K A P I T E L 9

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Zeitsprung: ein paar Tage später

Patrick PoV
>Möchtest du dich vielleicht mal in einen Menschen verwandeln?< fragte ich Manuel.
Der Bekannte von mir, der Tierarzt, war gerade hier gewesen und hatte den Verband an Manus Bein entfernt.
Manuel war auch wieder komplett gesund, immerhin war der Heilungsprozess bei Gestaltenwanderern viel schneller, als wie bei normalen Menschen.
>Ich habe es jahrelang nicht mehr probiert..< nuschelte er.
>Versuch es doch mal.< versuchte ich ihn zu überreden. Denn ich war auf seine Menschen Gestalt echt neugierig.
>O-Okay, aber ich glaube ich habe gar nichts an.< stammelte er.
>Komm mit.< grinste ich und machte mich, mit Manuel auf den Fersen, auf den Weg ins Schlafzimmer.
Ich kramte irgendwelche bequeme Klamotten aus dem Kleiderschrank.
>Probier mal, ob sie dir passen. Ich warte im Wohnzimmer auf dich. Ruf einfach, wenn du Hilfe brauchst.< sagte ich und verließ das Zimmer.

Manuel PoV
Etwas unschlüssig sah ich auf die Kleidung vor mir.
Ich wusste überhaupt nicht mehr, wie ich als Mensch aussah. Herausfinden wollte ich das eigentlich auch nicht.
Jedoch wollte ich Patrick auf keinen Fall verärgern, sodass ich mich auf meine Verwandlung konzentrierte.
Zum Glück verlernte man sowas nicht.

Es dauerte zwar eine Weile, jedoch verließ mich meine Wolfs Form und ich saß als Mensch auf dem Boden.
Ich musterte mich und machte meine Faust auf und zu.
Es war ein echt komisches Gefühl.
Vorsichtig stützte ich mich am Bett ab und versuchte mich hoch zu ziehen. Es kostete eine Menge Mühe, doch letztendlich stand ich auf sehr wackeligen Beinen vor dem Bett.
Ich sah hinunter.
Der Boden war so weit entfernt.
Und ich war nackt.

Ich drehte meinen Kopf und musterte den Raum. Mir fiel sofort der große Spiegel auf, indem ich mich komplett sehen konnte.
Meine Augen waren gift grün, genau die gleiche Farbe, die ich auch als Wolf hatte. Meine Haare waren dunkel braun und sehr lang. Sie gingen mir über die Schultern.. Soviel ich über die Menschen wusste, hatten nur Frauen so lange Haare. Immerhin hatte ich noch nie einen Mann mit so langen Haaren gesehen.
Mein Blick fiel wieder auf die Kleidung vor mir.
Wie zog man sowas an?
Ich überlegte und rief mir in Gedanken, wie Patrick, John oder andere Menschen gekleidet waren.
Etwas unsicher begann ich mich anzuziehen.
Danach musterte ich mit erneut im Spiegel. Ich müsste alles richtig gemacht haben. Mir viel nichts außergewöhnliches an meiner Kleidung auf.

Jetzt kam erst der schwierige Teil. Ich musste den ganzen Weg bis ins Wohnzimmer laufen.
Ich versuchte ganz langsam den einen Fuß vor dem anderen zu setzen, doch natürlich klappte es nicht so, wie ich es mir vorstellte.
So kam es dazu, dass ich nach nur zwei Schritten stolperte und an die Wand vor mit klatschte. Mit meinen Händen stützte ich mich an dieser ab, damit ich nicht komplett auf dem Boden landen würde. Jedoch war ich mir sicher, dass ich den weg ins Wohnzimmer nicht alleine schaffen würde.
>Patrick?!< rief ich also.
Es dauerte nur einige Sekunden, bevor er vor mir stand.
Er musterte mich von unten bis oben, was mir ein bisschen unangenehm war.
>K-Kannst du mir beim laufen helfen? < fragte ich ein wenig beschämt.
>Du bist wunderschön.< antwortete er nicht auf meine Frage.
Meine Wangen wurden warm und ich wendete meinen Blick von ihn ab.

Doch plötzlich ergriff mich dieses Wissen.
Es nahm meine Gedanken ein.
Ich spürte es.
Er war mein Gefährte.

-
Erleuchtung für Manuel.

Hoffentlich hat es euch gefallen.

Lg

He wolf | KürbisTumor/GLPalleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt