Der Entführer

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Langsam öffneten sich Harleens blaue Augen. Ihr Schädel brummte höllisch und ihre Sicht war verschwommen und unscharf. Dann realisierte sie langsam, dass sie gefesselt war. Die Panik kroch hoch und hysterisch begann sie an den Fesseln zu rütteln, blieb aber erfolglos. Tränen stiegen in ihren Augen und sie fing an zu schluchzen. Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Bitte, bitte lass es nur ein böser Traum sein!

Aber Harleen wachte nicht auf... Es war kein Traum, es war die hässliche Realität.

Die Blondine wurde hysterischer und strampelte und rüttelte weiter erfolglos an den Fesseln. Ihre Tränen rannten ihre Wangen hinunter und brannten nach einiger Zeit auf ihre zarte weiße Haut. Bis die Studentin ein Klicken hörte, verstummte und stoppte sie. Die junge Frau konnte erkennen, das eine Tür sich öffnete und jemand das Zimmer betrat. Sie verengte ihre Augen um die Person besser erkennen zu können, aber ihr wurde danach bewusst, dass sie ihre Brille nicht auf der Nase hatte. Die Gestalt wurde größer und die Frau versuchte wieder gegen die Fesseln zu kämpfen.

,,Nana! An deiner Seite würde ich es lieber lassen, die Fesseln haben schon deine Handgelenke angeschnitten!", rief die fremde Gestalt und machte irgendwas neben ihr. ,,Willst du mich umbringen?", wimmerte die junge blonde Frau verängstigt und die Tränen verschwammen schon wieder ihre unscharfe Sicht. Sie hörte ihn kichern....

,,Ach Schätzchen natürlich nicht! Außer du gehst mir auf dem Sack, dann kann ich es mir noch anders überlegen!", zischte er und legte etwas auf ihre Nase. Es war Harleens Brille. Langsam erkannte sie, dass sie sich in einem hölzernen Raum befand und das Fenster bot ihr eine Aussicht in einem dichten schwarzen Wald. Ort identifizieren: Fast unmöglich

Danach traute sie sich ihren Entführer anzusehen. Miss Quinzels Herz setzte einmal aus. Es war genau das gleiche hübsche grinsende Gesicht vom Café. Geschockt starrte sie den Schwarzhaarigen an. Und in dem hatte sie sich ernsthaft verliebt?! Das hieß.... er hatte im Café sie in Wahrheit gestalkt???

,,Ha! Du solltest mal dein Gesicht sehen!", rief dieser belustigt und löste ihre Fesseln. Doch er packte sie schnell an den Handgelenken und an der Kehle. ,,Ich warne dich!", zischte er sofort und aus seine belustigte Miene wurde bitter ernst und wütend. ,,Keine Fluchtversuche noch Angriffe oder andere dumme Gedanken und du bist Geschichte! Dann kann ich deiner Mutter dein Kopf schenken, sobald deine Eltern das Geld überbracht haben, verstehst du?! Also, du machst mir keinen Ärger und ich lasse dich im Gegenzug in Ruhe, okay?", fuhr er fort und ließ sie an der Kehle los.

Das Mädchen keuchte entsetzt nach Luft. Geld also. Er will nur das Geld und lässt sie dann gehen....

Sie blickte zu ihn hoch. Die Tränen rannten weiter ihre Wangen herunter, aber der Mann vor ihr hatte bestimmt öfters heulende Gesichter gesehen, denn seine Miene bleib wie nach zu vor emotionslos. Ohne Vorwarnung packte er sie plötzlich und zog sie in das weitere Zimmer. Harleen schrie, versuchte den Griff zu entkommen und hielt ihre Augen geschlossen. Aufeinmal wurde die Blondine von dem Typen aufgehoben und auf etwas weichem geschmissen.

Sie schrie auf, öffnete verwirrt ihre Augen und stellte erleichtert fest, das es sich um ein normales Wohnzimmer handelte. Eigentlich hätte sie eine Folterkammer oder sowas ähnliches erwartet, aber ehrlich gesagt....

... diese Variante gefiel ihr besser...

Für einen Moment herrschte ein stilles Schweigen und er sah sie mit verengten Augen an. Das Mädchen blieb verängstigt auf der Couch sitzen und starrte zurück. Zufrieden, dass sie endlich still ist, streckte er sich und seine Wirbelsäule knackte. Bei dem Geräusch zuckte Quinzel und fiel fast erschrocken hin, als ihr Entführer ohne Vorwarnung plötzlich zu ihr sprang und auf dem Sessel landete, welcher nur ein Meter von ihr entfernt lag.

My Lovley KidnapperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt