Miss Brown POV
Am nächsten Tag war ich schon um 5 Uhr wach. Ich hatte nicht viel geschlafen. Ich drehte mich um und sah Sina neben mir liegen. Sie sah so friedlich aus wenn sie schlief. Ich schaute sie noch eine Weile an.
Wie sehr ich dieses Mädchen doch liebte. Trotz ihren Fehlern und ihren Narben war sie so perfekt. Ich wollte nicht aufstehen und sie alleine lassen, doch es ging nicht anders. Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste sie auf die Stirn. Dann stand ich auf und zog mich für die Schule an.
Ich war schnell mit allem fertig. Meine Sachen hatte ich schon gestern Abend gepackt. Ich hatte zwar nichts direktes für die Stunden vorbereitet, doch mir würde schon irgendwas einfallen.
Nachdem ich einen Zettel für Sina geschrieben hatte, wo 'Pass auf dich auf. Ich liebe dich' drauf stand und ihn auf den Küchentisch legte ging ich aus der Tür zu meinem Auto und fuhr zur Schule.Wie würde dieser Tag wohl ablaufen? Würden mir viel Fragen gestellt werden? Zum Glück aber, hatte Anna mich für diese zwei Wochen entschuldigt und meinte, dass ich mir auf der Berlinfahrt einen heftigen Virus eingefangen hätte. Ohne ihre Hilfe hätte ich nicht bei Sina sein können. Ich war ihr einfach so dankbar, dass sie mich nicht verraten hatte, dass sie mich gedeckt hatte.
Ehe ich mich versah, fuhr ich auf den Parkplatz und parkte mein Auto. Es war ungewohnt wieder hier zu sein, doch ich stieg aus, nahm meine Tasche und ging schnell zum Lehrerzimmer.
Dort angekommen stieg mir der Geruch von Kaffee schon in die Nase und ich musste Lächeln.
Ein Lehrer kam mir entgegen und grüße mich
„Hallo Nina. Wieder gesund?"„Ja danke" ich setzte ein gespieltes Lächeln auf und ging weiter zur Kaffeemaschine.
Müde schenkte ich mir den Kaffee ein und wollte wieder gehen, als plötzlich Anna vor mir stand.
„Gott Anna hast du mich erschrocken" mit müden Augen sah ich sie an
„Tut mir leid. Nicht viel geschlafen?" Sie schaute mich mitfühlend an
Ich ging an ihr vorbei und steuerte die Tür vom Lehrerzimmer an. „Nein nicht viel."
„Wie geht's dir? Wie geht's Sina?" Fragte sie mich und lief neben mir her, den Flur entlang
„Mir geht es gut. Und Sina liegt Zuhause und schläft."
Sagte ich mit monotoner Stimme um nicht in Tränen aus zu brechenIch stand vor meinem Büro, sperrte auf und ging hinein. Anna folgte mir und schloss hinter sich die Tür.
„Und wirklich?" Sie verschränkte die Arme und sah mir ernst an.
„Doch mir geht es gut!" Betonte ich nochmals und ging zu meinem Schreibtisch um die Tasche ab zu legen
„Komm schon. Man sieht es, dass es dir nicht gut geht. Und lügen konntest du noch nie gut" sie ging zu mir und lehnte sich an meinen Schreibtisch.
Müde ließ ich mich in meinen Bürostuhl fallen und fuhr mir verzweifelt durch die braunen Haare.
„Ok, nein mir geht es nicht gut. Ich habe seit Tagen nicht mehr geschlafen, wir wurden vor 3 Tagen erst aus dem Krankenhaus entlassen, weil Sina vor einer Woche zusammengebrochen ist, sich im Bad eingeschlossen hatte und sich wieder beide Arme aufgeschnitten hatte. Und das einzige was ich jetzt hoffen kann, ist, dass Sina sich Zuhause nicht unbedingt! Ich habe Angst nach Hause zu kommen, Anna! Wenn ich vom einkaufen nach Hause komme, habe ich Angst sie im Bad oder im Schlafzimmer auf dem Boden zu finden. Tot oder blutend! Und sie erzählt mir einfach nichts. Sie erzählt mir nicht, was passiert ist und das macht mich irre, denn ich kann ihr nicht helfen! Ich weiß einfach nicht weiter!"
Meine Stimme versagte und ich vergrub meinen Kopf in den Händen und Tränen liefen mir über die Wangen.„Ihr braucht Hilfe. Ihr beide." Anna sah mich mitfühlend an doch ich brachte nur ein verächtliches Lachen heraus
„Und wie wir die brachen." Sagte ich zwischen meinen Schluchzern und schaute Anna mit roten Augen an
„Nur was soll ich denn sagen? Ich habe mich in eine Schülerin verliebt und bin mit ihr zusammen und wohne mit ihr zusammen?"Ich hielt einen Moment inne und schaute starr gerade aus
„Gott.. ich habe mich in eine Schülerin verliebt."„Ja das hast du" sagte Anna mit ruhiger und leiser Stimme
Ich starrte eine Weile zu ihr, doch dann vergrub ich meine Hände wieder in meinen Haaren
„Gott..Ich bin ein schreckliche Mensch.."Doch bevor ich mir weiter Vorwürfe machen konnte, unterbrach mich Anna. „Nein das bist du nicht!" Sie stellte sich gerade vor mich und stützte sich mit beiden Händen auf den Schreibtisch ab. Ich sah zu ihr hoch und sah sie fragend an.
„Ja du bist in Sina verliebt und ja das ist illegal, doch du hast ihr geholfen!"„Ich habe zugelassen, dass sie vergewaltigt wurde" unterbrach ich sie mit schwacher, zitternden Stimme.
„Du hättest nichts tun können! Du warst nicht dran Schuld! Es war nicht deine Schuld!" Versuchte Anna mich aufzuheitern. „Du hast Sina geholfen aus diesem Teufelskreis raus zu kommen! Du hast ihr Mut gegeben, du hast ihr geholfen. Ohne dich wäre Sina wahrscheinlich nicht mehr hier! Sie liebt dich! Und sie vertraut dir! Sie vertraut dir, dass du sie jetzt nicht fallen lässt. Sie weint in deinen Armen. Sie muss bei dir nicht stark sein! Sie kann sich bei dir aus weinen und zeigen, dass sie auch Mal schwach ist! So ein Mensch wie Sina lässt nicht jeden an sich heran! Glaub mir ich habe es versucht, dass Sina sich öffnet. Nur dir vertraut sie und das ist so ein großer Liebesbeweis. Also... Lass sie jetzt nicht im Stich!"
„Hier" fügte sie noch hinzu und legte eine Visitenkarte auf den Tisch. „Geh mit Anna hin... Es wird euch helfen"
Sie drehte sich um und ging aus meinem Büro.
Als die Tür zu schlug schaute ich auf, fuhr mir nochmal durch die Haare und schaute auf die Karte.
Es war eine Nummer zu einer Therapeutin.
„Lisa Volk" las ich leise unter der NummerTatsächlich hatte Annas Ansprache etwas in mir ausgelöst. Sie hatte mir die Augen geöffnet. Entschlossen setzte ich mich in meinem Stuhl gerade auf und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
Ich würde die Karte Sina zeigen und sie fragen, was sie davon hält.
Weil ich so lange weg war und ich in dieser Zeit ein paar Kapitel geschrieben habe, habt ihr hier noch ein Kapitel für heute :)
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Broken Girl (LehrerinxSchülerin)
RomanceGebt der Geschichte eine Chance ist nämlich meine erste. Hier ein kleiner Einblick: "Man sagt immer, dass Träume manchmal in Erfüllung gehen, doch man vergisst oft, dass auch Albträume Träume sind. Man weiß, dass dieser Albtraum existiert, doch man...