Harry P.O.V
Uns wurde gesagt, dass sich unser Gepäck schon im Gebäude befinden würde. Also folgen Ron und ich, wie auch die anderen Erstklässler, Hagrid, der uns zu den Booten führt, mit denen wir zum Schloss gelangen würden.
Ich staune, als ich Hogwarts erblicken kann. Die anderen tuen es mir gleich. Ich hatte nicht erwartet, dass das Schloss so groß sein würde. Es ist wunderschön und ich kann immer noch nicht glauben, was hier gerade passiert. Und falls ich träumen sollte, hoffe ich niemals von diesem Traum zu erwachen.
Ich teile mir das Boot mit Ron und bemerke, dass dieser auch nicht aufhören kann zu staunen. ,,Ich dachte Fred und George würden übertreiben als sie meinten, Hogwarts wäre größer als das Quidditchstadion.", sagt er und kann seinen Blick nicht abwenden. Ich lächel und schaue auch auf das Gebäude,das schon bald mein zu Hause sein wird.
,,Erstklässler, folgt mir. Wir gehen zu Professor McGonagall. Sie führt euch dann in die große Halle.", ruft Hagrid über die Masse, als alle die Boote verlassen haben. Wir folgen ihm aufgeregt und treten durch die Tür in das Schloss. Auf dem Weg schaue ich mich ein paar mal um, kann allerdings immer noch keinen Blondschopf entdecken. Ich erblicke nur das Mädchen mit den zerzausten Harren, die gerade einen Jungen tröstet. Das muss wohl Neville sein.
Bevor ich mir weitere Gedanken mache, kommen wir auch schon vor der Tür an, die in die große Halle führt. ,,Wartet einfach hier draußen. McGonagall wird gleich schon hier auftauchen. Ich glaube, wir sind etwas früh dran, aber ich kann hier nicht auf euch warten. Muss noch zu Dumbledore um mit ihm über...naja...das geht euch eigentlich nichts an.", sagt Hagrid und wendete sich zum Gehen, ,,Ach ja, viel Glück euch allen." fügt er noch hinzu, wobei er mir dabei zuzwinkert und dann schließlich verschwindet.
Draco P.O.V
Ich warte mit Crabbe und Goyle und natürlich den anderen Erstklässlern auf diese McGonagall. Pansy habe ich nicht mehr gesehen, seit wir in die Boote gestiegen sind. Sie hat sich ihres mit ihrer Freundin geteilt. Um ehrlich zu sein, ist es mir aber auch egal wo sie steckt.
,,He, Draco!"Crabbe stupst mich an der Schulter an und zeigt mit einem seiner Wurstfinger auf eine kleine Gruppe von Schülern. ,,Was macht denn unsere Berühmtheit Potter mit dem Weasley?" Als ich den Namen Potter höre versuche ich einen genaueren Blick auf die Gruppe zu werfen.
,,Eigentlich sollte Potter sich unserer Gruppe anschließen. Wahrscheinlich weiß er nur nicht, wer gerade neben ihm steht. Ein Weasley! Das ich nicht lache.", redet Crabbe weiter. ,,Genau", fügt Goyle hinzu, ,,Mit uns wäre er viel besser dran. Mein Vater meint, die Weasley sind Blutsverräter. Welche der schlimmsten Sorte. Armer Potter..."
Ich schiebe meine Augenbrauen zusammen. Für mich sieht es nicht so aus, als muss Har-ehm.. Potter einem leid tun. Er lacht mit diesem Weasley und ich spüre einen Stich in der Brust. Außerdem wird mir plötzlich ganz komisch im Bauch. Liegt das vielleicht an den vielen Schokofröschen?
Erst als mich diesmal Goyle anstuppst, komme ich zurück in die Realität. ,,Draco, was hälst du davon?" ,,Von was?", frage ich ihn verwirrt. ,,Na von meiner Idee.",sagt er, als sei es selbstverständlich. ,,Wir wollen Potter zeigen, mit wem er da eigentlich lacht, damit er sich uns anschließt." , erklärt mir Crabbe und grinste böse vor sich hin.
Ich weiß worauf das hinaus läuft. Mit wir meinen sie eigentlich nur mich. Sie stellen sich bloß hinter mich, wie irgendwelche Leibwächter. Lächerlich, wenn man mich fragt. Aber mich fragt ja niemand. Einerseits hat Vater mehrere Andeutungen gemacht, dass ich mich von "falschen Leuten", also Harry, fernhalten sollte.Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Idee.
Andererseits weiß ich, dass ich mit Harry gerne befreundet wäre. Das ist die Gelegenheit. Und aus einem mir unerklärkichen Grund bin ich wütend auf Weasley. Wütend, dass er mit Harry spricht und lacht und nicht ich. Am liebsten würde ich ihn von Harry wegzerren oder ihn in den See schubsen. So wütend bin ich. Außerdem bin ich enttäuscht, dass Harry so schnell Freunde gefunden hat. Ich habe zwar Crabbe und Goyle, aber das ist etwas anderes. Als Freundschaft würde ich es aufkeinen Fall beschreiben.
Bevor ich es mir anders überlegen kann, tragen mich meine Füße in die Richtung, in der der schwarzhaarige Junge steht. Angetrieben von Wut und, so ungern ich es auch zugebe, Eifersucht. Crabbe und Goyle laufen direkt hinter mir und alle anderen Schüler machen mir Platz. Dies führt dazu, dass ich mich etwas selbstsicherer fühle. Ich bin ein Malfoy. Wieso sollte man nicht mit mir befreundet sein wollen, rede ich mir ein. Meine Aufregung und Nervosität lasse ich mir äußerlich nicht anmerken.
Mit straffen Schultern, gehobenem Kopf und Crabbe und Goyle auf den Fersen stelle ich mich vor Harry und seinen Freund. ,,Es ist also wahr.", sage ich und bemerke wie Harry mich überrascht ansieht, ,,Harry Potter ist in Hogwarts". Ich tue so, als würden wir uns jetzt das erste mal treffen. Irgendwie möchte ich nicht, dass die anderen, vorallem Crabbe und Goyle, von meiner ersten richtigen Begegnung mit Harry bescheid wissen. Das ist immer noch meine und Harrys Sache.
,,Das sind Crabbe und Goyle", stelle ich meine Freunde vor, ,,Und ich bin Malfoy. Draco Malfoy." Bei meinem Namen fängt der rothaarige plötzlich an zu glucksen. Ich merke zwar, dass Harry ihm einen warnenden Blick zuwirft, allerdings ist für mich nun die Sache klar. Ich kann den rothaarigen nicht ausstehen. Ich wurde noch nie ausgelacht und werde es mir nicht gefallen lassen. Was denkt der eigentlich wer er ist, spannt mir Potter aus und wagt es sich einen Malfoy auszulachen. Wenn mein Vater davon erfährt!
,,Was gibts da zu lachen?", zische ich dem Blödmann zu ,,nach deinem Namen muss ich garnicht erst fragen. Rote Haare und ein dreckiger Umhang. Du bist bestimmt einer der Weasleys!" Dem Jungen vergeht das Lachen und ich höre Crabbe und Goyle leise hinter mir grunzen. Harry hingegen schaut nun nicht mehr den rothaarigen sondern mich warnend an und ich glaube, auch einen Hauch Enttäuschung in seinen grünen Augen zu sehen.
,,Du wirst schnell bemerken, dass manche Zaubererfamilien besser sind als andere, Potter." sage ich und wende mich zu Harry. ,,Du willst doch nicht mit den falschen befreundet sein,oder? Ich kann dir da helfen." Ich reiche ihm meine Hand und bin überrascht darüber, wie ruhig ich ihm meine Hand entgegen strecke.
Innerlich zittert mein ganzer Körper. Mein Herz pocht gegen meine Brust. Und meine Gedanken spielen verrückt.
Bitte, nimm die Freundschaft an, denke ich mir. Doch ich kann kein Lächeln auf Harrys Gesicht erkennen. Ich sehe, dass er enttäuscht ist. Von mir? Was habe ich falsch gemacht? Ich habe mir Mühe gegeben, ihn um seine Freundschaft zu bitten.
Die Sekunden fühlen sich an wie Stunden, er greift immer noch nicht nach meiner Hand. Mein aufgesetztes Grinsen fällt langsam und er schaut mir in die Augen. Vielleicht liegt es an ihrer Farbe oder daran wie seine Augen im Schein des Lichts glitzern. Aufjedenfall bin ich mir in diesem Moment sicher, dass ich noch nie etwas schöneres erblickt habe.
Er sieht mich an, als hätte ich ihm am Bahnhof nie geholfen. Er schaut erst zu Weasley bevor er mir antwortet. ,,Ich glaube, ich suche mir meine Freunde selbst aus." Dann tritt er ein Stück zurück und zieht den Rothaarigen mit sich.
Und ich? Meinen Gesichtsausdruck kann wohl keiner deuten . Er zieht es vor mit Weasley befreundet zu sein, als mit mir. Da war es wieder dieses Stechen in der Brust, ich fühle mich alleine. Ich blende alle Geräusche aus, als ich sehe, wie Harry sich mit seinem ach so tollen Freund zu einem Mädchen und einem anderen Jungen begibt. Ich höre nicht, wie sich Crabbe und Goyle über Harry beschweren oder wie ein Mädchen aufschreit, weil sie fast auf eine Kröte getreten war.
Für mich ist alles still. Ich fühle mich einsam, obwohl so viele Leute um mich herum stehen. Mir ist kalt und heiß zu gleich. Mein Herz pocht nichtmals mehr halb so schnell wie vorhin, ich habe Angst, es würde stehen bleiben. Ich gebe es zu, ich bin sehr verletzt von Harrys Entscheidung. Was hätte ich erwarten sollen? Vater hat wahrscheinlich Recht. Mit allem.
Als ich wieder zurück in die Realität komme ist mir nur noch heiß. Ich bemerke, dass die meisten schon in die große Halle gegangen sind und balle meine Hände zu Fäusten. Dann erhebe ich meinen Kopf, als ich mich zu Crabbe und Goyle drehe. Alles was ich fühle ist Wut. Pure Wut. Und Hass. Und Enttäuschung. Er wird es noch bereuen mich so verletzt zu haben, schwöre ich mir. ,,Crabbe,Goyle. Folgt mir!", befehle ich ihnen in einem Ton, den ich sonst nur von Vater kenne, und laufe mit einem gemeinen Lächeln auf den Lippen in die Halle.
Potter hätte meine Freundschaft annehmen sollen, als er es noch konnte!
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Don't Break My Heart,Again //Drarry FF//
FanfictionAls Harry Dracos Freundschaft ablehnt, zerbricht etwas in ihm. Aus der Vertrautheit wird Hass und die beiden werden zu Feinden. Doch Draco vermisst Harry...und Harry vermisst Draco. Nur wissen beide nichts von den Gefühlen des anderen. //Drarry...