5th Day - Fünfter Tag

28 2 0
                                    


„Was wird das? Ein Candlelight-Diner?", misstrauisch zog Missy ihre Augenbrauen nach oben und schaute sich in der Scheune um. Cyber-Bill stand reglos in der Ecke und schaute sie aus traurigen dunklen Augen an, Nardole stand zähneknirschend neben einem Tisch mit zwei Stühlen.

Der Master verneigte sich galant lächelnd vor Missy und machte eine einladende Handbewegung.

„Unsere lieben Freunde hier", er nickte von Nardole zu Bill rüber, „sind der Meinung, wir zwei bräuchten mal eine Auszeit ... nur für uns."

„Wir sind immer unter uns, Herzchen!", Missy rollte mit den Augen und ließ sich vom Master den Stuhl zurecht rücken. Schwungvoll nahm der Master ihr gegenüber platz und griff nach Missys Händen. Er lächelte sie mit funkelnden Augen an und küsste ihre Fingerspitzen. „Hast du die beiden mit dem Laserschraubenzieher erpresst?"

„Was meinst du? Eieromelette oder doch eher was aus der Konserve?"

„Frischfleisch", Missy blickte ihm tief in die Augen und sein Lächeln wurde breiter. Ihre Mundwinkel zuckten nach oben und sie schlug kokett die Augenlider nach unten.

„Egg-Man, du hast es gehört! Die Lady möchte gerne mit mir alleine sein", schnurrte der Master zufrieden und Missy kicherte amüsiert. „Billy-can, Abflug!"

Cyber-Bill marschierte dicht am Master vorbei und blieb wie zufällig mit ihrem klobigen Fuß an seinem Stuhlbein hängen. Der Stuhl wurde umgerissen und der Master landete fluchend auf dem Scheunenboden.

„Sooooorry.... Razoooor-Laaaaseeeer-Eeeeeeraaaseeer!", sagte Bill mit blecherner Stimme und Nardole prustete lachend los.

„Man merkt, ihr steht euch sehr nahe nach der langen Zeit in der untersten Schublade", Missy grinste und der Master warf ihr einen säuerlichen Blick zu.

„Das sagt die richtige", fauchte er. „Wie lange hatte Doctorchen dich nochmal in dieser Kiste eingesperrt gehabt?"

„Lang genug, um über vieles nachdenken zu können."

„Es war Gehirnwäsche, und das weißt du auch", der Master presste verletzt die Lippen aufeinander. „Wenn es ihn nicht gäbe, wären wir beide schon längst hier abgehauen und hätten vom Weiten zuschauen können, wie das Schwarze Loch dieses Raumschiff mit dem Doctor an Bord auffrisst."

„Wenn es ihn nicht gäbe, hätten wir uns hier auch niemals treffen können!", Missy lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und wandte sich an Nardole. „Wie lange noch, bis die Prototypen aufwachen?"

„Eine Stunde", er schaute Missy skeptisch an. „Wieso?"

„Ich werde den Doctor nachher wecken."

„Wie willst du das denn anstellen?"

„Überlass das mir, Würstchen!"

„Das würde mich auch brennend interessieren", der Master setzte sich wieder an den Tisch und lehnte sich nach vorne. „Willst du ihn vielleicht wach küssen?"

„Vielleicht!", grinste Missy und der Master schaute sie entsetzt an.

„Ich leide an einer massiven Persönlichkeitsstörung", er schluckte schwer und wischte sich gespielt die Tränen aus den Augenwinkeln. „Missy, wir haben einen harten Weg vor uns."

„Manchmal weiß ich nicht, wer von euch beiden mir unsympathischer ist", Nardole zog angewidert die Nase kraus und ging kopfschüttelnd aus der Scheune.

„Wir sind ein und dieselbe Person!", rief Missy und Nardole drehte sich zu ihr um. Er sah sie ernst an und blickte ihr so tief in die Augen, wie er es wohl noch nie gewagt hatte.

„Nein", sagte er nur und schaute Missy an. „Das seid ihr nicht."

Missy schluckte nervös und ihr Blick huschte zum Master, der sich zähneknirschend über den Bart rieb. Er nickte langsam vor sich her und schaute Missy schließlich wütend an.

„Da hast du es", fauchte der Master. „Selbst die Haustiere merken die Differenzen!"

„Es sind des Doctors Haustiere, was erwartest du?", meinte Missy pikiert. „Ich habe sie nicht erzogen und mit mir rumgeschleppt!"

„Aber es scheint alles auf dich abgefärbt zu haben!", der Master kippte mit dem Stuhl zurück und legte seine Beine auf den Tisch. „Ich habe tatsächlich den Eindruck, dir gefällt, was er aus dir gemacht hat!"

„Was hat er denn aus mir gemacht?"

„Eine Missy", der Master rieb sich über die Schläfen. „Seit über zweitausend Jahren nenne ich mich Master, und nur weil ich irgendwann eine Frau werde, soll ich plötzlich verniedlicht werden? Da wunderst du dich, dass all deine pseudobösen Aktionen gescheitert sind?"

„Sind sie nicht", knirschte Missy und verengte ihre Augen zu Schlitzen.

„Ach, lüg doch nicht!", lachte der Master und starrte in Missys. „Missylein kann nicht mehr böse sein. Missylein ist verliebt und will ihren Doctor wieder haben. Missylein möchte gut werden..."

„BILL!", rief Missy wütend und Cyber-Bill reagierte sofort. Der metallene Fuß kickte die Stuhlbeine weg, und der Master knallte wieder auf seinen Rücken. Missy kam um den Tisch herum geschlendert und hielt ihm ihre Schirmspitze an die Kehle.

„Niemals", ihre Augen blitzten böse, „niemals möchte ich wieder so etwas über uns hören!"

Der Master grinste breit und leckte sich über die Lippen.

„Weil du die Wahrheit nicht ertragen kannst?"

„Weil ich dich nicht mehr ertragen kann!", fauchte sie und drückte die Spitze in seinen Hals.

„Ah", er grinste breit und zwinkerte Missy schelmisch zu. „Verstehe... hast wohl gedacht, du könntest das alles unbemerkt durchziehen? Sag, Missyschätzchen... wenn du die Wahl hättest, für wen würdest du dich entscheiden? Für mich oder den Doctor?"

„Für die Freiheit", Missy warf sich ihren Schirm über die Schulter und stolzierte aus der Scheune heraus. "Missy first!"

Two Weeks (GER)Where stories live. Discover now