„Also mit Gewalt kommen wir sicher nicht an unser Ziel, das würde nur Chaos auslösen und viele Menschen müssten ihr Leben lassen. Ich denke wir sollten direkte Konkurrenz für die Black Souls werden. Die Menschen auf unsere Seite ziehen und ihnen aufzeigen, was wirklich hinter der Kulisse abläuft. Die Black Souls dürfen nicht gewinnen", erkläre ich den anderen, „dafür müssen wir ihre Geheimnisse aufdecken und veröffentlichen." „Doch wie sollen wir an die Information kommen und die Menschen auf unsere Seite ziehen? Schliesslich haben sich die Menschen schon entschieden sich ihnen anzuschliessen", will Sean wissen. „Ich habe viele Freunde in Areal C und D. Ich kann bestimmt jemanden davon überzeugen die Seiten zu wechseln. Er kann uns Informationen beschaffen und so können wir die anderen aus diesen Arealen auf unsere Seiten ziehen. Zusammen bilden sie die Mehrheit der Gemeinschaft. Bringen wir sie auf unsere Seite, haben wir so gut wie gewonnen", erläutere ich weiter. Lydia schaltet sich ein: „Wir haben doch die Papiere mit Waffenlieferungsplänen. Wer braucht so viele Waffen? Da muss doch etwas Falsch sein!" Sean scheint nicht wirklich überzeugt zu sein. Alle anderen wollen es jedoch versuchen. „Wir müssen schnell handeln. Am besten ist, wenn wir in einer kleinen Gruppe gehen", erkläre ich weiter, „Wer würde mit mir mitkommen?", frage ich in die Runde. Es bricht ein lautes Murmeln unter den Menschen aus. Viele senken ihren Kopf oder schauen verunsichert umher. Da heben Samuel und Lydia die Hände. Ich nicke ihnen dankenbar zu und wende mein Blick wieder auf die Gruppe. Noch zwei weitere Personen melden sich freiwillig. Ich schaue Sean an, doch er schüttelt nur seinen Kopf. Dann mal los.
Wir haben uns kurz vor dem Waldrand aufgeteilt und sind nun auf unseren Positionen. Wir beobachten die Wachen und achten uns auf ihre Routen. Es wird langsam dunkler und nicht mehr lange, da werden die ersten gehen. Ich sehe ein paar bekannte Gesichter, aber viele sind mir neu. Die Black Souls müssen die Arbeit anders aufgeteilt haben. Ich beobachte David, wir waren mal beste Freunde, doch wer weiss, was er nun über mich denkt. Lydia und Matthias, einer der Freiwilligen, sind für die Ablenkung zuständig. Samuel und Christoph, der andere Freiwillige, sorgen sich um den Fluchtplan. Ich schleiche mich hinter ein Gewächshaus und warte bis die Wachen verschwinden. David nähert sich mir. In der Ferne hört man nun Geräusche. Die Wachen laufen in diese Richtung.
Ich packe David am Kragen und ziehe ihn hinter das Gebäude. Ich halte ihm meine Hand vor den Mund, um ihn vom Schreien abzuhalten. „Ich bin es, Elias", sage ich so ruhig wie möglich und beobachte seine Reaktion. Er schaut mich zuerst erschrocken an, dann entspannt er sich. Ich nehme meine Hand weg, da ich mir sicher bin, dass er mich nicht verraten wird. „Was soll das Elias? Ich habe dich gesucht nur um dann herauszufinden, dass du einfach abgehauen bist. Ich dachte mir wären Freunde", wirft mir David vor. Ich kann ihm nicht in die Augen sehen, ich weiss ich hätte ihn zuerst suchen sollen, doch ich hatte zu grosse Angst. „Was machst du überhaupt hier, es ist viel zu gefährlich. Du weisst ja, was mit Gesetzlosen passiert, wenn sie gefangen werden", fragt mich David nun in einem ruhigeren Ton.
Ich schaue auf. „Es gibt eine Gruppe im Wald, die sich gegen die schwarzgekleideten gestellt hat und wir wollen versuchen die Menschen auf unsere Seite zu ziehen. Sie wollen ihr Zuhause zurück, aber nicht unter einer solchen Herrschaft. Wir wissen, dass sie Waffen besorgt haben und dass sie irgendetwas planen. Wir wollen das aufdecken, damit die Menschen die Gefahr erkennen. Ich habe gehofft, dass du uns helfen könntest", versuche ich möglichst schnell und logisch zu erklären. Ich checke kurz, ob die Wachen bereits zurückkommen, sehe aber zum Glück keinen. „Ich weiss nicht Elias, ich würde lieber direkt mit dir mitkommen, um von hier wegzukommen. Die schwarzgekleideten kontrollieren fast jeden unserer Schritte", sagt David nachdenklich. „Ich bin dabei", entscheidet er sich schlussendlich trotzdem.
Ich bin erleichtert und erkläre ihm, was er zu tun hat. „Verhalte dich unauffällig und sei vorsichtig. Du musst versuchen Information zu beschaffen und die Leute gegen diesen Derek einzustellen. Pass auf dich auf", sage ich und schaue kurz, wo die Wachen sind. Sie sind wieder auf dem Feld, ich habe gar nicht gemerkt, dass sie wieder zurück sind. „Das mache ich und du auch", sagt David und geht davon. Ich warte noch bis er weiter weg ist und schleiche wieder zurück. „Hey! Wer ist da?", höre ich hinter mir eine laute Stimme erklingen. Ich beschleunige mein Tempo und verschwinde hinter dem Gebüsch. Ich hoffe, dass der Wachman nicht näherkommt und mich nicht richtig gesehen hat. Ich rühre mich kein Zentimeter und atme so ruhig wie möglich. Ich höre wie die Schritte näherkommen. Ich sitze in der Klemme.
„Was ist los?", erklingt eine andere Stimme. „Ich dachte ich hätte etwas gesehen", antwortet der Wächter, welcher nur noch ein paar Schritte von mir entfernt ist. Der Schweiss läuft mir kalt den Rücken hinunter. „Das war bestimmt nur ein Fuchs oder so. Komm, lass uns gehen", drängt ihn sein Kollege. „Bitte verschwinde von hier", flehe ich innerlich. Es bleibt für einen kurzen Moment still und ich fürchte schon, dass ich entdeckt wurde. Doch dann höre ich die Schritte, die sich langsam entfernen. Ich atme leise aus und bleibe noch eine Weile liegen. Dann mache ich mich auf den Weg zum Treffpunkt mit den anderen.
Die Woche vergeht wie im Flug, wir hatten so viel zu tun. Wir haben uns bessere Unterkünfte gebaut und mussten uns um Nahrung kümmern. Dadurch, dass neben den Waffenplänen auch noch Pläne der Nahrungslieferungen dabei waren, konnten wir diese eines Nachts stehlen. Jeden Tag gibt es einiges zu tun wie Wasser holen, kochen, Feuerholz beschaffen oder kleine Reparaturen und Verbesserungen vornehmen. Alle sind sehr hilfsbereit und jeder trägt zum Gemeinwohl bei. Zusammen haben wir alles organisiert und bestimmen, wie es weitergeht. Es wollen immer noch alle versuchen die Menschen auf unsere Seite zu ziehen, deswegen treffen wir uns heute Abend wieder mit David. Christoph und Matthias begleiten Lydia, Samuel und mich wieder. Wir machen noch die letzten Vorbereitungen, dann brechen wir auf.
Dieses Mal erwartet uns David. Ich schleiche mich hinters Gewächshaus während die anderen wieder für die Ablenkung sorgen. „Wie sieht es aus?", frage ich ihn gespannt. „Ich weiss nicht Elias. Es ist viel passiert. Derek, der Anführer, wie auch seine Anhänger sind viel gefährlicher als wir gedacht haben. Viele trauen sich kaum etwas gegen sie auszusprechen, geschweige denn sich gegen sie zu wehren", sagt David niedergeschlagen. „Irgendwie müssen wir die Leute aber auf unsere Seite ziehen können", äussere ich meine Gedanken verzweifelt. „Vielleicht ist es einfacher abzuhauen und irgendwo neu beginnen", schlägt David vor.
ENTSCHEIDUNG: Was wirst du tun?
Option A: Abhauen Weiterlesen Kapitel 13
Option B: weiter versuchen Weiterlesen Kapitel 14
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Die Wahl
Science FictionHallo... Willkommen in Neolaìa. Die Vorgaben hier sind ganz einfach. Seien Sie freundlich und harmonisch, erledigen sie Ihre Arbeiten und bleiben Sie auf dem eingezäunten Areal. Die wichtigste Regel ist es jedoch sich niemals dem Rat der Weisen zu w...