There's so much I could have said, but instead I stood silent

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Silvester ist für Niall immer etwas unsinniges gewesen. Man feiert ins neue Jahr, nimmt sich Vorsätze, die man am Ende sowieso nicht umsetzten wird und man betrinkt sich. Und das, was Niall am aller unsinnigsten findet, ist das ganze geknalle, um die angeblichen Geister zu verjagen.

Aber jetzt, wo Harry da ist und sich die Tage zuvor schon so darauf gefreut hat Silvester zu feiern, kann Niall nicht anders, als sich auch zu freuen. Denn, wenn Harry sich freut macht es Niall glücklich. So sehr.

"Was denkst du, wie das nächste Jahr wird?", fragt Harry leise und nippt einmal an seinem V+ Cola. Beide haben sich dazu enschieden, dass sie sich daran erinnern wollen, wie sie ins neue Jahr starten werden.

"Ich habe keine Ahnung. Aber ehrlich gesagt habe ich etwas Angst davor.", gesteht Niall, denn er hat wirklich keinen blassen Schimmer, was das Jahr alles bringen mag. Aber er hofft, dass es besser als das Alte wird.

"Du brauchst keine Angst haben. Ich bin für dich da und wenn du in Schwierigkeiten kommt, dann helfen ich dir da raus. Wie du mir, so ich dir." Ein breites Lächeln ziert Nialls Lippen, nachdem Harry zuende gesprochen hat. Er ist dem Grünäugigen so dankbar, denn ohne ihn würde er jetzt wahrscheinlich alleine in seinem Zimmer sitzen und sich deprimierende Songs anhören. Aber stattdessen sitzt er hier, mit Harry, auf dem Balkon eines Hotels, und sieht sich mit ihm um 45 Minuten vor Mitternacht die glänzenden Sterne im dunklen Nachthimmel an.

"Danke. Für alles." Kurz nimmt Niall auch einen Schluck aus seiner Flasche V+, doch anders wie Harry hat er eins in der Geschmacksrichtung Berry. Harry antwortet nicht, legt nur seinen Arm um Niall uns zieht ihn an seine Brust.

Einige Sekunden bleibt es still, bis Niall spürt, wie Harrys Herz erst anfängt schneller zu schlagen, seine Hände zu zittern beginnen und sich seine Atmung verschnellert. Ängstlich hebt Niall seinen Kopf, um Harry ins Geist zu Blicken, doch seine Augen sind geschlossen.

"Harry, alles okay?" Keine Antwort. Niall wird panisch, setzt sich auf und sieht Harry mit großen Augen an. "Harry mach deine Augen auf.", bitte er der Grünäugigen hektisch.  Lasngasm öffnen sich die Augen des Größeren und Niall kann nicht wirklich einordnen, was Harrys Gesichtsausdruck zusagen scheint.

"Geht's dir gut?", fragt Niall ein weiteres Mal besorgt, worauf Harry nur abwesend nickt. Niall ist sich nicht sicher, ob er das glauben soll so, wie Harry zittert. "Harry, ich mache mir Sorgen.", sagt Niall daraufhin, nimmt Harrys Hand in seine, um ihm somit still zu sagen, dass er für ihn da ist.

"Es...es fällt mir schwer zu atmen, aber-" "Nichts aber! Brauchst du irgendwas?", fragt Niall dann panisch nach, springt auf und ist jede Sekunde bereit dazu das zu holen, was Harry braucht. Auch wenn es Harry besser gehen würde als es aussieht macht sich Niall sorgen, denn er will nicht, dass ihn etwas passiert, undzwar unter keinen Umständen.

"Mein Asthma Spray.", bringt Harry nur krächzend heraus, doch noch immer ziert ein schmales Lächeln seine Lippen, was Niall zugegeben etwas angst bereitet. Doch ohne noch eine Sekunde zu verschwenden rennt Niall wieder rein, durchwühlt hektisch Harrys Tasche, um sein Asthma Spray zu suchen, was er dann auch findet.

Noch immer schnell, allerdings etwas erleichtert geht er wieder auf den Balkon, auf dem Harry schon keuchend auf ihn wartet. Schnell legt Niall den Gegenstand in Harrys Hand, welcher sofort das Spray inhaliert. Tief durchatmend rauft sich Niall die Haare und schließt dann für einen Moment seine Augen.

"Wieso hast du mir das nicht erzählt. Ich hatte gerade so eine Angst. Das kannst du dir nicht vorstellen. Ich dachte du erstickst oder so.", spricht Niall verzweifelt, als Harry fertig ist und den Gegenstand neben den Stuhl auf den Boden legt. Harry hat ihm wirklich einen Schreck eingejagt.

"Komm her.", wird Niall dann von Harry gebeten. Langsam tritt Niall näher zu Harry, bis er vor ihm steht und ihm sanft in die Augen blickt. Für einen Augenblick tut niemand etwas, doch dann legt Harry seine Hände an Nialls Hüfte, zieht ihn so weit zu sich, dass sich dieser schon von alleine auf Harrys Schoß setzt. Nialls Herz fängt auf Knopfdruck an wie wild zu schlagen und in seinem Bauch breitet sich ein aufregendes Gefühl aus.

"Es tut mir leid.", murmelt Harry nur, streicht dabei die Seiten Nialls mit seinen Fingerspitzen entlang. Der blonde schließt nur seufzend die Augen und lehnt sich näher an den Größeren. Für eine kurze Zeit verweilen sie so; Nialls Gesicht in Harrys Nacken gepresst, auf welchen immer wieder sein heißer Atem trifft, und Harrys Nase in Nialls Haar vergraben, welcher seinen Duft tief in sich aufsaugt.

Kurz regt sich Harry, was Nialls leicht aufschrecken lässt. "Es ist bald Mitternacht.", flüstert Niall, will damit den Kuss andeuten, welchen Niall am Vortag erwähnt hat. Harrys Lippe sieht zwar noch immer nicht gesund aus, doch schmerzen tut sie nicht mehr, so hat Harry es ihm zumindest weiß machen wollen. "Ich weiß.", sagt Harry ebenso leise, legt dann seine Hand an die Wange des Blauäugigen, wessen Herz sofort schneller zu schlagen beginnt, und streicht mit seinem Daumen sanft dort entlang.

Tief schauen sich die beide in die Augen, können ihre Blicke kaum noch von einander los reißen, doch als sie die erste Rakete hören, welche in der Luft explodiert, schließen beiden ihre Augen. Es dauert vielleicht eine Sekunde, bis sich ihre Lippen treffen und sich zu einem gefühlvollen Kuss vereinen.

Die lauten Explosionen der Böller ignorieren sie und, als Harry den Kuss vertieft, leicht mit seiner Zunge gegen Nialls Unterlippe stupst, scheinen die lauten Geräusche komplett stumm zu sein.

Schwer atmend trennen sich Niall und Harry, jedoch befindet sich ein breites Grinsen auf den Lippen beider Jungen. "Frohes neues Jahr.", flüstert Niall, ehe er einen weiteren Kuss auf Harrys Lippen haucht. "Dir auch.", erwidert Harry, gibt Niall ebenfalls noch eine Kuss.

Dieser Morgen endet damit, dass beide sich noch unzählige Male Küsse auf die Lippen drücken, sich erzählen wie gern sie sich haben, doch Niall ist leider nicht dazu gekommen Harry zu sagen, was er wirklich fühlt. Harry und Niall gehen mit dem Wissen ins Bett, dass sie nach diesem kleinen Urlaub ein tolles Date haben werden. Und wer weiß, vielleicht wird nach dem anstehenden Date alles andere als zuvor.

Ob jedoch gut oder schlecht, das kann noch keiner so wirklich sagen.

Midnight Calls [Narry Storan]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt