Langsam öffnete ich meine Augen.
Die warme Sommerluft blies durch mein Zimmer. Ich hatte die Balkon Tür offen gelassen. Nachdem ich mich langsam aufgerichtet hatte, ging ich halb schlafend Richtung Balkon. Ich entschied mich dann jedoch doch dafür, ein wenig draußen zu sitzen. Es war mitten in der Nacht. Ich musste Stunden geschlafen haben, war dennoch müde. Plötzlich hörte ich Stimmen.
„Was soll das heißen? Ich habe Ihnen doch schon so oft gesagt, dass dies nicht funktioniert! George sollten sie nicht auf mich hören oder meine Autorität nicht mehr wahrnehmen, dann kann das fatale Folgen für Sie und ihre Familie haben! Wenn Sie auch nur ein Mal, wegen sowas überhaupt anrufen, oder sowas in Betracht ziehen...-” John's Stimme würde leiser, und ein lautes Dumpfen einer Tür war zu hören. Wer was das? Wieso schien er so aufgebracht zu sein? Ich traute ihm immernoch und er würde mir immer weniger sympathisch. Ich schlich aus meinem Zimmer um nach Will zu sehen. Doch auch er war nicht in seinen Zimmer. Wie spät war es?! Verwirrt ging ich die Treppen herunter, bis ich im Wohnzimmer angekommen war. Will saß mit roten Augen am Tisch und John ging, anscheinend sehr sauer, hin und her. Erst nachdem sie mich wahrnahmen wurden ihre Gesichtszüge weicher.
„Alles in Ordnung?” fragte ich und schaute dabei nur meinen Bruder an.
Doch bevor er antworten konnte, fing John an zu reden.
„Wir telefonieren gerade mit den Schulen. Zurzeit bestehe keine Möglichkeit euch auf die gleiche Schule zu senden.”
„Was?!”
„Ich versuche ja schon alles, aber diese ... Menschen behaupten, kein Platz für euch beide zu haben. Geht am Besten schlafen, ich erledige das.“
Will warf mir ein Blick zu und wir dachten beide das Gleiche. Was würden wir alleine machen? Ich brauchte Will. Er brauchte mich.Wir saßen stumm auf seinem viel zu großem Bett.
„Was machen wir, wenn wir nicht auf der gleichen Schule sind?“
Will spannte seine Muskeln an und ballte seine Hände zu Fäusten.
„Müssen wir. Ich verstehe nicht, wieso kein Platz da sein sollte. Schließlich sind das doch Privatschulen. Da sollte doch reichlich Platz sein.“
Will hatte Recht. Das ergab tatsächlich kein Sinn.
„Vielleicht will John nicht, dass wir auf die gleiche Schule gehen.“ flüsterte ich, da die Tür noch offen war. Will verdrehte seine grünen Augen.
„Wieso schriebst du alles auf Ihn? Er ist nicht sympathisch, aber du behandelst, als wäre er Schuld an all dies.“ schimpfte Will.
„Papas letze Worte waren John, du Idiot! Was denkst du, dass ich ihm noch traue?! Wer weiß vielleicht hat er sogar unsere Eltern umgebracht! Denkt er könnte sie mit Geld und Beverly Hills ersetzen?“Will schaute mich nicht an, sondern schaute Richtung Tür und warf mir anschließend einen seinen typischen bösen Blick zu.
Ich musste mich nicht umdrehen, um festzustellen dass John hinter mir stand. Traurig schaute er mir ins Gesicht und nickte langsam.„Ich lass euch lieber alleine.”, erwiderte er kalt und schloß die Tür.
Will klatsche nur und schüttelte den Kopf.
„Gut gemacht Alice. “Genervt stürmte ich aus dem Zimmer.
Sollte ich mich bei ihm entschuldigen? Lange stand ich ihm Flur und entschied mich schließlich dagegen und wollte nicht mehr darüber nachdenken. Weder wusste ich ob ich ihm trauen oder vielleicht sogar anzeigen sollte.Ich lag in meinem Bett und ignorierte meine Schuldgefühle und das Misstrauen das mich dabei begleitete.
Schließlich schlief ich ein. Ich träumte nicht mehr.
_________________∆∆∆_________________
Dieses Kapitel widme ich LottasBucher ;)
DU LIEST GERADE
Afterlife
Teen FictionSeit dem Mord meiner Eltern, laufe ich dem Teufel entgegen. Wusste aber nie, dass er ein Teil von mir selber ist. Und dieser Gedanke, eher diese Wahrheit, brachte mich dazu, dieses Buch zu schreiben.