Kapitel 3

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„Hey der bezaubernde Feind ist da, Jungs. Elli, Feier doch ne Runde mit uns, auch wenn du eigentlich nicht dürftest, aber bei dir machen wir eine Ausnahme." Ich drehe mich in die Richtung aus der die Stimme kam und sah Jannis auf mich zusteuern. Er war noch immer total verschwitzt, ihm klebten ein paar Haarsträhnen auf der Stirn, aber das schien ihn nicht im geringsten zu stören.

„Ähh meinst du mich?" frage ich richtig geistreich. Natürlich meint er mich, schließlich hat er mich beim Namen genannt. Innerlich schlage ich mir die Hand ins Gesicht.

„Na klar meine ich. Erstes bist u doch ab heute mein Lieblingsfeind und zweites, sehe ich sonst keine andere Elli." Sagt er belustigt und grinst mich an. Oh Gott sieht er heiß aus, mit dem grinsen und seinen immer noch im Gesicht kleben strähnen. Und warte, warte hat er mich gerade seinen Lieblingsfeind genannt? Wie? Was? Was hat das denn zu bedeuteten? Ist das was gutes oder gar was schlechtes? Ahh...

>>Mensch Schätzchen, das ist was Gutes! Und jetzt mach die eine Gedanken und lass die Sau raus und Feier mit dieser heißen Schnitte<<

„Also wie sieht es aus, was möchtest du trinken? Bier, Cola, Wasser? Es ist alles da."

„Ich.. Ich kann nicht, wirklich nicht, aber ich wünsche dir und deinen Jungs da noch viel Spaß" Ich möchte wirklich mit ihnen trinken und feiern, aber ich traue mich einfach nicht zuzusagen, was ist wenn das alles nur gespeilt ist, diese Freundlichkeit und ich dann doch wieder auf die Schnauze falle?

„Das ist wirklich Schade Elli. Ich hoffe das ich vielleicht ein anderes Mal die Chance bekomme mit meinem neuen Lieblingsfeind zu feiern."

Will er etwas ein Date mit mir? Nein bestimmt nicht oder? Ich meine Feiern nach einem Spiel ist ja schließlich kein Date. Ich weiß nicht was ich darauf antworten soll, doch dann fällt mir was ein, was mir vielleicht aus der Situation Raus hilft.

„Übrigens Herzlichen Glückwunsch zum Sieg. War wirklich ein tolles Spiel von euch, aber ihr solltest an eurer Defensive arbeiten." In der Hoffnung das mein Tipp ihn von seiner Frage ablenkte, drehte ich mich um und versuchte mir einen Weg zur die Gäste zum Parkplatz zu suchen, im Hintergrund hörte ich: „Uhh Jannis, wer war das denn? Mal keine Tussi, sie hat Ahnung was Handball betrifft und direkt unsere Schwäche gefunden, wow." Ich habe keine Ahnung was das bedeutet, aber es zaubert mich ein kleines Lächeln auf Gesicht.



Kaffee! Ich brauche ganz ganz dringend was von dem Schwarzen Gold. Auf den Weg in die Küche vom mir mein Lebenselixier zu besorgen, laufe ich an unserem Spiegel im Flur vorbei und begehen den schlimmsten Fehler überhaupt. Ich schau rein. Ach du Scheiße, ich sehe ja schlimmer aus, als gedacht. Meine aschbrauen Haare waren nicht mehr in den Duett, den ich mir gestern Abend zum Schlafen gemacht hatte, nein sie hingen jetzt, oder besser gesagt stehen in allen Richtungen von meinem Kopf ab. Ich bin richtig blass! Dagegen ist Schneewittchen gebräunt und ich habe Augenringe, die bis Panama reichen würden. Mein schlabbriges altes T- Shirt, hing auch an meinem Körper, als ob es dort nicht sein will und auf meine Schlafhose waren rosa Wolken drauf. Zum Glück muss ich heute, so keinen unter die Augen treten. Das wäre echt reine Folter, für die andren Menschen. Endlich in der Küche angekommen, gehe ich sofort zur Kaffeemaschine ich koche mir mein schwarzes Gold.

Mit der aufgebrühten brauen Suppe in der Hand steure ich mein an, ohne blick in den Spiegel, denn das erste Mal Gruselig genug. In meinem Zimmer legte ich mich mit meiner Tasse in der einen und meinem Buch in der anderen Hand zurück in mein warmes Bett. Ich liebe den Sonntag, denn da habe ich immer meine Ruhe. Meine Eltern, haben die Sonntag zu ihrem Tag erklärt und verbringen den nie zu Hause. Also pure Ruhe für mich. Ich schlage mein Buch auf fange an zu lesen und dabei meinen Kaffee zu trinken.

