Mi-joos Tagebuch

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"Aish, ihr könnt euch doch nicht einfach in den Regen rausstellen!", tadelt Jin mich und Yoongi "Namjoon, bring mir mal bitte Handtücher" Leise murrend verschwindet Namjoon, um kurze Zeit später mit einem Stapel Handtüchern zurückzukommen. Jin rubbelt mit dem Handtuch über meine Haare, um sie einigermaßen trocken so bekommen, bevor er sich Yoongi zuwendet. In der Zwischenzeit haben Alex und Julie unsere Taschen geschnappt und sie unsere Zimmer gebracht. "Mi-joo, zieh dich bitte um", befiehlt Tae mir und schiebt mich in Richtung des Zimmers, das ich für die nächsten mein nennen darf, natürlich gemeinsam mit Alex und Zuri. Schnell ziehe ich mich um und schnappe mir Mi-joos Tagebuch aus der Tasche. Ich gehe ins Wohnzimmer, wo ich momentan wahrscheinlich nicht gestört werde.

Ich schlage es auf. Mi-joo scheint fast täglich hier hinein geschrieben zu haben. Habe ich wirklich das Recht hier drin zu lesen? Ich meine, es ist nicht meins und ich würde wütend werden, wenn jemand komplett Fremdes in meinem Tagebuch lesen würde, auf der anderen Seite allerdings. bin ich auch irgendwie Mi-joo. Unsere Gefühle und unser Benehmen, von dem was ich bis jetzt mitbekommen habe, sind sich sehr ähnlich und es würde mir helfen sie besser nachzumachen, um nicht aufzufallen und ihre Karriere nicht zu gefährden. Es ist ein zweiseitiges Messer. Es tut mir Leid, Mi-joo, aber es ist besser für uns beide, wenn ich es lese.

12.4 Mittwoch

Ich habe es Yoongi-oppa erzählt, besser gesagt Tae hat es getan und dann grad noch bei meinen Eltern weitergemacht. Appa war sehr froh darüber, dass ich endlich eine Beziehung habe und ich glaube er hofft, dass er Tae bald seinen Schwiegersohn nennen darf. Von Eomma dachte ich zuerst, sie wäre begeistert, doch als ich allein war hat sie mich angeschrien. Ich wäre eine Enttäuschung und sollte mich lieber auf die Arbeit konzentrieren, bevor ich eine Beziehung anfange. Es tat wirklich weh diese Worte aus ihrem Mund zu hören. Normalerweise ist sie nie so... Warum sagt sie sowas? Und warum verletzt es mich? Ihre Meinung hat mich doch nie interessiert, wieso jetzt also?

Ich stoppe für einen kurzen Moment mit dem Lesen und schlucke. Mi-joo tut mir Leid. Es muss schlimm sein, wenn die eigene Mutter die Beziehung nicht akzeptieren will. Ich hatte nie eine, also weiß ich nicht sonderlich, wie sich das anfühlt. Ich lasse nicht gerne Menschen an mich. Meine Eltern und wenige meiner Freunde, das sind alle. Menschen betrügen dich zu schnell. Und ich glaube Mi-joo ist auch so. Sie hat zwar viele, aber nicht viele sehen das Mädchen hinter der kalten Fassade ein zerbrechliches Herz hat.  Ich blättere an den Anfang.

1.1 Sonntag

Ab heute ist es offiziell Tae und ich sind endlich zusammen, das ist auch der Grund, warum ich ein neues Tagebuch anfange. Es ist jetzt ein neuer Abschnitt. Vorsätze, die sich Leute an Neujahr nehmen, sind zwar  bescheuert und auch dieses ganze "ich bin ein neuer Mensch", aber dieses Jahr wird sich etwas ändern, ich bin endlich nicht mehr allein.
Gestern habe ich erfahren, dass ich endlich in eine Girlband kommen werde. Über zwei der Mädchen habe ich auch schon etwas geschrieben. Kim Hyuna und Ju Min-ae, die beiden neuen, niedlichen Tänzerinnen von mir. Die anderen beiden habe ich auch kennen gelernt Choi Sijo und Jung Hyun-ae. Ich klinge wahrscheinlich, wie eines dieser bescheuerten Kleinkinder, die sich riesig über ein paar neue Bekanntschaften freuen, aber irgendwann muss ich das ja machen. Schließlich kann auch ich nicht immer ein Stein sein. 

Bei dem letzten Satz schleicht sich ein Lächeln in mein Gesicht. Mi-joo und Yoongi sind sich wirklich ähnlich. Das schlechte Gewissen macht sich wieder in mir breit. Mi würde sicher nicht wollen, dass ich darin lese. Ich schlage das Tagebuch zu. Ich muss mich irgendwie ablenken. Vielleicht sollte ich etwas lesen, irgendetwas anderes. Die Jungs müssten sicher etwas haben, aber ich werde enttäuscht. Sie besitzen zwar Bücher, aber keine wirklich interessanten. Ich setze mich wieder zurück auf die Couch, als mich jemand von hinten umarmt. Genervt atme ich aus, ich bin kein verdammtes Kuschelkissen! Bereit der Person danach einen Schlag auf den Kopf zu verpassen, drehe ich mich um. Als ich jedoch das Gesicht der Person, versteinere ich.

Hoby steht vor, mit einem meiner Hüte auf dem Kopf, und macht einen übertriebenen Kussmund

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Hoby steht vor, mit einem meiner Hüte auf dem Kopf, und macht einen übertriebenen Kussmund. "Lass uns Yoongi-hyung ärgern", schlägt er vor. "Warum?", frage ich kalt. Ich bin gerade echt nicht in der Laune Scheiße zu machen. "Einfach so", lacht der Tänzer. "Nein" Hobi macht einen falschen Schmollmund. "Aber warum? Sonst machst du doch immer mit", nörgelt er weiter. "Ich bin müde", lüge ich schnell. Zwar scheint er es zu akzeptieren, allerdings nur ungern. Ich schiebe mich an ihm vorbei und gehe in mein Zimmer. Allerdings werde ich wieder böse überrascht. Zuri und Jimin liegen kuschelnd auf dem Bett und tauschen Spucke aus. Angewidert verziehe ich mein Gesicht. Widerlich. Haben die nicht was von der Erfindung, genannt Türe abschließen, gehört. Schlussendlich gehe ich also in Jins und Yoongis Zimmer, wo Rose und Julie friedlich schlafen. In ihrer Mitte ist noch etwas Platz, also quetsche ich mich neben sie. Ich schlafe so schnell ein, dass ich nichtmal merke, wie beide sich an mich kuscheln.

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