Regen

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"Und deswegen hat BangPB-nim uns gebeten euch für zwei Wochen oder sogar mehr bei uns zu behalten", beendet Yoongi seine Erlärung, warum er, ich, Hobi und Zuri gleich losfahren, um Klamotten für mich und die anderen Mädchen zu besorgen. "Das bedeutet also, dass ihr unsere Babysitter spielen dürft", fasse ich alles zusammen. Wir würden locker allein klar kommen. Aber nein. Es ist jetzt schon schwer genug in der Rolle zu bleiben, wie sollen wir das durchgehend zwei Wochen lang schaffen? Darauf hab ich echt keinen Bock. Ich muss mir irgendwas einfallen lassen. Vielleicht führt Mi-joo, wie auch Sijo, Tagebuch, das würde mir helfen. So könnte ich ihre Reaktionen auf manche Sachen besser vorhersagen. Wieso muss das so schwer sein?

"Du kannst jetzt ins Bad", informiert Zuri, die gerade aus dem Badezimmer kommt, mich. Wenigstens etwas. Schnell sause ich hinein, bevor Alex oder Julie es blockieren können, wie es bei uns normalerweise der Fall ist. Jede will die erste sein und außnahmsweise bin das heute ich. Schnell dusche ich, mache meine Haare und putze meine Zähne. Mein Blick fällt auf die Klamotten, die neben dem Waschbecken liegen. Da Mi-joo die einzige ist, die früher regelmäßig bei den Jungs übernachtet hat, haben wir natürlich nicht gerade viele Klamotten gefunden. Alex hat ein Kleid bekommen, in dem man normalerweise Schlafen würde, Julie und Rose jeweils Sporthosen und Tops, während ich und Zuri uns jeweils eine lange Skinny Jeans schnappen konnten und außerdem noch Shirts und Jacken von den Jungs. Da wir nur zwei Paar Schuhe von Mi-joo finden konnten, haben wir abgestimmt, dass Zuri und ich diejenigen sind, die uns unser Gepäck holen gehen. 

Fertig angezogen und gestylt gehe ich aus dem Bad. Ich und Zuri ziehen noch schnell unsere Schuhe an, bevor wir den Jungs nach unten zu einem Van folgen. Nach kurzer Fahrt halten wir an. Sobald ich ausgestiegen bin, halte ich ausschau nach den zwei Mädchen, die mir schon zu häufig aufgefallen sind. Doch im Regen, der während der Fahrt angefangen hat, kann ich kaum die andere Straßenseite erkennen. Wer die beiden wohl sind? Ich kann es mir nicht erklären. Laut Julie hat Sijo häufig über zwei ähnliche Mädchen in ihrem Tagebuch geschrieben, aber es bringt uns nicht viel weiter. Hoffentlich haben die anderen auch eines geführt und die beiden dort erwähnt. 

Schnell gehen wir ins Haus. Yoongi bietet an einige Klamotten für mich zu packen, was ich dankend annehme. Hobi übernimmt Alex' Gepäck. Ich gehe in das Zimmer von Rose. Ich öffne ihren Kleiderschrank und beginne schnell irgendwelche Sachen in eine Tasche zu packen. Ich bin schneller als die anderen fertig, also beschließe ich in der Leichenkammer, wie wir Julies Zimmer insgeheim nennen, nach Klamotten zu suchen. Doch die Zimmertür ist verschlossen. Es ist so, als hätten Julie und Sijo ein Geheimnis, das sie auf keinen Fall preisgeben wollen. Wenn sie es uns nicht sagen will, dann darf sie sich später allerdings nicht beschweren, dass sie Min-aes Klamotten tragen muss. Die beiden sind ungefähr gleich groß, also sollten die Sachen ihr passen. 

Wir haben fertig gepackt und sogar noch einige interessante Sachen, unter anderem die Tagebücher der Mädchen, gefunden. Hoseok und Zuri beginnen zwar gerade wieder einen Streit, aber das ist mir gerade egal. Yoongi und ich stehen draußen und genießen den Regen, der heftig auf uns runterprasselt. "Das ist viel besser, als in einer stickigen Wohnung zu stehen", lache ich und drehe mich. "Viel, viel besser", erwiedert mein Bruder lachend. Wir setzen uns nebeneinander auf den nassen Boden und schauen in den wolkenverhangenen Himmel. Es ist entspannend, nach den zwei Wochen Stress, sich wieder wie ein Kind zu benehmen und im Regen zu spielen. 

Es hat etwas anderes an sich, das viele Leute nicht verstehen. Viele Leute hassen Regen, weil sie sich dann nicht mehr in der Lage fühlen rauszugehen, ich denke aber anders, Regen ist etwas so wundervolles. Im Regen kann man, meiner Meinung nach, viel Spaß machen, man muss nur wissen wie man es anstellt. "Lass uns tanzen!", schlägt Yoongi mit glitzernden Augen vor. Die faulsten Leute werden an Tagen, an denen die fleißigen unproduktiv sind, die enthusiatischen Menschen. Ich lasse mich von Yoongi hochziehen und wir fangen einfach an zu tanzen. Ohne Melodie, einfach so. Es ist nicht so widerlich kitschig wie in diesen romantischen Filmen, nein. Wir hüpfen einfach herum. Ohne viel nachzudenken. Das ist es, an dem wir beide Spaß haben.

Als mir allerdings etwas im Augewinkel auffällt höre ich schlagartig auf

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Als mir allerdings etwas im Augewinkel auffällt höre ich schlagartig auf. Die beiden Mädchen stehen einige Meter von uns weg. Die eine scheint gerade in ihrer Tasche etwas zu suchen. Ich reagiere sofort. So schnell wie möglich ziehe ich Yoongi in den Van, wo sich Zuri und Hoseok immer noch streiten. "Es ist doch meine Sache, wie ich meine Gruppe führe!", meckert Zuri ihn gerade an, als ich in den Van steige. "Außer es betrifft auch meine Band!", faucht Hobi sie an. "Du bist nicht der Leader!", weißt Zuri ihn zurück. "Ganz ruhig hier drinne", versuche ich die Gemüter der beiden Streithähne zu beenden. "Unni! Er beleidigt mich", verpezt Zuri den Tänzer. Ich schließe genervt meine Augen. Vor ein paar Sekunden war es noch so perfekt und jetzt bin ich wieder in der Realität. Einer Relität mit der ich noch nicht wirklich klar komme...

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