"I... Ich kann das nicht mehr.", schluchzte Mik. Verzweifelt sah Kostas Mik an. "Darf ich einen Vorschlag machen?", fragte Kostas, der behutsam, durch Miks Haare strich. Dieser nickte nur. "Was hältst du davon mal eine Kur zu machen? Einfach mal raus aus dem ganzen Dreck hier."
Aus verheulten Augen sah Mik Kostas an. "Vielleicht währe es das Beste."
~2 Tage später~
"Ich brauch dich nicht, du brauchst mich nicht. Niemand braucht mich!", schrie Mik Kostas an. "Das stimmt nicht.", versuchte Kostas Mik zu beruhigen, aber er selber konnte nicht mehr. Es raubte ihn so viel Energie, Zeit und am allermeisten Nerven. Er hasste es seinen Freund so leiden zu sehen."Vielleicht ist es besser, wenn wir Schluss machen." Dieser Satz war es, der seine Welt aus den Fugen brachte. Fix und Fertig brach Kostas an der Tür zusammen, als Mik die Wohnung verließ. Wenige Stunden später stand sein bester Freund Noah vor der Tür. "Steh auf Kostas.", forderte er Kostas auf und als sich dieser nicht von selbst erhob half er ihm auf die Beine. "Ich weiß das willst du jetzt nicht hören, aber ich glaube es ist besser so. Ihr seid Beide gerade nervlich am Ende und ich glaube du könntest einen Neuanfang gebrauchen." Ca eine Woche später war es dann soweit. Kostas zog weg....
Seufzend wischte Kostas sich eine Träne aus dem Augenwinkel. "Denkst du etwa schon wieder an damals?", fragte Noah. "Nein.", widersprach Kostas, aber seine zittrige Stimme verriet ihn. "Komm her.", forderte sein bester Freund ihn auf. Zögernd rutschte Kostas zu ihm. Er lehnte seinen Kopf an die Schulter seines besten Freunds und starrte gedankenverloren in die Ferne. Was Mik wohl gerade machte?
Lange nachdem Noah gegangen war klingelte es an Kostas Tür. Verwirrt ging Kostas zur Tür. Doch als er öffnete sah er niemanden. Nur ein Block lag auf der Fußmatte am Boden. Behutsam, als wäre er zerbrechlich, hob Kostas den Block auf und nahm ihn mit sich in seine Wohnung. Er setzte sich mit diesem auf das Sofa.
Eine Weile saß er einfach nur da und starrte den Block an. Wer den wohl vor seine Tür gelegt hatte? Schließlich ergriff er den Mut und hob das Deckblatt an. Zum Vorschein kam eine schwarze Seite. Bei genauerem Betrachten, sah man einen winzigen weißen Punkt. Kostas blätterte um und sah ein weiteres Bild. Es war auf den ersten Blick genau das gleiche, aber als Kostas es sich noch mal genauer ansah, bemerkte er, dass der weiße Fleck größer geworden war. Kostas blätterte den Block weiter durch, doch alles was in diesem Block war, waren ein und derselbe schwarze Hintergrund nur der weiße Fleck wurde immer größer. Gerade, als Kostas dachte, dass nichts spannendes mehr zu sehen war, entdeckte er ein schneeweißes Blatt, auf dem ein kleiner schwarzer Punkt zu sehen war.
Verwirrt legte Kostas den Block beiseite. Er wurde einfach nicht schlau aus dem Block. Die ganze nächste Woche über versuchte Kostas den Hintergrund des Blockes herauszufinden, aber er fand nichts.
Eine Woche, nachdem der Block bei Kostas ankam, klebte ein Zettel an seinem Briefkasten. Darauf stand nicht viel, aber es war genug für Kostas um zu verstehen, was es mit dem Block auf sich hatte. Es waren zwei simple Wörter und zwei punkte.
•Depression
°KostasLangsam aber sicher glaubte Kostas zu wissen, um wen es sich bei dem Absender des Blocks handelte, aber er traute sich nicht diesen Gedanken zu fassen. Zu tief saß der Schmerz, der an die Erinnerung bzw den Namen gebunden war.
Aber warum meldete er sich ausgerechnet jetzt? Die Antwort auf die Frage bekam Kostas nur einen Abend später. Kostas hatte es sich gerade auf seinem Sofa bequem gemacht, als es an der Tür klingelte.
Schnell stand Kostas auf und ging zur Tür. Langsam und vorsichtig öffnete Kostas die Tür und was er sah ließ ihn zusammen zucken. "M... Mik?" Kostas rieb sich die Augen. "Was machst du denn hier?"
POV Mik
2 Jahre lang war ich jetzt in Therapie gewesen. Als Kostas mich verlassen hatte bzw. ich Kostas verlassen hatte, war ich seinem Rat gefolgt und war auf eine Kur gegangen. Die Therapien halfen mir wirklich und ich entdeckte dabei meine große Leidenschaft, das malen.
Anfangs malte ich die Seiten in der Therapie schwarz an, doch ein winziges Fleckchen weiß ließ mein Unterbewusstsein immer da. Es dauerte eine Weile, bis ich bemerkte, was dieses Fünkchen weiß zu bedeuten hatte, aber sobald mir die Bedeutung klar wurde wurde dieser weiße Punkt immer und immer größer. Am Ende der Therapie ging es sogar soweit, dass ich einfach nur einen schwarzen kleinen Punkt auf mein Blatt malte. Nach der Kur meldete ich mich, kaum war ich zuhause, in einem Malkurs an. Im Laufe der Zeit fiel mir auf, dass ich immer nur eine Person malte. Selbst wenn das Thema etwas ganz anderes war. So beschloss ich schließlich, dass ich es wenigstens versuchen sollte ein letztes Mal mit dieser Person Kontakt aufzunehmen. Entweder um mit ihr abzuschließen, oder um mit ihr wieder in Kontakt zu treten.
So kam es, dass ich jetzt vor Kostas Tür stand und darauf wartete, dass er öffnete. Ach quatsch Mik, als ob Kostas hier immer noch wohnt. Er ist bestimmt schon wieder weggezogen. Schnell schob ich diesen Gedanken beiseite und konzentrierte mich auf die Tür vor mir, die sich öffnete.
"M... Mik?", stotterte mein Gegenüber und rieb sich verdutzt die Augen. Ja ich bin es wirklich. Wie gerne ich dich jetzt umarmen würde, aber ich traue mich nicht. Ich hab Angst wie du reagierst.
Bevor ich irgendetwas sagen konnte, machte Kostas einen Schritt auf mich zu und umarmte mich. Ich stand da ohne irgendeine Regung. Mit allem wirklich allem hatte ich gerechnet, dass Kostas mich anschreit, dass er mir die Tür vor der Nase zu schlägt, mir Vorwürfe macht, aber das warf mich komplett aus der Bahn. Ohne es bemerkt zu haben, hatte ich angefangen zu weinen. Ich glaubte es nicht.
Vor 2 Jahren hatte ich zu Kostas gesagt, dass es vermutlich besser wäre, wenn wir nicht mehr zusammen wären, aber jetzt stand ich hier vor ihm und er nahm mich einfach sofort wieder in den Arm.
"Komm doch rein.", forderte Kostas mich auf und ich folgte ihm zögerlich. Immer noch gefasst auf Vorwürfe. Wir setzten uns auf sein Sofa. "Was ist in den letzten 2 Jahren passiert?", fragte Kostas ruhig. Es war mir immer noch nicht ganz geheuer wie Kostas reagierte.
"Na ja ich...", ich seufzte und atmete tief durch, "... kurz nachdem du weg warst begann ich dich zu vermissen und machte mir immer mehr Vorwürfe, dass ich doch alles falsch gemacht habe. Ungefähr eine Woche nach deinem Verschwinden hielt ich es nicht mehr aus und meldete mich für eine Kur an. In der Kur gab es verschiedene Therapiemöglichkeiten und ich probierte alles aus. In den ersten Tagen saß ich mal hier mal da und schließlich fand ich am Ende sogar etwas, dass mir half. Ich hatte das Malen für mich entdeckt. Wir bekamen dort 2 Zeichenblöcke. Den einen durften wir befüllen, mit was wir wollten, in dem Anderen sollten wir schwarz unsere Depression und weiß, das was uns am Leben hält malen. So ging das also los. Anfangs hatte ich echt vor das ganze Blatt schwarz anzumalen, aber mein Unterbewusstsein ließ immer einen kleinen weißen Fleck übrig. Dieser weiße Fleck wurde in den vielen Wochen der Kur immer größer und größer. Mit ihm wuchs das Verlangen dich wiederzusehen und zu umarmen. Nun ja nach der Kur lebte ich wieder einen halbwegs normalen Alltag, aber das Verlangen dich wiederzusehen blieb. So kam es, dass ich vor wenigen Tagen hier her kam und ein Hotel mietete und dir zuerst den Block, dann die Bedeutung von schwarz und weiß und schließlich mich zukommen ließ."
Gespannt sah ich zu Kostas. Dieser schluckte und sah zurück. So saßen wir Ewigkeiten da und starrten uns gegenseitig an. Schließlich erhob ich mich seufzend. "Ich geh dann mal zurück ins Hotel. Du brauchst sicherlich Zeit zum Nachdenken." Kostas nickte nur schwach.
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Da wäre mal wieder ein neuer Oneshot von mir. *OS hinwerf* Inspiriert hierzu wurde ich von dem OS Sorry von der lieben MuffintotheMountain ihr könnt echt gerne mal bei ihr vorbeischauen.... Am Montag werde ich auch wieder aktiver auf Wattpad unterwegs sein. Also bis denne :3
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Oneshots
Short Storyhier werden sämtliche oneshots online kommen, die ich schreibe bestes Ranking: #135 in Kurzgeschichten (9.8.17)