Kaum hatte ich alle Sprossen der Leiter erklommen, da stand auch schon Merlek vor mir. Die blutige Axt ließ darauf schätzen, dass er seinen Gegner besiegt hatte. „ Lebt deiner noch?", fragte ich sofort, da ich ihn unbedingt befragen musste. Mein Freund nickte. „ Klar. Wir müssen ihn doch befragen. Ich denke mal deiner treibt tot im Hafenbecken?" Meine einzige Reaktion war, kurz mit den Schultern zu zucken. „ Na, das dachte ich mir doch. Komm mit." Auf dem Boden lag Merleks Gegner. Ein Bein fehlte, und der rechte Arm schien gebrochen. Diesen Trick wendete er gerne an, ablocken der Waffe des Gegner, ihm anschließend den Arm mit dem Schild zu brechen, und dann eines seiner Beine abzuhacken. Merlek baute sich vor ihm auf, und ließ die Axt zu Boden sinken, so, dass das Blatt auf dem Boden zwischen den Beinen steckte. Er stützte sich auf den Stiel, und lehnte sich leicht vor. „ Erzähl uns was du weißt. Wer ist Graster?", startete ich die Befragung. „ Fick...dich.", presste der Verwundere hervor. Mein Freund lehnte sich weiter vor. „ Hast du was gesagt?" Unser Gegner fletschte die Zähne. Die Schmerzen steckte er überraschend gut weg, das müsste man ihm lassen. „ Ich sage gar nichts." Merlek strich sich genervt übers Gesicht, und verschränkte die Arme hinterm Rücken. „ Hör mal, in ein paar Minuten bist du so oder so tot. Aber wir beiden entscheiden, wie du stirbst. Hast du...ha...ha..." Er hob die Hand an die Nase, es sah aus, als müsste er Niesen. „ Hatschi.", machte Merlek, und beugte dabei den Oberkörper durch, seine Hände machten diese Bewegung ebenfalls. In der rechten Glänzte kurz eine Klinge, die sich in die Schulter des Einbeinigen grub. Dieser schrie auf, während Merlek sich übertrieben die Nase rieb, wie jemand, der sich zwei oder mehr Linien Sekda einverleibt hatte. „ Ach, entschuldige. Das war ein Versehen." Der Mensch lehnte sich auf den Messergriff, der aufgrund dessen noch tiefer ins Fleisch des Verletzten gedrückt wurde. Er stöhnte auf, und wälzte sich jaulend am Boden. „ ICH WEISS NICHTS!!!" Mein Freund beugte sich vor, wie, als hätte er ihn nicht verstanden. „ Tut mir leid, das muss ich falsch verstanden haben. Wiederholst du's?" Dem Mann traten Tränen in die Augen, er fing an zu wimmern. „ I...i...ich weiß nichts...ich bin Auftragsmörder aus einem Dorf in Westsalta, Derlin hat mich einfach nur angeheuert...ich weiß nicht für wen er arbeitet...er hat uns einen Bonus gezahlt wenn wir keine Fragen stellen...ich weiß es wirklich nicht..." Merlek schenkte mir einen Seitenblick. Ich zog den Säbel. „ Das bringt nichts.", murmelte ich, und stach die Waffe in seinen Hals. Er würgte, Blut lief aus seinen Mundwinkeln. Dann hustete der Mann, und das Blut spritzte in einer kleinen Fontäne in die Luft. Dann erschlaffte der Körper. „ Ich wette das hat mit der Politik zu tun. Und ich glaube eins können wir über Graster sagen, er ist kein Saltaner.", vermutete Merlek. „ Ich glaube du hast Recht. Salta ist vielen anderen Inseln ein Dorn im Auge. Unsere Drogenverkäufe in ganz Mareter fallen vermutlich negativ auf...aber was habe ich denn mit Drogenhandel zu tun?" Er zuckte die Schultern. „ Das ist es ja. Oder verwechselt man dich da mit jemandem?" Wir konnten nicht wissen, wie recht wir hatten.
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Die Chroniken von Mareter
FantasyInmitten des Meeres liegt Mareter, ein Reich, bestehend aus zehn Inseln. Es ist geprägt vom ewigen Krieg, Jeder gegen Jeden. Jeder der Inselherrscher will die anderen zehn erobern, und zum „Isla Imperator" werden. Zwischen diesen Intrigen und Schlac...