Miss Brown POV
„Vorsichtig" besorgt stürzte ich zu Sina um sie zu stützen.
„Danke es geht schon" fuhr mich Sina genervt an und ging auf wackeligen Beinen zu ihrem kleinen Bad.
„Ich kann das doch machen" bot ich Mal wieder meine Hilfe an, doch Sina kam stur wieder aus dem Bad. In der Hand hielt sie einen Kulturbeutel.
„Fahren wir jetzt endlich?" Fragte mich Sina genervt, nahm ihr Koffer und ging aus ihrem Zimmer raus in den Flur des Krankenhauses.
Ich blickte ihr besorgt hinterher. Sie hatte sich verändert. Zwei Wochen waren es jetzt her, dass sie hier ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
Viel hat sie mir nicht von der Nacht nicht erzählt. Um ehrlich zu sein erzählte sie mir gar nichts mehr.
Seit dieser Nacht hat sie sich verändert. Sie wurde paranoid, hatte Angstzustände und ist wieder rückfällig geworden.
Ich blieb natürlich bei ihr in Berlin. Anna erkundige sich regelmäßig nach mir und Sina, doch ich erzählte nicht viel. Ich wollte Sina irgendwie nicht bloß stellen, deswegen schrieb ich immer, dass alles in Ordnung sei, doch das war es ganz und gar nicht.
Sina hätte letzte Woche schon aus dem Krankenhaus entlassen werden können, doch dann hatte sie mehrere Nächte hintereinander Zusammenbrüche und schloss sich im Bad ein. Jeden Tag wurden die Verbände an ihren Armen erneuert. Es brach mehr das Herz, sie so zu sehen. Im Krankenhaus übernachten durfte ich auch nicht. Ich durfte nicht riskieren, dass jemand herausfinden, dass ich nicht nur ihre Lehrerin war.
Ich liebte sie doch. Ich wollte ihr beistehen und ihr helfen, doch ich habe das Gefühl, dass sie mich wegstößt.„Kommst du endlich?" Sinas Stimme ließ mich aufschrecken.
„Tut mir leid" ich ging zügig hinter Sina her und versuchte meine Gedanken fürs erste bei Seite zu schieben.
Während der Fahrt sprach niemand ein Wort. Ich schaute manchmal zu Sina rüber, doch sie schaute nur aus dem Fenster und war versunken in ihren Gedanken.
Nach einer Weile ertrug ich das schweigen nicht mehr und durchbrach die Stille„Also" fing ich zögern an „Wie soll es jetzt weiter gehen?"
„Was meinst du?" Sina hatte ihren Blick nun zu mir gewannt und starrte mich mit ihren großen runden Augen an.
„Ich meine... Wirst du am Montag wieder in die Schule gehen? Und was ist mit deiner Mutter"
Sina unterbrach mich, bevor ich weiter reden konnte.
„Hast du sie etwa angerufen?" Schockiert sah sie mich an„Nein natürlich nicht." Mein Blick war immer noch starr auf die Straße gerichtet
Aus dem Augen Winkel sah ich, wie Sina sich entspannte und sich wieder in den sitzt fallen ließ.
„Ich meine nur... Sie hat doch ein Recht drauf zu erfahren, dass du im Krankenhaus warst."
„Nein das hat sie nicht!" Fuhr Sina mich an „Sie weiß ja nicht einmal, dass ich mich selbst verletzte."
Ich sagte dann gar nichts mehr. Ich wollte nicht, dass sich Sina noch mehr aufregte, also war mein Blick und Konzentration ganz der Straße gewibnet.
Bei mir Zuhause angekommen parkte ich das Auto, stieg aus und nahm meinen und Sina Koffer aus dem Kofferraum.
Ich beobachtete, wie Sina ihren Koffer nahm und den kleinen Weg zur Haustür lief.
Wie sehr ich dieses Mädchen doch liebte. Zwar war es verboten und sehr riskant, doch ich könnte es nie ertragen sie zu verlassen. Das, was wir hatten war etwas besonderes. Wir waren zwar in einer Beziehung, doch wir waren noch nicht bereit einen Schritt weiter zu gehen. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass Sina noch nicht so weit wäre. Und ich denke, damit hatte ich Recht, denn sie bräuchte jetzt keine Freundin, die unbedingt mit ihr schlafen wollte. Nein. Sie brauchte jemanden, der sie fest hält und ihr hilft durch diese Zeit zu kommen. Ich hatte es schon einmal geschafft, Sina aus ihrem Teufelskreis raus zu holen und ich werde es wieder schaffen. Ich darf nicht mit ansehen, wie dieses wunderschöne Mädchen ihren wunderschönen Körper mit Narben zeichnet.Ich schloss die Tür auf und legte die Schlüssel auf die Kommode, die neben der Tür im Flur stand. Ich blieb stehen und atmete tief ein.
Endlich Zuhause. Die letzten drei Wochen waren die reinste Qual gewesen. Erst die Jugendherberge, die mich an das schreckliche Bild im Bad erinnert und dann noch zwei Wochen im Krankenhaus. Es tat gut wieder Zuhause und in einer gewohnten Umgebung zu sein.
Ich zog den Koffer zur Treppe und stellt ihn ab. Ich würde ihn nachher nach oben schleppen. Jetzt war erst mal meine volle Aufmerksamkeit Sina gewidmet.
Ich ging in die Küche, und sah dass Sina auf der Couch lag. Ich ging zum Kühlschrank, nahm mir eine Flasche Wasser heraus und stellte sie auf die Kücheninsel.„Willst du auch was trinken?" Fragte ich vorsichtig und ging zum Schrank, wo die Gläser standen.
„Ja bitte" kam es klar von dem Sofa zurück
Ich nahm die zwei Gläser und das Wasser mit zur Couch, stellte die Sachen auf den Glastisch und setzte mich neben Sina.
„Also..." Versuchte ich die Stille zu durchbrechen „Ich muss morgen wieder in die Schule. Ich werde so um halb acht hier losfahren. Soll ich dich dann mitnehmen?"
Sina starrte nur gerade aus auf das Glas Wasser.
„Ich meine du musst ja nicht. Ich kann dich krank melden."
Versuchte ich sie zum reden zu bringen„Ja das wäre gut" kam es leise von Sina und schaute mich an
Unsere Blicke trafen sich und wir hielten einen Moment inne. Sollte ich sie jetzt küssen? Nein! Sie war noch nicht so weit. Ihre Augen waren voller Schmerz und Verzweiflung. Ihr Blick machte mich so traurig. Ich wollte nicht, dass sie weiter mit diesen Schmerzen lebt. Ich wollte, dass das alles aufhört. Ich wollte, dass sie glücklich war.
Ich sah zu, wie Sinas Augen glasig wurden und sich mit Tränen füllte. Als dann die erste Träne Sinas Wange herunter glitt, kam ich vorsichtig näher und wischte ihre Tränen vorsichtig weg, doch dann flossen immer mehr Tränen ihre Wangen herunter.„Hey" sagte ich mit ruhiger Stimme und nahm sie in den Arm. „Wir werden das schaffen. Zusammen!" Sagte ich entschlossen, doch auch mir stiegen Tränen in die Augen.
Sina vergrub sich in meinen Haaren und umklammerte mich.
"Wir schaffen das!" Mit zitternden Stimme drückte ich Sina noch mehr an mich und versuchte sie zu wärmen und zu beruhigen.
Nach einer Woche hier wieder ein Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch :)
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Broken Girl (LehrerinxSchülerin)
RomanceGebt der Geschichte eine Chance ist nämlich meine erste. Hier ein kleiner Einblick: "Man sagt immer, dass Träume manchmal in Erfüllung gehen, doch man vergisst oft, dass auch Albträume Träume sind. Man weiß, dass dieser Albtraum existiert, doch man...