Von gebrochenen Herzen

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Chekovs Sicht

Wie sie so vor mir gestanden hatte. Sie hatte sich in den für sie fünf Jahren verändert. Ihre Haltung war selbstbewusster, sie war ein ordentliches Stück gewachsen und sie trug wesentlich erwachsenere Klamotten. Sie war immer noch so wunderschön wie ein Engel. Am Anfang hatte sie sogar gelächelt, doch ich konnte ihr umwerfend schönes Lächeln nicht ertragen. Es zerriss mir das Herz, sie leiden zu sehen, aber ich wollte auch nicht länger leiden. Das sie mich immer noch so voller Liebe angesehen hatte, ließ mich jedoch nur noch mehr leiden, als ohnehin schon. Als sie dann weg ging, wurde mir mit einem Schlag unfassbar kalt. ,,You messed it up", hörte ich plötzlich eine Stimme neben mir, ,,Du hast es verßaut." Es war das Mädchen, das offenbar Eva hieß. ,,Es iest das Beste fur uhns baide", murmelte ich betreten. ,,Digger, are you kidding me? Is that dein Ernst?", fragte sie mich empört, ,,Ick kenne sie jetzt since five years, and sie hat sich geweigert, with any boy auf den Abi-Ball to gehen, and ihre Begründung war: ,Meine große Liebe is in another time.' Ick wise nicht, warum, aber she never stopped loving you!" Damit war auch Eva weg und ich stand allein neben der Enterprise. Ich machte mich auf den Weg zum Kontrollzentrum der Basis und dachte auf dem Weg über die verschiedensten Dinge nach: Liebt sie mich wirklich noch? Ist das vielleicht alles nur gespielt, um mir nochmal das Herz zu zerfetzen? Hat sie wirklich keinen festen Freund auf der Erde? Wird sie endlich für immer bleiben? Hat sie wirklich keinen festen Freund auf der Erde? Was hat sie in den für sie fünf Jahren gemacht? Und das wichtigste: Hat sie wirklich keinen festen Freund auf der Erde? Ich bekam gar nicht richtig mit, wie ich am Kontrollzentrum ankam. Dort sah ich den Captain und Emi. Er hielt sie im Arm und sie weinte. Ich hörte, dass sie über irgendwas sprach, doch ich konnte nicht verstehen, worüber. Ich unterdrückte sämtliche Gefühle, die daraufhin in mir aufstiegen und stapfte weiter in mein Zimmer, wo ich eine Flasche von dem guten Whisky aus meinem geheimen Safe nahm. Von diesem Safe wusste niemand etwas, denn niemand sollte meinen guten Whisky klauen! Ich ließ mich mit dem Glas in der Hand frustriert auf das Sofa fallen und starrte auf die Wand. Eva hatte Recht. Ich hatte es wirklich versaut. Ich hatte so übel versaut, wie man es nur versauen kann. Und ich hasste mich dafür. Ich nahm einen tiefen Schluck aus dem Glas und stand wieder auf, weil das Sitzen auch nicht unbedingt beruhigend war. Beruhigend waren Emilias sanfte Küsse und ihre Worte, die sie immer so mit Bedacht wählte, als ob etwas schreckliches passieren würde, wenn sie die falschen Worte wählen würde. Dort als sie mir das Herz brach, hat sie nicht lange gezögert. Sie hat einfach wahllos geredet und es kam mir nicht so vor, als wären diese Worte wirklich von ihr. Ich vermisste es, ihr beim schlafen zuzusehen, ich vermisste es, sie im Arm zu halten, ich vermisste es, durch ihre samtig weichen Haare zu streichen, die immer ein Bisschen nach Rosen dufteten. Aber am meisten vermisste ich es, sie küssen. Plötzlich stieg diese helle heiße Wut in mir auf und überflutete meinen ganzen Körper. Wut auf mich selbst, weil ich sie einfach hatte gehen lassen, weil ich einfach alles zu Nichte gemacht hatte, weil ich es einfach echt versaut hatte. Ich pfefferte das Glas gegen die Wand und fuhr mir aufgebracht durch die Haare, während ich mich erneut aufs Sofa fallen ließ und während mir die Tränen kamen. Alles Zog an mir vorbei. Die Erinnerungen an alles, was Emi und ich gemeinsam überstanden hatten. Ganz besonders quälte mich die Erinnerung an unseren ersten Kuss. Sie hatte so dermaßen gestrahlt, als sie die Bombe entschärft hatte und als sie mich dann nach meinem Kuss nochmal geküsst hatte, hatte ich mich gefühlt, wie der glücklichste Mensch des Universums. Das ganze zog wie ein verblasster Film an meinem inneren Auge vorbei und dann kam die Erinnerung an den Tag, als sie gegangen war. Sie hatte gesagt, dass das hier meine Zeit sei, aber nicht ihre. Ich hätte ihr einfach folgen sollen, ich hätte sie nicht einfach so im Stich lassen sollen. Ich hätte sie in den Arm nehmen und beschützen sollen. Ich hätte für sie da sein sollen, so wie George Kirk für den Captain da war, nachdem Mela tot war. Ich war an allem Schuld.

Star Trek  Liebe zwischen den WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt