"Alec!" Die weibliche Stimme hallte durch den gesamten Flur des Hauses in dem diese sich befand.
"Alexander Lightwood, jetzt warte doch!" Die schnellen Schritte der jungen Frau holten den Angesprochenen schnell ein. Sie packte ihn am Handgelenk und hinderte ihn am gehen.
"Was?", knurrte er genervt und entriss ihr seine Hand um die Arme vor seiner Brust zu verschränken.
"Du hast dich nicht mal verabschiedet", gab die junge Frau betreten von sich, reckte aber ihr Kinn in die Höhe. Alec, oder Alexander bei vollem Namen, blinzelte verdutzt und hatte nicht einmal Zeit um seine Augen zu verdrehen.
"Ersthaft. Wirklich jetzt? Tust du das gerade wirklich?" Er schnaubte empört und ignorierte den verletzen Gesichtsausdruck ihrerseits."Mama? Papa? Warum streitet ihr wieder?" Ein kleiner Junge war auf dem Flur aufgetaucht und tappte verschlafen zu seiner Mutter um sich an ihr Beim zu klammern. Diese fuhr ihm einfach beruhigend durchs Haar und sage sanft: "Es ist nichts Schatz, geh wieder schlafen." Dann warf sie Alec einen vorwurfsvollen Blick zu, da dieser eine geballte Faust hinter seinen Rücken versteckte.
"Mama ist nur wütend weil ich schon wieder auf eine Mission muss. Das ist alles." Alec rang sich ein Lächeln ab und atmete einmal tief durch, bevor er sich von der Tür abwand und den Flur wieder hoch lief. Weg von seinem Plan der Flucht. Weg von wenigstens einer Nacht der Ruhe. Weg von diesem Ort den er so sehr hasste und weg von seiner Frau und einem Kind das nicht einmal sein eigenes war.
"Kommst du Mags? Ich mach dir eine warme Milch und dann bring ich dich ins Bett. Was hälst du davon?" Alec war nicht schon genug bestraft worden, als er seine Frau geheiratet hatte, diese ihm Fremdgegangen und schwanger geworden war. Nein. Um ihn noch mehr zu quälen musste sie das Kind auch noch Magnus nennen. Das war ihr Anteil der Rache dafür, dass Alec sie niemals lieben würde und er ihr niemals der Ehemann sein würde, den sie verdiente. Das war auch ihre Entschuldigung dafür, dass sie ihm fremd gegangen war. Er gab ihr ja keine körperliche Nähe. Und jetzt, jetzt dachte alle Welt Magnus wäre sein Kind. Weil Lydia ihn als dieses betitelte. Das dies die größte Lüge auf Erden war schien sie nicht zu stören, schließlich braucht der Kleine einen Vater und außerdem ging es um Familienehre. Niemand durfte wissen was sich hinter verschlossenen Türen abspielte."Dad, warum schaust du so traurig?" Der kleine, der Alec nun eingeholt hatte, sah diesen verunsichert an. Seine leicht goldenen Augen glänzten im schwachen Licht und hinterließen ein Stechen in Alecs Herzen. Er erinnerte ihn so sehr an seinen Magnus. Wieso musste die Welt ihn nur so sehr bestrafen?
"Ach weißt du Mags, auch ich hab mal einen schlechten Tag. Selbst ganz große Schattenjäger sind ab und an traurig." Alec hob den kleinen hoch und nahm ihn auf den Arm um Richtung Küche zu laufen.
"Aber du musst nicht traurig sein! Ich hab dich doch ganz doll lieb." Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen drückte Magnus ihm einen Kuss auf die Wange, weshalb Alec leicht schmunzelte.
Es war nicht so, dass er den kleinen nicht mochte. Ganz im Gegenteil, er war sein ein und alles. Aber diese Liebe schmerzte so sehr, dass sein Herz sich manchmal anfühlte, als würde es in winzige Teile zerspringen. Andererseits war Mags das einzige was ihn noch lebendig hielt. Nicht Jace und nicht einmal Izzy konnten das schwarze Loch in seinem Inneren füllen. Und der Magnus, der es vielleicht könnte, der, der Alec nicht schlafen ließ, war in unerreichbarer Ferne. Und all das war Alecs alleinige Schuld. Hätte er damals auf Izzy, Jace oder Magnus gehört würde er dieses Leben hier nicht führen müssen. Vermutlich wäre er sogar glücklich.
"So, da wären wir."Magnus wurde auf seinen Stuhl gesetzt und sah Alec dabei zu, wie dieser den Kühlschrank öffnete und eine Tüte Milch heraus holte, als plötzlich laute Stimmen aus dem Flur kamen. Reflexartig sprang Alec vor seinen Jungen, ließ die Milch fallen und zog eine Seraphklinge.
"Alles wird gut Mags, ich beschütze dich." Dieser fing allerdings an zu weinen. Er war müde, hatte Angst und die gesamte Situation war doch etwas zu viel für einen Vierjährigen.
"ALEC!" Es war Lydia, die hilfesuchend nach ihrem Mann schrie. Dieser wagte es aber nicht die Seite seines Kindes zu verlassen.Mehrere Schritte näherten sich der Küche und Alec ging in Angriffsposition, als die Tür aufgerissen wurde und eine ziemlich verärgerte Clary hinein trat. Augenblicklich atmete Alec auf und ließ seine Waffe sinken um den weinenden Magnus auf den Arme zu nehmen und ihn zu beruhigen.
"Alec, pack deine Sachen. Wir reisen Augenblicklich zum NewYorker Institut. Lydia wird nach Anordnung des Rates gerade festgenommen, Jace wartet draußen mit ihr."
Der einzige der eine Regung an Emotionen zeigte war Magnus, der Clary verwirrt ansah.
"Was ist mit Mama, Tante Clary?", fragte er verwundert und zappelte unruhig in Alecs Armen. Clary nahm ihn Alec ab, warf Alec einen Blick zu der bedeutete, dass sie mit ihm reden musste und wand sich dann dem Kind zu. Sie lief nach draußen zu dem Portal vor dem Jace und Lydia schon warteten. Alec folgte wortlos, begrüßte nicht einmal seinen Parabatei und stieg als letzter durch das Portal.Im Institut war die Hölle los. Lydia wurde von Jace abgeführt während Alec nun völlig planlos neben Clary stand, die ihm wieder Magnus überreichte.
"Leg ihn schlafen, dann reden wir. Ich warte im Trainingsraum." Clary sah müde aus und ihre Haare waren zu einem wilden Knoten hochgebunde. Nichts desdo trotz ließ ihr Tonfall keinen Wiederspruch, weswegen Alec einfach nickte. Er war Diskussionen müde und wollte alles einfach nur noch hinter sich bringen.Magnus ins Bett zu bringen war einfacher als Alec vermutet hatte. Der kleine war schon nach wenigen Minuten eingeschlafen und lag nun friedlich in einem der Schlafzimmer des Instituts während Alec sich auf den Weg zum Trainingsraum machte. Er hatte absolut keine Ahnung was vor sich ging. Vermutlich würde Clary es ihm aber gleich erklären.
"Was gibt's Clary, warum-" Alec blieb das Herz stehen und rutschte anschließend in seine Hose.
"Hallo Alexander."
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Runenmagie *In Bearbeitung*
FanfictionDas Gefühle nichts als Ablenkung sind musste Alexander Lightwood früh lernen. Das er deswegen aber den größten Fehler seines Lebens begehen würde bemerkte er erst, als es schon zu spät war. Ein Fehler, der ihn am Sinn des Lebens zweifeln lässt. E...