Am nächsten Morgen teilte John uns mit, dass wir auf unterschiedliche Privatschulen geschickt werden. Beide haben wir etwas mit ihm diskutieren, vor allem ich, aber schließlich konnte man die Situation nicht ändern.
Die letzte Ferienwoche verging schnell, wir waren hauptsächlich damit beschäftigt unsere Sachen einzuräumen und uns an die neue Umgebung zu gewöhnen. Jedoch habe ich den Gedanken, dass ich auf eine neue Schule gehen muss, wo ich auf viele reiche Schnösel treffe, gewollt ignoriert. Doch irgendwann kann man dies nicht mehr ignorieren.So saß ich also Montag vorne im Auto und wartete auf Will, der den Autoschlüssel zu Hause liegen gelassen hatte. Da er schon 17, in 2 Monaten 18, war, dürfte er mich mit John's Cabrio ( was ich immernoch als unnötig empfinde) zur Schule fahren.
Zugegeben ich mochte es nie mit Will zu fahren. Während er Auto fährt, tut er tausend weitere Sachen und er hat schon mehrmals Unfälle gebaut, da er nicht Multitasking-fähig ist.
Da sah ich Will schon angerannt kommen. Ich betrachtete ihn. Will ist ziemlich groß oder eher „muskulös" wie er es jetzt nennen würde. Desweiteren hat er dunkel blonde Haare und blaugrüne Augen. Es sah Dad unglaublich ähnlich, während ich eher meine Mutter ähnelte.
Ich finde mein Bruder sah durchschnittlich aus, weshalb ich nie verstand wieso alle Mädchen der alten Schule, ihn so unglaublich toll fanden. Schon der Gedanke war lustig und widerlich gleichzeitig.Ich hoffte aus ganzem Herzen, das es dieses mal nicht der Fall ist, da ich jede Freundin die Will bis jetzt hatte abgrundtief hasste. Will hat einfach kein Geschmack, was es Frauen oder eher Mädchen angeht. Ständig kamen diese nervigen Gören zu uns nach Hause und taten als wäre ich deren beste Freundin, nur um neben Will gut dazustehen. Auch hat Will eine ziemlich lustige, meiner Ansicht nach eher zynische Persönlichkeit. Auch deshalb war unser Haus früher ständig voller Jungs, eher Affen wenn ihr mich fragt, die alle gemeinsam zocken, essen oder feiern gehen. Glücklicherweise sahen diese immer einigermaßen ok aus, verhielten sich nicht creppy und waren stets, ich denke vor allem durch Wills Anwesenheit, nett zu mir. Ihr wisst schon, großer Bruder Instinkt.
„Hab ihn gefunden!" sagte Will stolz und ich klatsche genervt.
„Wurde ja auch Zeit." Sofort schnalle ich mich an und ich konnte aus dem Augenwinkel sehen wie Will grinste.
„Anschnallen wäre tatsächlich besser, wir kommen nämlich zu spät."Will fuhr natürlich viel zu schnell, sodass ich die komplette Autofahrt damit beschäftigt war, ihn an zu schreien.
,,Will, WILL Achtung es ist rot!
,,Ich finde das ist eher Orange. Ja das ist eindeutig Orange und whops war doch rot. "
,,Ich freu mich wenn ich meinen Führerschein habe und nicht mit einem Geisteskranken fahren muss! Achtung da ist ein Auto!"
,,Warte. Warte. Ich bin geisteskrank?!"
,,Ja ein wenig geisteskrank veranlagt."
,,Du willst mir sagen dass ich geisteskrank bin?"
,,Kannst du bitte einfach weiter fah-"
,,Bist du nicht diejenige gewesen, die früher nachts um drei noch merkwürdiges Zeug gezeichnet hatte oder Henry Potter liest?
,,Wie oft noch Will, HARRY Potter. Nicht Henry. HARRY."
,,Und ständig rennst du zu Starbucks um dir für fünf Euro ein Getränke zu kaufen, das vielleicht für einen Euro hergestellt wurde. Du hast eine alte Polaroid Kamera in deinem Zimmer stehen! Es ist 2017, wozu braucht man sowas bitte? Und dann, trinkst du ständig diese merkwürdigen grünen Säfte-"
,,Smoothies." korrigierte ich ihn und musste mir mein Lachen verkneifen.
,,Wie auch immer. Wo war ich noch mal? Ach ja. Und dann bin ich geisteskrank?"
,,Will. Du hast Nasenbluten gehabt und hast geweint, weil du deine Nase nicht mehr finden konntest. Um Gottes Willen, du hast deinen Tüten-reis verbrannt! Wie macht man das bitte?
,,Wie oft noch, ich war betrunken!"
,,Kannst du bitte einfach weiter fahren." lachte ich und auch er begann zu lachen. Es fühlte sich für einen Moment gut an, doch dann verstummten wir wieder. Wir dachten wohlmöglich das Gleiche. Schuldgefühle durchfluteten mich, da ich in solch einer Situation noch lachte.
Vor der Schule, besprachen wir noch, wann und wo mich Will abhohlen wollte und da stand ich nun vor dem eindeutig viel zu großen Gebäude.
Die Schule.
Wie ich diesen Ort momentan verabscheute.
Ich bin war stets gut in der Schule, doch ich wollte mir keine neuen Freunde machen. Unwohl schaute ich mich um. Genervt musste ich feststellen, dass ich lieber was anderes hätte anziehen sollen. Ich fiel total auf. Alle Schüler liefen herum, als würden sich zu einer Party gehen. Aufgestylte Haare, teure Schuhe und Michael Kors Taschen.
Und so stand ich vor einem riesen Gebäude und vor tausend reichen Teenagern, in einer Jeans, einem zu großem Pullover und Chucks.
Das könnte lustig werden.
-----------------------------------------------------------
Ich werde gleich noch eine Besetzung angeben, so könnt ihr euch die Charaktere besser vorstellen- :)
DU LIEST GERADE
Afterlife
Teen FictionSeit dem Mord meiner Eltern, laufe ich dem Teufel entgegen. Wusste aber nie, dass er ein Teil von mir selber ist. Und dieser Gedanke, eher diese Wahrheit, brachte mich dazu, dieses Buch zu schreiben.