🌸 t w e n t y o n e 🌸

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⚠️;SVV, Bulimia Nervosa (Bulimie)

Harry PoV:



„Ihr erwartet doch nicht wirklich, dass ich euch das glaube?" „Ich weiß das wir alle wegen den Taten in der Vergangenheit sehr unglaubwürdig rüber kommen, aber ich spreche für uns alle, wenn ich dir sage, dass alles was in der Vergangenheit zwischen uns passiert ist jedem einzelnen hier verdammt leid tut. Ich wünschte ich könnte es rückgängig machen, aber das geht nicht. Sachen sind passiert, Worte sind gefallen und Taten haben damals für sich gesprochen. Aber es ist Vergangenheit für uns. Wir werden so etwas nie wieder machen. Das kann ich dir, auch im Namen der anderen versprechen. Wir wollen für dich da sein und dir helfen. Auch wenn es schwer ist, vertrau uns und erzähl es uns, bitte. Es ist besser mit jemandem zu reden, als alles in sich rein zu fressen. Irgendwann zerbricht man daran und wünscht sich es als es noch nicht so weit war jemandem erzählt zu haben. Und genau davor wollen wir alle dich bewahren, also bitte öffne dich uns gegenüber.", sagt Louis und guckt mir dabei in die Augen. Die anderen haben unsichere Gesichtsausdrücke, aber in ihren Augen sieht man das kleine Stück Hoffnung das sie haben. Ich will es ihnen doch erzählen, aber irgendwas hält mich auf. Sie haben mir so viel angetan, ändern sich dann vom einen auf den anderen Tag und werden komplett neue Menschen. Sie haben mein Leben zerstört. Sie haben es wertlos und nicht mehr lebenswert gemacht. Schlimmer kann es nicht mehr werden, also kann ich es ihnen doch erzählen. Was hab ich schon noch zu verlieren? „Das was ich euch jetzt erzähle weiß niemand, absolut niemand. Vertrauen tue ich euch nicht, aber da ich eh nichts mehr zu verlieren hab, kann ich es euch auch erzählen. Wenn ich allerdings erfahre, dass ihr es weiter erzählt, werde ich dafür sorgen, dass man euch das Leben zur Hölle macht. Ich wirke zwar nicht so, aber ich kann ein richtiges Arschloch sein. Legt es lieber nicht drauf an. Und denkt immer dran, meine Mutter versteht sich ziemlich gut mit euren Eltern." „Ich verspreche dir, dass wir es für uns behalten. Wir wollen dir nur helfen. Das andere ist Vergangenheit und wird nie wieder vor kommen." „Will ich euch auch raten. Ich sag jetzt schon mal, hört mir einfach zu. Kein rein quatschen und kein Fragen stellen. Das könnt ihr machen, wenn ich fertig mit erzählen bin. Verstanden?", frage ich und gucke jeden einzelnen an. Nachdem jeder genickt hat atme ich noch einmal tief durch und fange an zu erzählen. „Es hat eigentlich alles schon im Kindergarten angefangen. Damals lag es daran, dass ich 'anders' war als die anderen Kinder. Jeder der Kinder hatte das perfekte Familienbild vor sich und lebte auch in so einem, während es bei mir anders aussah. Damals wurde ich teilweise ausgegrenzt, aber ich als kleines Kind habe es damals nicht richtig verstanden und mich einfach an die paar wenigen Leute die ich hatte gehalten. Als ich dann in die Grundschule kam hat sich nicht wirklich was geändert. Viele vom Kindergarten kamen in meine Klasse und deswegen ging es dort weiter mit dem ausgrenzen. Zu der Zeit hatten sich auch meine Eltern getrennt und ich stand praktisch alleine da. Mein bester Freund war eigentlich die einzige Person die richtig zu mir gehalten hat. Die 4 Jahre in der Grundschule habe ich auch irgendwie rum bekommen. Dann hieß es weiterführende Schule. Mit meinem Vater hatte ich bis zu dem Zeitpunkt Kontakt. Er kam jeden Samstag für ein paar Stunden zu mir. Dann kam die letzte Woche von den Sommerferien. An diesem Samstag habe ich ihn das letzte mal richtig gesehen. Er meinte zwar, dass er nächsten Samstag wieder kommt, aber er kam nie. Dann kam der Tag wo ich in die fünfte Klasse kam. Ihr erinnert euch bestimmt nicht mehr daran, aber ich war erst am zweiten Schultag bei euch in der Klasse, da ich die Klasse gewechselt hatte um mit meinem besten Freund in einer Klasse zu sein. Zu dem Zeitpunkt waren wir 10 Jahre befreundet. Von dem einen auf den anderen Tag wollte er aber plötzlich nichts mehr mit mir zu tun haben und so ist die Freundschaft dann zerbrochen. Wegen ein paar lächerlichen Gerüchten über mich denen er mehr geglaubt hat als mir. Er hat damals nicht mals versucht mit mir zu reden. Ich stand alleine da in der Klasse. Dann habt ihr mit dem Mobbing angefangen und es wurde immer schlimmer für mich in der Schule. Es ging so weit, dass ich in der fünften Klasse schon 2 Wochen lang "krank" war, weil ich mich nicht mehr in diese Schule getraut habe. Als ich dann wieder kam wurde alles noch schlimmer. Mein einziger Zufluchtsort war das Internet. Internetfreunde die damals zu mir gehalten haben. Jedenfalls bis zu dem Tag wo jemand aus der Klasse ihnen Lügen über mich geschrieben hat und sie sich von mir abgewandt haben. Das war das erste mal, dass ich zur Klinge gegriffen habe. Ich habe mich so wertlos, von allen abgestoßen gefühlt und das meine Mutter nur arbeitete half mir auch nicht. Nachdem ich es getan habe bereute ich es sofort und redete mir selber ein, dass es keine Lösung ist und ich sowas nie wieder machen werde. Eine Zeit lang habe ich es auch geschafft. Ich habe es geschafft mich mit Musik, schreiben und lesen von der Welt abzuschotten und einigermaßen glücklich zu werden. Im Internet habe ich mich auch wohler gefühlt. Ich konnte sein wie ich war, niemand kannte mich oder meine Geschichte. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt wo eine ihr die Hater page erstellt habt. Ich habe wieder zur Klinge gegriffen und seitdem immer öfters. Egal wie oft ich versucht habe damit aufzuhören, es ging nicht. Das Verlangen nach der Klinge war zu groß. Damals habe ich so getan, als ob mir egal gewesen wäre, dass diese hater page existiert. Aber es war nicht die Wahrheit, es hat mich von innen zerstört. Dann kamen noch eure tagtäglichen Beleidigungen dazu. 'Fett, hässlich, unbrauchbar, geh dich umbringen' und noch weiteres war jeden Tag dabei. Mein Gewicht war mir bis zu dem Zeitpunkt egal. Ich habe mich wohl gefühlt, aber das änderte sich auch schneller als mir lieb war. Dadurch das ihr mich jeden Tag fett genannt habt, habe ich es geglaubt und alles versucht um abzunehmen. Nachdem nichts geklappt hat, habe ich den wohl größten Fehler meines Lebens begangen. Ich habe meinen Körper dazu gebracht, alles was in meinem Magen war auszukotzen. Und schneller als ich gucken könnte wurde es zur Gewohnheit. Essen, auskotzen und wieder von vorne. Tag ein Tag aus. Euer Mobbing endete nur nicht. Es wurde immer schlimmer. So schlimm das ich mehrmals versucht habe mir das Leben zu nehmen, leider jedesmal ohne Erfolg. Dann kam irgendwann eine Zeit wo es mir besser ging. Ich habe mit Hilfe von Freunden geschafft alles unter Kontrolle zu kriegen. Das war der Zeitpunkt wo euer Mobbing einigermaßen zurück wich. Dann kamen die Ferien und das war das erste mal, dass ich wirklich sagen konnte, dass es mir gut ging. Der erste Schultag nach den Ferien änderte alles wieder. Euer Mobbing war stärker als vorher und alle 'Freunde' die ich hatte wandten sich plötzlich von mir ab. Taten so als ob sie mich nicht kennen. Als ob wir nie befreundet gewesen wären. Wiedermal stand ich alleine da. Und dann wurde die Klassenfahrt angekündigt. Ich wollte nicht mit. Es stand für mich auch von Anfang an fest, dass ich nicht mit fahren werde. Meine Mutter sah das aber anders und zwang mich mit zu fahren. Und hier sitze ich nun, mit den Leuten die mir mein Leben zur Hölle gemacht haben und erzähle euch was alles passiert ist. Vertrauen tue ich euch immer noch nicht und ich bereue es jetzt schon, dass ich es euch erzählt habe, aber jetzt ist es zu spät. Jetzt habe ich es erzählt und kann es nicht mehr rückgängig machen.", sage ich und gucke danach allen zum ersten mal seit ich angefangen habe zu erzählen wieder ins Gesicht. Jeder von ihnen weinte. Aber nach allem was sie mir angetan haben, haben sie es so verdient.







Dumme Kommentare zu dem Kapitel kann sich jeder sparen, da das geschriebene nicht ausgedacht ist, sondern auf echter Begebenheit beruht.
Meinungen zum Kapitel?😊
Wünsche für die Story?☺️
Hab eigentlich schon den Rest der Story geplant, aber das kommt mir so langweilig vor.😶

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