It's like I want you to look at me, but I turn my head everytime you do

401 27 0
                                    

Eine knappe Stunde später, in der Niall, draußen im Dunkeln, vor dem Hotel gesessen und zitternd auf Harry gewartet hat, kommt endlich das Taxi, in welchem Harry sitzt, an. Erleichtert, dass Harry wirklich wieder da ist, springt Niall auf und stürmt auf das Fahrzeug zu. Das einzige, was er jetzt will, ist Harry in seine Arme schließen und ihm sagen, dass alles wieder gut wird, gemeinsam können sie alles schaffen.

"Harry, gehts dir gut?", fragt Niall sofort, als der Größere aus dem Auto steigt. Er hat sich solche Sorgen gemacht, und jetzt zu wissen, dass Harry wenigstens heile aussieht und wieder da ist, beruhigt ihn ungemein.

"Alles gut.", sagt Harry leise und man merkt, dass ihm die Situation unangenehm ist. Schnell bezahlt Niall den Taxifahrer und schlingt dann seine Finger um Harrys Handgelenk, um sicher zu gehen, dass er auch wirklich da ist und es nicht einfach ein verrückter Traum ist.

"Wir gehen dann mal rein, denke ich.", lächelt Niall leicht, um die angespannte Situation etwas zu lockern - vergebens. Still laufen die beiden zurück ins Hotel und setzen sich genauso still auf das Bett. Es ist fast so, als würde die Stille sie von Innen heraus auffressen, so unangenehm ist es. Es scheint so, als würden beide jede Sekunde bereit dazu sein die Stille zu unterbrechen, doch keiner weiß, wie er richtig anfangen soll. Niall will Harry einfach umarmen, und sagen, dass alles okay ist, dass er sich nicht schämen muss und, dass es nicht er selbst gewesen war. Denn Niall weiß genau, dass Harry so fühlt.

"Ich weiß, dass ich das schon gesagt habe, aber es tut mir leid.", sagt Harry leise. Dann dreht er sich zu Niall und sieht ihn voller Reue an. Der Blauäugige erkennt das Hoffen auf Vergebung in seinem Gesicht, erkennt, wie leid es ihm tut. Er weiß, dass Harry mit der Zeit immer mehr einsieht, dass es nicht so weiter gehen kann, er weiß es einfach. Und wie heißt es doch so schön; Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

"Ich weiß. Und ich weiß auch, dass das nicht wirklich du warst. Aber Harry, du-" "Ich muss etwas ändern, das weiß ich. Aber es ist so schwer. Ich habe wirklich versucht es zu lassen, aber...ich habe es einfach nicht geschafft. Mein Körper braucht das.", sagt Harry verzweifelt, und sieht dabei wirklich fertig aus, als würde er selber nicht mehr weiter wissen.

"Wir schaffen das. Egal wie, aber wir bekommen das hin. Das habe ich dir schon mal gesagt. Du brauchst nur etwas Geduld und den Wille es zu ändern.", lächelt dann Niall leicht und rückt etwas näher an Harry. "Okay?" "Okay."

Für einen kurzen Moment ist es Still, bis Harry anfängt zu sprechen. "Sobald wir wieder zurück sind versuche ich mit einer Therapie oder so anzufangen. Falls mich Liam nicht vorher-" "Was wird Liam?", unterbricht Niall ihn erschrocken. "Du weißt, dass ich ihm Geld schulde. Und bei Geld hört die Freundschaft auf." "Ich sagte doch ich kann es dir geben. Und du wirst es nehmen, ob du willst oder nicht.", bestimmt Niall einfach und umarmt Harrys Arm von der Seite, legt dann seinen Kopf auf seine Schulter. Harry erwiedert nichts.

"Ich bin froh, dass du eine Therapie machen willst, aber wie kam es dazu, dass du deine Meinung geändert hast?", sagt Niall, nuschelt dabei etwas in Harrys Pulli. "Ich...also nachdem was heute morgen passiert ist, will ich nicht riskieren, dass ich dich noch einmal so verletze." Diese Worte lasse Niall hochschrecken, sodass er Harry ins Gesicht sehen kann.

"Du hast mich nicht verletzt. Es war-" "Doch, Niall. So weit hätte es niemals kommen dürfen. Und es tut mir so leid, ich wollte dich nie so anfassen.", erklärt Harry ein weiteres Mal, was Niall nur zum Kopfschütteln bringt. Für ihn war es okay, auch wenn es vielleicht dumm klang, aber er würde Harry jedes mal aufs neue verzeihen, weil er weiß, dass es Harry wirklich leid tut und es nicht einfach eine daher gesagt Entschuldigung ist.

"Du bist zu gut für diese Welt." "Ich bin alles, aber nicht gut.", widerspricht Harry nur leicht lachend. Niall muss daraufhin Lächeln und umschließt Harry Arm fester. Es ist zwar schon mitten in der Nacht, aber keiner der beiden scheint wirklich müde zu sein. Ganz plötzlich fällt Niall ein, dass er Harry noch sein Weihnachtsgeschenk geben wollte.

Midnight Calls [Narry Storan]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt