Thestrale

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Harry P.o.V.

Sehnsuchtsvoll sehe ich Hedwig nach, wie er mit meinem Brief am Bein befestigt über die Baumwipfel hinweg gleitet.

'Lieber Tatze,

ich hoffe dir geht es gut. Hier wird es jetzt kälter. Der Winter steht auf jeden Fall vor der Tür. Obwohl ich wieder in Hogwarts bin, fühle ich mich so allein wie noch nie. Ich weiß, wenn das einer versteht, dann bist du es. Alles läuft gerade aus dem Ruder! Selbst mit Marry hab ich mich zerstritten. Was soll ich nur tun Sirius?

Harry'

Ich hoffe, dass seine Antwort nicht lange warten lässt und er mir vielleicht helfen kann mit allem was gerade einfach nur schief läuft. Er schafft es meistens mich zumindest wieder etwas aufzubauen. Da ich sonst keine Beschäftigung habe, immerhin scheint mich gerade ganz Hogwarts zu hassen, sogar meine eigene Schwester, gehe ich ein Stück in den vorderen Teil des Verbotenen Waldes.

Auf einer Lichtung mit kleinem See halte ich überraschend, da sich dort diese pferdeähnlichen Wesen aufhalten, welche sonst die Kutschen bei der An- und Abreise der Schüler ziehen. Diese Wesen sind wirklich.... besonders. Sie gleichen dem lebenden Tod und scheinen doch so sanftmütig zu sein. Unter ihnen befindet sich auch junger Nachwuchs, welcher gerade von Luna Lovegood mit einem Stück rohen Fleisch gefüttert wird. Langsam gehe ich auf sie zu.

"Hallo, Harry Potter.", begrüßt mich Luna und dreht sich kurz zu mir um, während sie das Junge streichelt. "Deine Füße.... die sind kalt oder?", ist alles was ich sage mit einem Blick auf den Boden. Sie ist irgendwie oft ohne Schuhe unterwegs. "Etwas.... Dummerweise sind alle meine Schuhe auf geheimnisvolle Weise verschwunden. Ich habe ganz stark die Nagel im Verdacht.", erklärt sie ebenfalls nach einem Blick nach unten.

"Was sind das für Wesen?", spreche ich nach einem Moment des stillen Beobachtens die Frage auf, welche mir schon seid der ersten Begegnung mit diesen Geschöpfen auf der Zunge brennt. Das Junge entfernt sich etwas und breitet seine fledermausartigen Flügel aus.

"Sie heißen Thestrale. Sie sind eigentlich ganz sanft, aber viele fürchten sich vor ihnen. Sie sind eben recht...."  - "....speziell.", beende ich ihren Satz. "Wie kommt es, dass die anderen sie nicht gesehen haben?", frage ich gleich weiter, als wir langsam auf das Junge und seine Mutter zu gehen. "Sie können bloß von dem gesehen werden, der den Tod gesehen hat.", erklärt Luna mir. "Dann kanntest du also jemanden, der gestorben ist?", frage ich zögerlich nach. "Meine Mum. Sie ist eine außergewöhnliche Hexe gewesen, aber sie hat gerne experimentiert und einer von ihren Zaubern ist fürchterlich schief gegangen. Da war ich neun.", erzählt sie. Ich fühle mit ihr. Ich weiß schließlich nur zu gut, wie es ist einen Menschen zu verlieren, der einem wichtig ist. "Das tut mir leid.", spreche ich darum auch so gleich mein Beileid aus. "Ja, es war ziemlich furchtbar und ich bin oft unheimlich traurig deswegen, aber ich habe ja noch Dad.... Wir beide glauben euch übrigens.", ich beobachte wie sie erneut ein Stück Fleisch aus ihrer Umhängetasche holt. Sie kniet sich hin und füttert erneut das kleine Pferd aus Knochen und Haut. "Was die Rückkehr von Du-weist-schon-wen angeht und deer Kampf mit ihm, die Sache mit Cedric und die Verschwörung von der Presse und dem Ministerium gegen dich, Marry und Dumbledore." - "Danke. Da seid ihr wohl so ziemlich die einzigen.", ich habe zwar eigentlich keine Lust über genau dieses Thema zu reden, aber es tut gut sowas dann doch mal von jemandem zu hören!

"Ich glaube, das stimmt nicht. Aber ich nehme an, er möchte, dass du bzw. ihr das denkst.", sagt sie mit ihrer verträumten Stimme. Ich blicke sie verwirrt an. "Wie meinst du das?", spreche ich meinen Gedanken laut aus. "Also, wenn ich Du-weist-schon-wer wäre, dann würde ich wollen, dass du dich von allen abgeschnitten fühlst, weil wenn du allein da stehst ohne andere, naja, dann bist du nicht so eine Gefahr....", erklärt sie mit einem wissenden Lächeln, wissend, dass es bei mir oben rattert und ich verstehe vorauf sie hinaus will. Natürlich, das ergibt Sinn....

Er versucht uns von den anderen zu isolieren. Das wiederum bedeutet, dass er Angst hat! Angst, dass wir ihn besiegen könnten! Luna, du bist wirklich ein Genie!

Ich muss sofort mit den anderen reden! Mich bei ihnen entschuldigen! Mich mit meiner Schwester aussprechen.... Ich werde nicht zulassen, dass Voldemort mir auch noch die letzte Blutsverwandte nimmt! Darauf könnt ihr Gift nehmen!

"Danke, Luna! Ähm, ich....", es ist zwar echt blöd jetzt einfach ab zuhauen, aber... "Geh schon! Du solltest mit ihnen reden!", Luna lächelt mich verständnisvoll an und ich bedanke mich erneut bei ihr, um mich dann schnellst möglich auf den Weg in die große Halle zu machen.

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Ein Kapitel ganz aus Harrys Sicht. Wie findet ihr es?

LG
Rubin137

Die Zwillinge und der Orden des PhönixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt