Freunden so in den Rücken gefallen zu sein.  Meine Mundwinkel heben sich und auch Harrys, wie ich aus meinem Augenwinkel sehen kann. Irgendwann kommt eben immer die Wahrheit ans Licht.....

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Dritter und letzter Teil der Lesenacht. Hoffe ihr habt euch gefreut und dass ich nächste Woche zum updaten komme.

LG
Rubin137

Die Zwillinge und der Orden des PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt