Two Weeks (GER)

6th Day - Sechster Tag

6. th Day

„Bitte wach auf", Missy lag neben dem Doctor auf der Liege. Ihr Körper drückte sich dicht an seinen, ihr Kopf lag auf seiner Brust und sie konnte seine Herzen unruhig schlagen hören.

„Metall-Pott geht es gut, ich schwöre es dir. Und Eggdole auch", Missy seufzte und spürte, wie ein verräterisches Kribbeln in der Nase eine absolut hilflose Emotion ankündigte. Schnell wischte sie sich ihre Träne aus dem Auge, bevor sie zu offensichtlich werden konnte. „Weißt du, es ist schwer du zu sein. Und noch schwerer ich zu sein. Im Moment weiß ich gar nicht mehr, wer ich selber überhaupt bin. Du schläfst und lässt mich mit deinen Entscheidungen zurück... ich bin mir nicht sicher, ob das alles noch zu diesem Test gehört... der absolut aus der Bahn läuft... ich verliere die Kontrolle, Doctor... über die Situation, über mich selbst und über... mich selbst."

Missy richtete sich auf und stützte ihren Kopf in die Hände. Schweigend betrachtete sie das Profil des Doctors. Die kantigen Züge und die geschwungenen Lippen. Die etwas zu große Nase und die furchteinflößenden Augenbrauen, die in die richtige Position gebracht durchweg autoritär wirkten.

„Er denkt, ich würde mich verraten, wenn ich mich dir anschließe", murmelte Missy und spielte mit einer Haarsträhne. „Irgendwann wird ihm klar werden, dass er schon vor langer Zeit auf deiner Seite stand. Aber diese Regeneration ist wie ein bockiges kleines Kind. Er strengt mich an... ich habe längst vergessen, wie es damals war, als ich all das hier erlebt hatte. An ein paar Dinge erinnere ich mich, aber vieles fehlt... natürlich... sonst würden wir mit unserem Paradoxon womöglich alles in die Luft jagen."

Missy zog die Nase kraus und rutschte auf den Körper des Doctors. Sie legte ihr Kinn auf seiner Brust ab und spürte, wie sie von seinen Atembewegungen sanft auf und ab gehoben wurde.

„Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Cybermen so weit fortgeschritten sind, um uns hier alle wegzupusten", flüsterte Missy und rollte mit den Augen, als der Doctor leise schmatzte. „Je eher du also wieder aufwachst, um so eher kannst du dieses Problem lösen. Du sagtest doch selbst vor ein paar Tagen, der einzige der eine Armee Cybermen stoppen könnte, bist du!"

Der Doctor atmete tief ein und aus und Missy seufzte.

„Ich verrate dir jetzt etwas", sagte sie leise und schloss die Augen. „Er wird nicht direkt in mich regenerieren. Es gibt noch andere von uns da draußen. Und sie werden dich treffen. Dich ärgern und lieben lernen. Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung? Du warst so erschrocken... konntest mit all meinen Scherzen nichts anfangen. Nichts mit unserer Freundschaft anfangen... und auch nichts mit meiner Liebe... und jetzt sind wir hier... wir beide spüren, dass etwas in der Luft liegt. Etwas Unheilvolles. Wir werden uns wieder verändern und unser UNS wird Vergangenheit werden..."

Der Doctor rümpfte die Nase und legte den Kopf zur Seite. Missy zupfte gelangweilt an seinem Ohrläppchen, kitzelte ihm die Seite und kniff ihm in die Nase.

„Wenn du so weiter machst, wird mir bald wirklich nichts anderes mehr übrig bleiben, als dich zu küssen", drohte sie und horchte seinen Atemgeräuschen.

Missy schaute sich um und stellte sicher, dass ihr eifersüchtiges Alt-Ich sie nicht durch das Fenster beobachtete. Sie schob sich etwas höher, rang kurz mit sich selbst und gab dem Doctor einen flüchtigen Kuss.

Seine Lippen waren trocken und schmeckten nach Ebene 507. Missy wusste nicht, wann der Doctor das letzte Mal ausreichend gegessen und getrunken hatte. Doch anscheinend war nun auch für den Time Lord die Zeit gekommen, langsam wieder Nahrung und Flüssigkeit aufzunehmen.

„Ein gigantisches Raumschiff", meinte Missy säuerlich. „Und wir stranden ausgerechnet auf der Etage ohne medizinische Notfallversorgung... oh, ich clevere kleine Lady!"

Missy setzte sich ruckartig auf und sprang vom Bett. Grinsend wirbelte sie herum, hüpfte freudig und griff nach ihrem Schirm.

„Lauf nicht weg!", lachte sie. „Ich bin morgen wieder da!"