Kapitel 4

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Schnell kommen wir bei der Bar an und gehen hinein. Es sind viele Menschen aus verschiedenen Arealen hier. Ich entdecke viele bekannte Gesichter und nicke ihnen kurz zu. Ich weiss nicht weswegen ich hier bin, doch eins ist klar, ich darf keine Schwächen zeigen. Ich setzte mich gegenüber von Derek auf eine Bank und warte bis er das Wort ergreift.

Wir schweigen schon seit 20 Minuten. Während es für mich unangenehmer und unangenehmer wird, scheint es Derek sichtlich zu geniessen. Immer wieder laufen Leute vorbei und schauen uns neugierig an. Manche, die ich von der Arbeit kenne, grüssen mich kurz und gehen dann schnell weiter. Auch David ist hier und wirft mir von unserem Stammtisch immer wieder verwirrte Blicke zu. Die Stille ist sehr beunruhigend, aber ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. Wir sind schon am zweiten Bier und es herrscht immer noch Stille. Ich habe das Gefühl, dass es auch in der Bar immer ruhiger wird. Immer mehr Gäste machen sich auf den Heimweg. Nach weiteren 40 Minuten bezahlt Derek endlich und deutet mir an, ich solle aufstehen. Ich werde noch angespannter. Obwohl mir die Knie zittern, versuche ich so normal wie möglich zu gehen. Vor der Bar sagt er plötzlich: „Danke, dass du mitgekommen bist. Ich habe es genossen." Bevor ich etwas sagen kann, dreht er sich um und geht davon. Verwirrt mache ich mich auf den Heimweg und frage mich, was diese Aktion sollte.

Die Gedanken hängen in meinem Kopf fest. Ich probiere zu schlafen, schrecke jedoch die ganze Nacht immer wieder aus dem Schlaf. So bin ich am Morgen total müde. Plötzlich fällt mir auf, dass ich ja immer noch nicht weiss, welchen Beruf ich neu ausüben soll. Ich quäle mich also aus dem Bett und stosse mir aus Unachtsamkeit den Fuss.

Nach dem ich das Haus verlassen habe, gehe ich zum Zentrum. So nennen wir das Regierungs- und Steuerungsgebäude. Ich gehe hinein. Im Zentrum ist es immer seelenruhig. Ich gehe bedächtig weiter und versuche keine unnötigen Geräusche zu machen. Da wird die Ruhe von einer Durchsage zerrissen: „Elias, komm bitte in die oberste Etage." Ich bin nicht wirklich überrascht nach dem gestrigen Abend. Zwei schwarzgekleideten Männer tauchen hinter mir auf und führen mich in Richtung des Fahrstuhls. Die Fahrt nach oben kommt mir ewig und doch nicht lange genug vor.

Da ertönt das Bing des Fahrstuhls und die Tür öffnet sich. Derek steht dahinter und grinst mich breit an. Dann breitet er die Arme aus und sagt: „Elias. Wie schön, dass du hier bist." Er führt mich zum Tisch, es werden kleine Häppchen aufgetischt. „Also Elias über was ich mit dir reden wollte. Ich bin positiv von dir überrascht, du warst sehr gut in deinem Persönlichkeitstest und scheinst allgemein eine sehr gute Verbindung zu den Bewohnern von Neolaìa zu haben. Daher möchte ich dich fragen, ob du nicht an meiner Seite diese Menschen zur Freiheit führen willst. Verstehst du, was ich meine? Wir können zusammen all diesen Bewohner helfen und sie von ihrem Leid erlösen. Da dich so viele Menschen kennen und du auch aus der einfachen Bevölkerung kommst, werden dir die Menschen folgen und vertrauen. Das Volk sieht dich als einer von ihnen und durch deine Position als meinen persönlichen Berater kannst du dich für ihre Bedürfnisse einsetzen. Was hältst du davon?", führt er sein Anliegen zu Ende. Erwartungsvoll und auch sicher, dass ich sein Angebot nicht ausschlagen werde, schaut er mich an. Ich halte seinem Blick stand und entscheide mich dazu ihn zappeln zu lassen. „Ich muss zuerst meine Optionen prüfen", sage ich, „Ich werde dich danach bei dir melden." Etwas perplex sieht mich Derek an während ich aufstehe, fängt sich aber gleich wieder und gibt sich betont cool. „Also bis dann, Elias", verabschiedet er sich.

Ich nehme den langen Weg nach Hause. Das Angebot reizt mich. Aber ich würde ihn zappeln lassen. Ich geniesse die Wärme der Sonne auf meiner Haut, grüsse jeden der mir entgegenkommt. Meine Laune hatte sich klar gesteigert. Ich spaziere dem langen Zaun entlang. Plötzlich höre ich eine Stimme. Sie flüstert etwas. Ich verstehe kein Wort, glaube aber die Stimme schon einmal gehört zu haben. Meine gute Laune lasse ich mir deswegen nicht verderben. Persönlicher Berater, ich kann es nicht glauben. So eine tolle Chance!

Am nächsten Tag gehe ich direkt zu Derek und nehme die Stelle an. Er scheint sich zu freuen und führt mich in mein neues Büro. „Deine Aufgabe ist es, die Interessen der Bevölkerung zu repräsentieren. Du sorgst dafür, dass sie möglichst zufrieden sind", erklärt mir Derek. Er gibt mir eine Liste mit Themen und weiteren Erläuterungen. „Viel Spass", wünscht mir Derek und geht. Ich lese mich in meine Aufgaben ein und mache gleich Notizen. Danach gehe ich hinaus und besuche die Arbeiter auf dem Land. Die meisten meiner vorherigen Kollegen sind wieder hier gelandet. Ich rede mit den Arbeitern. Auf dem Heimweg merke ich, dass ich meine Jacke im Büro gelassen habe und gehe zurück. Als ich an Dereks Büro vorbeigehe, steht die Tür offen und auf dem Tisch liegen Pläne. Ich gehe hinein und betrachte sie. Wörter wie Waffenlieferung und Staatsbaupläne tauchen auf. Ich erschrecke. „Was soll das?", frage ich mich verwirrt.


ENTSCHEIDUNG: Was wirst du tun?

Option A: Ich greife mir ein paar Dokumente.              Lies weiter Kapitel 6.

Option B: Ich lasse alles so, wie es ist.                         Lies weiter Kapitel 5.

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