K A P I T E L 20 {ENDE}

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5 Jahre später

Manuel PoV

>Aufstehen, Schatz.< hörte ich gedämpft die sanfte Stimme meines Gefährten, als er seinen Kopf an meinen schmiegte.
>Was ist denn?< fragte ich verschlafen und hielt weiterhin die Augen geschlossen.
>Wir wollten doch heute zu meinen Eltern aufbrechen.< erwiderte er und augenblicklich war ich wach.
>Ach ja.< erinnerte ich mich und streckte meine müden Gliedmaßen.

Alle 5 Jahre brach Patrick mit einigen Mitgliedern seines Rudels zum Rudel seiner Eltern auf.
Einige aus seinem Rudel haben nämlich Familienmitglieder im Rudel seiner Eltern, da Patricks Rudel aus diesem entstanden war.

Wir liefen also aus der Höhle. Draußen empfing mich die Kälte des Herbstes und ich musste mich unbewusst schütteln. Die Sonne ging gerade erst auf und ich gähnte. Einige Wölfe standen schon bereit dort, doch es fehlten noch ein paar. Insgesamt würden wir zu fünfzehnt sein.

Michael kam auch aus der Höhle und lief auf uns zu.
>und du wirst, während unserer Abwesenheit, alles unter Kontrolle haben?< lächelte Patrick, als Micheal bei uns angekommen war.
>Natürlich!< erwiderte dieser nur und nickte bekräftigend.

Es dauerte nicht mehr lange, bis der Rest eintrudelte.
Nachdem wir uns sicher gehen konnten, dass wir komplett waren, machten wir uns auf den Weg. Patrick war sehr aufgeregt und glücklich sogleich und diese Stimmung übertrug sich auch auf mich.
>Meine Eltern werden so froh sein, dich kennenzulernen. Sie wollten schon immer, dass ich meinen Gefährten finde und das wurde auch echt Zeit.< erzählte Patrick grinsend und ich lächelte nur.

Nach einer kurzen Weile blieben wir unerwartet stehen, weswegen ich gegen Patrick knallte, was er jedoch unkommentiert ließ.
>Der Weg, den wir jetzt gehen werden, ist auch manchmal von Menschen besucht. Falls wir auf einen treffen sollten, gehen wir einfach langsam und kommentarlos weiter.< erklärte Patrick in Richtung der Rudel Mitglieder und alle nickten.

Also liefen wir den Weg entlang. An manchen Stellen standen Bänke und Mülltonnen. Hier waren wohl wirklich Menschen unterwegs.. Wir waren schon fast an der Stelle angekommen, wo es wieder tiefer in den Wald ging, doch dann hörte ich etwas rascheln.
Neugierig guckte ich in die Richtung. Es war ein Mensch, welcher auf so einen Fahrzeug unterwegs war.. Ich glaube es hieß Fahrrad. Die Räder ratterten über die am Boden liegenden Blätter, weswegen dieses Geräusch entstand.
Ich war irgendwie wie erstarrt, etwas in mir sagte mir "bleib stehen.". Die anderen Wölfe liefen an mir vorbei, sie hatten die Person noch gar nicht gesehen, immerhin war sie noch etwas entfernt.
Die Person kam immer näher und ich erkannte ein Mädchen.
Patrick hatte mittlerweile gemerkt, dass ich nicht mehr an seiner Seite war. Er und die anderen Wölfe waren schon einige Meter entfernt.
>Komm, Manu!< hörte ich Patrick nach mir rufen, doch ich ignorierte ihn. Meinen Blick konnte ich nicht vom Mädchen abwenden, welche mich nun ebenfalls erblickt hatte.
Ihr Fahrzeug blieb stehen und sie musterte mich irritiert. Ich tat es ihr gleich.
Nach so vielen Jahren.. Das konnte doch nicht sein?
>Baldur?< ertönte ihre Stimme. Die Stimme, welche mir immer noch so bekannt vor kam.
Es war Lisa! John's Enkelin!
>Manuel, was machst du da? Komm!< zischte Patrick, doch ich nahm ihn gar nicht mehr war.
Entgegen seiner Anweisung lief ich auf Lisa zu. Sie stieg vom Fahrrad ab und ließ es achtlos zur Seite fallen, während sie in die Knie ging, um mich in ihre Arme zu schließen.
Der zutrauliche Hund in mir war stärker, als der Wolf, der ich nun bin.
>Ich dachte du bist tot! Wie konntest du nur ganz alleine überleben?!< fragte sie sich und löste sich aus der Umarmung. Doch immer noch hatte sie ihre Hände an meinen Schultern und war auf Augenhöhe mit mir. Es fiel mir schwer die Tränen zurück zu halten, ich war einfach so glücklich Lisa wieder zu sehen.
Natürlich konnte ich ihr nicht antworten, doch mein Blick sagte wohl alles.

Ein Rascheln beanspruchte wieder meine Aufmerksamkeit und ich sah nach hinten. Dort stand Patrick auf den Weg, die anderen Wölfe standen hinter ihn, aber abseits des Weges.
Lisa war auch kurz von ihnen abgelenkt, doch sah kurz darauf wieder mich an.
>Du wirst schon deinen Weg gehen.. Habe dich lieb.< sagte sie und umarmte mich zum letzten Mal.
Ich sah sie noch eine Weile lang an, bis ich mich umdrehte und zu Patrick ging.
Gemeinsam liefen wir wieder zum Rest der Wölfe und ich sah nochmal zurück.
Lisa stieg gerade wieder auf ihr Fahrrad und lächelte mir nochmal zu.
Zufrieden lief ich weiter an Patricks Seite.

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so glücklich sein werde.

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Soo, hoffentlich war das ein angenehmes Ende für die FF! :)

Vielleicht sieht man sich bei einer anderen FF wieder :P

Lg

He wolf | KürbisTumor/GLPalleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt