Five

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Wie besprochen machte sich James auf und suchte die gespaltene Linde. Als er die Tüte mit dem Zettel wieder im See versenkte musste er grinsen. Das die alten Techniken immer noch genutzt wurden...

Zuhause angekommen traf James fast der Schlag: Cara war eiskalt, so als ob sie gerade aus einer Tiefkühltruhe gestiegen wäre. Bei dem Gedanken zuckte ein scharfer Schmerz durch seinen Schädel und ein Erinnerungsfetzen tauchte auf. Ein Metalldeckel, der über ihm geschlossen wurde. Ein kleines Fenster, dass von Eiskristallen überzogen wurde.... Keuchend schreckte er aus seinen Gedanken. Es war alles noch da. Der Winter Soldier war noch in ihm. Weiter darüber nachgrübelnd suchte er alle Kissen, Decken und Pullover, die er besaß, zusammen und breitete sie über Cara aus, sodass sie kaum noch zu sehen war. In den wenigen wachen Augenblicken gab er Cara warme Brühe zu trinken und wunderte sich jedes Mal, wie hilfsbereit er doch war. Der Winter Soldier trat immer mehr in den Hintergrund. In der Nacht schmiegte er sich an Cara, um sie zu wärmen. Sie war erbärmlich kalt und alle Farben waren aus ihrem Gesicht gewichen.

Der Morgen graute, als er sich auf den Weg zum Kloster Plumbuista machte. Pünktlich strand er vor der Eingangspforte und studierte die aushängenden Termine im Schein einer Laterne.

,,Oh, Sie sind aber früh auf!", ertönte die Stimme eines Mannes hinter ihm. James drehte sich um und sah einen dicklichen Kerl in Shorts und T-Shirt und mit einer riesigen Kamera um den Hals. Kaum zu erkennen war der türkise Punkt an der Seite der Kamera.

,,Sie aber auch. Wann ist der nächste Gottesdienst?"

Ein paar Sekunden verharrten beide schweigend, dann bedeutete der ältere Mann James, ihm zu folgen. Hinter dem Kloster, wo keiner sie sehen konnte, blieb der Mann stehen und fragte:,, Ich habe die Nachricht erhalten. Was ist los?"

,,Cara wurde mehrmals angeschossen und obendrein wurde ihr ein Gift gespritzt. Es sieht schlecht aus; erst Fieber, dann Kälte. Cara meinte, dass eine gewisse Wanda Maximoff so schnell wie möglich herkommen soll. Geht das?"

,,Klar. Morgen früh um die gleiche Uhrzeit wird sie hier sein."

James fiel ein Stein vom Herzen.


Am nächsten Morgen stand er wieder vor dem Kloster. Cara war in der Nacht immer mehr ausgekühlt, langsam wurde es für sie lebensbedrohlich. James hatte sie nur ungern verlassen und es machte ihn zunehmend nervös, dass sie allein war. Er sondierte seine dämmrige Umgebung, dann schaute er auf seine Uhr: es war schon Viertel vor Sieben. Er fröstelte. Da hörte er knirschende Schritte auf dem Kiesweg und wenige Augenblicke später kam eine Frau mit einer langen dunkelroten Lederjacke in Sicht. Als sie ihn sah, beschleunigte sie ihre Schritte. Noch bevor sie bei James angekommen war sagte sie:,,Du bist Bucky, richtig?" Die Frau sprach mit einem breiten russischen Akzent. Widerstrebend nickte James.

,,Gut, ich bin Wanda. Wo ist sie?"

Auch ohne ihren Namen zu hören wusste er, dass Wanda Cara meinte. ,,Komm mit", brummte er und führte sie auf dem kürzesten Weg zu seiner Wohnung, wobei sich beide öfters umdrehten und in die Dunkelheit spähten.

Cara war unter dem Deckenberg kaum noch zu sehen, als Wanda zu ihr trat. Sie legte Cara behutsam eine Hand auf die Stirn, schaute zu James hoch und meinte:,, Ich muss mich jetzt konzentrieren, also sei ruhig, ja? Ach, und ich habe etwas spezielle Fähigkeiten, also nicht erschrecken. Cara geschieht nichts."

James sah sie zweifelnd an und nickte dann. Wanda schloss die Augen und legte ihren Kopf schief. Kurz passierte gar nichts, doch dann wallte so etwas wie roter Nebel um ihre Hand auf. James musste hart schlucken, als ein roter Funke in Caras Stirn eindrang. Er beobachtete Wanda: sie hatte die Stirn gerunzelt und bewegte ihre Finger in abstrakten Bewegungen. Immer wieder leuchtete es an ihren Fingerspitzen rot auf. Nach einiger Zeit öffnete sie die Augen und massierte sich die Schläfen. James hielt es nicht mehr aus:,, Und, kannst du ihr helfen?"

,,Es wird schwierig. Wie viel Gift hat sie denn im Körper?"

,,Eine Spritze voll."

,,Oh, das ist wirklich wenig. Hhm. Hast du eine verschließbare Box oder Schüssel?"

Wortlos ging James zu einem Wandschrank und holte eine kleine Plastikschüssel heraus. ,,Danke," Wanda kniete sich neben die Matratze.

,,Das dauert jetzt ein wenig, aber danach sollte Cara von dem Gift befreit sein."

Sie beugte sich über das Bett und begann Cara in ein Netz aus dunkelrot leuchtenden Fäden einzuspinnen. Die Enden dieser Fäden sanken in ihren Körper ein und das Netz wurde immer dichter. Besonders dicht war es um Caras Kopf, dieser schien von einem dunkelroten Heiligenschein umgeben zu sein. Die Fäden verlängeten sich und endeten nun in der Schüssel, die Wanda vor sich auf den Boden gestellt hatte. Auf Wandas Stirn standen die ersten Schweißperlen, als sich das Gift, welches wie gelber Tau aussah, langsam an den Fäden entlang bewegte und in die Schüssel tropfte. James schaute fasziniert und entsetzt zu, so etwas hatte er auch noch nicht erlebt.

Nach mehreren Stunden was die Prozedur vorbei. Wanda schloss gerade den Deckel der Schüssel und meinte:,, Das hier werde ich zur Untersuchung mitnehmen. Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann ist es ein hochwirksames, sehr komplexes Neurotoxin, dass in bestimmten Arealen des Hirns aktiv ist. Deswegen würde ich ihr auch noch Ruhe gönnen. Ich fliege zwar schon heute zurück, aber sie wird in zwei bis drei Tagen abgeholt. Dann können wir sie noch besser behandeln."

James legte den Kopf schräg:,,Okay, aber wer ist >wir< ?"

,,Na, die Avengers und alle, die dazugehören!", meinte Wanda.

Bucky brummte. ,,Eine Frage habe ich aber noch: Was bist du?"


Wir saßen auf dem kleinen Balkon, tranken Kaffee und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Meine Wunden taten kaum noch weh - zumindest, wenn ich die betroffenen Stellen nicht bewegte - und die anderen Qualen waren fast vergessen.

,,Und nun", fragte ich Bucky, ,,kommst du morgen mit? Ich glaube auf jeden Fall, dass Steve dir helfen kann, zumindest mit den Erinnerungen an früher. Und Wanda kann dir vielleicht helfen, Hydra aus deinem Kopf zu bekommen. Und wenn das alles nicht hilft, bin ich immer noch da."

James sah mich über seine Tasse hinweg fragend an.

,,Ja, das ist eine sehr lange Geschichte, die ich dir später mal ausführlich erzähle. Hier nur so viel: der Typ, der vor ein paar Jahren New York angegriffen hat, du erinnerst dich?"

Bucky musste kurz nachdenken und nickte dann.

,,Dieser Kerl - Loki - hatte mich damals gefangen genommen und auch meinen Verstand kontrolliert. Ich habe es zum Glück überstanden, aber nur mit großer Hilfe. Vielleicht kann ich dir ja helfen."

Ich schaute ihn erwartungsvoll an.

,,Tja, weißt du", sagte James, ,, die Situation ist für mich immer noch neu. Ich muss mich erstmal ein bisschen orientieren, mich selbst wieder kennenlernen. Ich hoffe du verstehst das, wenn ich jetzt noch nicht mitkomme."

,,Ich verstehe das, aber Steve wird das nicht gefallen."

Schweigend sahen wir über die Dächer Bukarests. Ein paar Straßen weiter konnte ich die weißen Markisen von Marktständen in der Sonne blitzen sehen.

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Hallo ihr Lieben,

das war meine erste Kurzgeschichte und zugleich auch meine erste Geschichte hier auf Wattpad. Ich hoffe sie hat euch gefallen und ich wäre sehr dankbar, wenn ihr sie kommentiert (dann kann ich auch für weitere Geschichten lernen ;-) )

Eure Ashiik Tiko


Der AuftragWo Geschichten leben. Entdecke jetzt