Ich schritt in die große Eingangshalle des Kellergeschosses und staune. Perplex ließ ich meinen Blick über die vielen Aufständigen schweifen. »Hey Kumpel!« Ich drehte mich um und endeckte unseren Nachbar Thomsen. »Hey! Erschreck mich doch nicht so!«, sagte ich und lachte. »Sorry Alter«,sagte Thomsen und grinste. »Und? Schon was gefunden?«, fragte er. »Ich bin grade erst gekommen.« »Ah, achso. Soll ich dich rumführen?« »Das wäre toll!« Dankbar nahm ich den Vorschlag an. »Gut. Also davorne gibt es alles was du in Sachen Schutzkleidung gebrauchen könntest. Insgesamt gibt es hier 3 Läden alleine für die Rüstung. Allerdings ist einer davon schon sehr überteuert, soll anscheinend aber auch eine super Qualität haben«, er zeigte in die rechte hintere Ecke der Halle. »Hm. Ich schätze ich gebe mich mit normaler Qualität zufrieden. Ich habe leider nun auch nicht so viel Geld.« Ich fasste diesen Entschluss und ging dann mit Thomsen durch viele verschiedene Läden. Nach einer Weile hatte ich viele Tüten und Kartons zu schleppen. »Jason, ich bin ausgehungert!« Thomsen ächzte mir hinterher. »Okay, dann lass uns in das Restaurant dort hinten gehen. Ich habe auch langsam echt Hunger.« Das einzige Restaurant dieses Geschosses ist anscheinend auch der Treffpunkt von den einzelen Clans der Aufständigen. »Die Clans treffen sich hier immer zu bestimmten Zeiten, um ihre Pläne zu schmieden.«, erzählte Thomsen während wir an einem Tisch saßen und auf unser Mittagessen warteten. »Aha... Muss man sich denn einem Clan anschließen?«, fragte ich. »Natürlich ist es keine feste Regel, aber es ist um einiges schlauer in Gruppen zu arbeiten. Der berühmteste Clan der Aufständigen ist übrigens die Gruppe der "White Arrows". Sie sind schnell, clever und vorallem sind sie unglaublich stark! Zu Acht kämpfen sie und jeder der Acht hat besondere Fähigkeiten. Zum Beispiel Marc, der Anführer der Truppe, kann unglaublich gut mit Schwertern umgehen. Fiona ist eine Scharfschützin und Diane ist eine super Ärtztin, hat aber auch Säbel, mit denen sie den Kämpfern an der Front den Rücken frei hält. Ich bewundere die "White Arrows" und möchte auch unbedingt mal so werden wie sie.«, schloss er. Ich hörte gefesselt zu. Nach einer Weile sagte ich : »Sollten wir uns dann nicht einem Clan anschließen oder gründen?« »Tja. Das ist momentan auch mein Problem, aber ich finde einfach keine Truppe die mich aufnimmt.« Thomsen seufzte und nahm das Essen entgegen, was die Kellnerin uns reichte. »Danke.«, sagte ich zur Kellnerin und wandt mich dann wieder Thomsen zu. »Am Besten suchen wir uns noch jemanden der bei uns mitmacht und dann gründen wir einfach unseren eignen Clan?«, überlegte ich. »Ja, das sollten wir wohl tun. Nun lass uns aber essen bevor es kalt wird.«, sagte Thomsen und fing an zu Essen. »Was fehlt dir eigentlich noch?«, fragte er und zog eine Nudel in seinen Mund. »Eine anständige Waffe, denke ich.«, antwortete ich ihm. »Dann lass uns gleich - nach einem leckeren Dessert - zu Kikis Verteidigungsgeschäft gehen. Sie hat die coolsten und außergewöhnlichsten Waffen.« Ich nickte und schwebte schon in Gedanken an ein leckeres Schokoeis.
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»Guten Tag?«, fragte ich als Zara und ich das Geschäft betraten. »Oh, Bonjour!«, eine zierliche Dame mit einem französischem Akzent trat uns entgegen. Sie war uns sofort sympathisch. »Hallo, wir hätten gerne Waffen zur Verteidigung.«, sagte Zara. »Oh lala, da seid ihr bei mir genau richtig! Folgt mir bitte!« Die Frau führte uns zu großen Regalen aus Glas, in denen Waffen in jeder Form lagen. »Was habt ihr euch denn so vorgestellt?«, fragte sie und sah uns abwechselnd an. »Öhm.. Ich weiß nicht..«, stammelte ich unentschlossen. »Also ich möchte auf jeden Fall ein cooles Maschinengewehr und auch ein ordentliches Messer.«, rief Zara und ballte wieder ihre Hand zur Faust. »Da empfehle ich dir die AV45l. Das hat eine ordentliche Durchschlagskraft und hat eine gute Zielgenauigkeit. Allerdings ist so ein Maschinengewehr auch sehr schwer und unhandlich.« »Das ist kein Problem.«, versicherte Zara der Verkäuferin. Die Verkäuferin nahm sich einen Hocker, um das im Regal weit oben platzierte Gewehr runterzuholen. Als sie es Zara in die Hand gab dachte ich Zara würde es schwer fallen es zu nehmen, was sich aber als falsch herausstellte. Sie nahm es mit Leichtigkeit und lächelte. »Dann zu dir..«, die Frau betrachtete mich und schob dann nach einer Weile den Hocker zu einem anderen Regal. Sie nahm eine Waffe aus der Mitte des Regals und drückte sie mir in die Hand. »Das ist eine R64 in einer Sonderedition. Wir haben sie gerade erst bekommen. Sie hat eine schöne Durchschlagskraft - wenn auch nicht so stark wie bei der AV45l. Außerdem ist sie einigermaßen leicht und handlich. Zielen ist da schon schwieriger, aber mit etwas Übung ist das auch kein Problem mehr.« Begeistert strich ich über das schwarz glänzende Metall. »Kann man die Waffen hier irgendwo ausprobieren?«, fragte ich. »Aber natürlich, kommen sie mit.«, die Frau - wie ich denke Kiki - führte uns dann durch den Laden nach hinten, wo ein schmaler Gang zu einem weiteren Raum führte. Aufgebaut waren die Schusslinien wie Bowlingbahnen. Es waren circa 10 Bahnen mit jeweils 3 Zielscheiben. Die Bahnen waren ungefähr 15 Meter lang. »Ich denke für den Anfang benötigen sie die«, Kiki gab uns jeweils einen Ohrschutz. »Vorallem bei dir -«, sie wandte sich an Zara,»-sollten sie hilfreich sein.« »Okay..«, sagte Zara und schluckte. Wir waren ziemlich nervös. Zuerst war Zara dran. Sie setzte sich den Ohrschutz auf und nahm ihr Gewehr zur Hand. Dann half Kiki ihr dabei das Magazin einzusetzen. Sie ging danach zu einer beliebigen Bahn - sie waren alle leer - und richtete das Gewehr auf eine der Zielscheiben. Kiki ging an ihre Seite und gab ihr Tipps zur Haltung. Schultern locker. Beide Augen auf. Konzentration. Dann drückte Zara ab und - traf genau ins Schwarze. »Juhuuuu!«, rief Zara aus und hüpfte freudig rum. Die Verkäuferin und ich staunten nicht schlecht. Das erste Mal und sofort ins Schwarze. Nun war ich dran. Auch ich setzte mir den Ohrschutz auf und nahm meine Pistole in die Hand. Kiki half mir nun die Patronen einzusetzten. Ich ging zu der Bahm links neben Zaras, atmete tief durch und drückte ab. Es war aufregend. Berauschend. Die Kugel flog und traf. Zwar nicht so perfekt wie Zaras aber in den roten Bereich. Aber ich hatte auch kein Maschinengewehr mit super Zielgenauigkeit, weswegen auch mein Schuss eine super Leistung war. Auch bei mir staunte die Verkäuferin. Dann überlegte sie. »Also, an deiner Stelle würde ich noch eine Waffe nehmen, mit der man auch aus weiter Entfernung noch super Schießen kann...«, sie schaute mich fragend an. »Ich verlass mich auf ihre Beratung.«, sagte ich und zuckte mit den Schultern. Kiki grinste und ging wieder in dem Laden. Nach einer Weile kam sie mit einem Messer, einem Gewehr und zwei jungen Männern zurück, etwa in unserem Alter. Der eine hatte kurze dunkelbraune Haare und hellblaue Augen. Der Andere hatte verstrubbeltes schwarzes Haar und graue glitzernde Augen. Beide waren etwa einen Kopf größer als Zara und ich. »Hi, ich bin Thomsen«, sagte der Junge mit den braunen Haaren. »Und ich bin Jason«, sagte der andere Junge. »Mein Name ist Zara«, sagte Zara und warf sich gekonnt ihr langes braunes Haar zurück. »Evelyn. Sehr erfreut.«, sagte ich und reichte den Beiden die Hand. Erst jetzt bemerkte ich das auch Jason eine Waffe in der Hand hielt. Außerdem trug er drei Tüten. Thomsen trug zwei Kartons. »Nun. Ich habe hier die Q32 für sie.«, sagte Kiki und wandt sich mir zu. »Vielen Dank«, sagte ich und nahm das große Gewehr entgegen. Es war groß und hatte nur ein kleines Magazin mit circa 5 Patronen. Außerdem hatte es eine Art einklappbare Füße. »Wie schieß ich denn damit?«, fragte ich Kiki. Sie stellte es auf die Füße vor einer Bahn und fuhr die Zielscheiben runter. »Bei diesem Gewehr liegst du auf dem Boden und schaust durch das Visier hier vorne.« Sie klappte das Visier hoch und schaute durch. Sie zielte und blieb ganz ruhig. Dann schoss sie und traf direkt in die Mitte der Zielscheibe. Die Kugel flog sogar hindurch. »Wow..«, stammelte ich. Auch Zara, Jason und Thomsen klappte die Kinnlade runter. »Jetzt du«, Kiki stand auf, klopfte sich den imaginären Staub von ihrem Rock und lächelte. »Das Wichtigste ist das du ruhig bleibst«, sagte sie als sie meinen zweifelnden Blick bemerkte. Ich schluckte und legte mich auf den Bauch. Ich schaute durch das Visier und drückte ab. Ich traf voll in die Wand an der Zielscheibe vorbei. Enttäuscht blickte ich auf. »Übung.«, sagte Zara. »Richtig. Übung macht den Meister«, sagte Thomsen. Ich schaute mich nach Jason um. Er war mittlerweile zu einer anderen Bahn gegangen. Ich bemerkte ein Stechen im Bauch. „Was war denn das?", fragte ich mich in Gedanken. »Ihr habt wahrscheinlich recht.«, sagte ich und stand auf. »Ich nehme Beide. Die Pistole und das Scharfschützen-Gewehr.« »D'abord.«, die Verkäuferin gab Zara das Messer. »Dieses Messer ist sehr scharf und kann einen Fuß abschneiden. Sei also sehr vorsichtig.«, warnte sie Zara. »Ich passe auf.«, sagte Zara und bewunderte das Stück Stahl un ihren Händen. Kiki gab ihr noch die Scheide und Zara verstaute das Messer darin. »Wir werden uns jetzt noch etwas umsehen. Helfen sie jetzt ersteinmal Jason.« Zara deutete auf Jason und wir gingen dann wieder in das Geschäft selbst, wo wir uns schließlich noch einen Gürtel und Granaten aussuchten. Nachdem wir bezahlt hatten befestigten wir unsere Sachen. Mein großes Gewehr ließ sich überrschender Weise klein zusammenlegen und so konnte ich es auch in einer kleinen Tasche an meinem Gürtel befestigen. Die Granaten und meine Pistole hingen ebenfalls daran. Zaras Schwert und ihre Granaten - sie hatte ein paar mehr - hatte sie an ihrem Gürtel befestigt. Ihr Gewehr würde sie auf ihrem Rücken tragen. Außerdem hingen noch kleine Beutel mit Kräutern an den Gürteln. Wir legten sie noch nicht um, da das nachher beim Rausgehen aus dem Kellergeschoss zu dolle auffallen würde. Somit verstauten wir unser Zeug in Tüten und Kartons. »So, jetzt sollten wir uns noch Schutzkleidung und Kampfkleidung zulegen.«, sagte Zara erfreut und wir gingen weiter. Ich in Gedanken an Jason...