Das Buch neigt sich dem Ende. Mein liebster Charakter ist gerade in einem Schwertkampf verwickelt und leider sieht es nicht gut für ihn aus, als er an der Haustür klingelt. Die mich unsanft in die reale Welt reißt.

Ich bin fast an der Wohnungstür, als mir einfällt, das ich ja noch immer meine Schlafklamotten tragen. Sollte ich mir vielleicht vorher noch was anders überwerfen? Ach na ja eigentlich ist es auch egal. Die Zeit, was anders an zu ziehen habe ich eh nicht, denn es klingelt schon wieder, man da ist aber einer echt ungeduldig. Ich kann doch nicht zur Tür fliegen.

Ich öffne jene Tür und bin total überrascht, denn mit diesem Besuch habe ich bei weiten nicht gerechnet.

Simon steht vor der Tür, was mich echt erstaunt, denn gestern nach dem Spiel hat er, aus welchem Grund auch immer nicht wirklich mit mir gesprochen. Ich bekam nur ein leises „Ciao" als mich der Affenbus zu Hause abgesetzt hatte.

„Hi, eh willst du vielleicht reinkommen?" frage ich meinen besten Freund immer noch mit erstaunter Miene, doch die ist schnell wieder weg, als Simon mir antworte.

„Ja das hatte ich schon vor, oder glaubst du etwa ich bin hier, weil ich deine Tür so toll finde."

Okay... was ist denn mit dem los? Habe ich vielleicht was falsch gemacht oder was? Schnell schließe ich die Tür und folge Simon, der mit schnellen Schritten mein Zimmer ansteuert.

Und da stehen wir nun, beide in deinem Zimmer mit einer mehr als unangenehmen Stille zwischen uns. So was hatten wir noch nie in unseren Freundschaft, wir hatten noch nie eine solche Stille zwischen uns. Selbst bei den zahlen Streitreinen, die wir schon hatten.

„Ich dachte, du möchtest vielleicht was sagen Elli, eine Entschuldigung oder so?"

„Äh ich weiß grad echt nicht, was du von mir willst Simon, wofür sollte ich mich denn entschuldigen, deiner Meinung nach?"

„Ach komm tu doch nicht so, du bist mir gestern der maßen in den Rücken gefallen und das weißt du auch ganz genau. Das war doch deine Rache, weil du mit zum Spiel musstest."

What? Rache? In den Rücken fallen? Jetzt bin ich vollends verwirrt.

„Du brauchst jetzt auch nicht auf dummes kleines Mädchen zu setzten Elli. Ich habe doch mit eigenen Augen gesehen, wie du dein diesem komischen Typen und seiner Sippschaft standest und mit ihnen Gerede hast, sogar Tipps hast du ihnen gegeben."

Nun fiel bei mir der endlich der Groschen und ich wusste was er meinte und versuche ihn diese mehr als harmlose Sache zu erklären.

„Das war gestern überhaupt nichts schlimmes, ich bin dir mit nichts in den Rücken gefallen. Ich habe Jannis gestern vor dem Spiel kurz kennenlernt, weil seine kleine Nichte sich zu mir gesetzt hatte, einfach so. Und als ich mich dann nach Spielende durch die Menge quetschen wollte, hat er mich angesprochen und wir haben kurz geplaudert. Ich habe ihm zum Sieg gratuliert, wie es sich eben gehört und nur gesagt das sie an ihrer Defensive arbeiten müssen. Das ist alles! Ich weiß nicht warum du mir jetzt hier so eine Szene machst. Oder bist du etwa Eifersüchtig?"

" Klar, auf was sollte ich denn eifersüchtig sein?! Dieser Typ will doch eh nichts von dir"

Autsch das tat weh... Ich mein Simon hat recht, was will so ein Typ wie Jannis von mir, aber es laut ausgesprochen zu hören tut weh. Und dabei Simons Tonlage, so abfällig und voller ekel. Das tut weh.

Mein bester Freund wollte grade etwas sagen, doch ich schnitt ihm das Wort ab. Ich hatte keine Lust mehr auf den Scheiß und sagte Simon er sollte gehen und mich in Ruhe lassen. Das muss ich mir nicht gefallen lassen. So eine Scheiße nur weil er einen schlecht Tag hat, oder was auch immer. 


(überarbeitet )

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