K A P I T E L 1

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Manuel PoV
>Ärgere ihn nicht zu doll!< hörte ich die lachende Stimme meines älteren Besitzers, John.
Seine sechs jährige Enkelin spielte gerade Doktorin und untersuchte mich. Etwas unangenehm zog sie an meinen Ohren, doch natürlich ließ ich es über mich ergehen. Ich sollte dankbar sein, so ein gutes Leben zu haben.

Wie es dazu kam?
Eigentlich ist es ganz einfach.
Meine Eltern leiteten ein Rudel, waren beide Alpha Tiere. Von meinen drei Geschwistern waren zwei Beta und einer alpha. Ich war der einzige Omega in der Familie. Zwar nicht im kompletten Rudel, aber naja.
Omegas waren für nichts zu gebrauchen, sie durften sich nicht fort pflanzen, keine wichtige Stellung im Rudel übernehmen, nicht kämpfen, einfach nichts. Denn sie waren schwächer und kleiner als die anderen Wölfe.
Meine Brüder hassten mich. Sie verprügelten mich oft und waren allgemein schlimm zu mir. Unsere Eltern haben einfach weg gesehen, sie hatten wichtigeres zutun, als unsere Streitereien zu regeln. Als Mensch zu leben, war für mich keine Option, immerhin lebte unsere Familie seit Jahrzehnten nicht mehr als Menschen.
Irgendwann, als ich 14 Jahre alt war, rannte ich weg.
Ich wollte eigentlich nur mal weg von meinen Brüdern und der Diskriminierung. Jedoch verlief ich mich. Ich fande keinen weg mehr zu meinen Rudel.
Dann landete ich mitten in der Stadt, zwischen all den Menschen.
Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte.
Immerhin hatte ich gar keine Ahnung, wie man sich schützt oder wie man was an Nahrung findet. Ich dachte wirklich, dass ich sterben würde.

Doch ein paar Tage später, fand mich John, an einen Nachmittag im Park.
Er hielt mich für einen Husky, was ich ihn jedoch nicht übel nehmen kann. Omegas waren eh nicht so groß wie richtige Wölfe, und da ich 14 war, war ich noch kleiner.
Da er dachte, ich sei ein Streuner, nahm er mich mit nach sich zuhause.
Das war nun 10 Jahre her.
10 Jahre lebte ich schon als Hund an seiner Seite und ich würde nichts dran ändern wollen.
Wenn meine Eltern mich so sehen würden, würden sie mich noch mehr hassen, als sie es eh schon tun. Als Gestaltenwanderer war es echt lächerlich so wie ich zu leben.

John erhob sich von der Couch und stützte sich an der Lehne ab. Er war schon alt, 70 Jahre.
Geistig war er noch sehr fitt, körperlich wurde er jedoch schon etwas schwächer. Die Spaziergänge mit mir wurden immer kürzer, weil er einfach nicht mehr soviel laufen konnte. Das fand ich aber nicht sonderlich schlimm. Hauptsache ihn ging es gut.
Seine Enkelin folgte ihn Richtung Küche.
>Na komm, Baldur.< rief er mich.
Baldur, so hieß ich seit 10 Jahren. Manuel finde ich zwar immer noch besser, aber ich sollte mich einfach glücklich schätzen.
John füllte Wasser in meinen Napf, während seine Enkelin Lisa, Futter in den anderen Napf am Boden schüttete.
Mein Besitzer stellte das Wasser neben dem Essen ab und holte den Nudelauflauf für sich und Lisa aus dem Backofen.
Ich wartete ab, bis die beiden am Tisch saßen und anfingen zu essen. Nun as ich auch.
Später lief Lisa mit mir noch in den Garten und spielte Ball mit mir.

So sollte mein Leben für immer bleiben.

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Bitte fragt nach, falls ihr irgendwas nicht versteht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Manus Story vernünftig rüber gebracht habe xD

Bitte gibt auch Feedback, wie ihr die Idee allgemein findet und ob ihr wollt, dass ich die FF weiter schreibe.
Denn diese Idee ist irgendwie schon sehr 'sonderbar' haha. Vielleicht mögt ihr es ja nicht.

Liebe Grüße <3

He wolf | KürbisTumor/GLPalleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt