We Fight And We Argue

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"Ich habe dir gesagt, was passieren wird, wenn du versuchst, Jace erneut aufzuspüren. Alexander, warum hörst du mir nicht zu, wenn ich mit dir rede?!"

Alec und Magnus standen im Flur des Penthouses und stritten über etwas Belangloses. Alec konnte sich nicht einmal daran erinnern, wie alles begonnen hatte; Sie schrien sich eine halbe Stunde lang an und keiner von ihnen gab nach. Es lag nicht in ihrer Natur.

Alec atmete schwer durch die Nase aus, bevor er sich umdrehte, um Magnus Blick zu begegnen. "Weil du immer wieder dieselben Dinge sagst, die ich schon weiß. Ich bin nicht dumm, Magnus!"

Magnus sah einen Moment lang wie betäubt aus. Er hatte Alec noch nie so wütend gesehen. Nicht ein einziges Mal, seit sie zusammengezogen sind. Sein Gesicht war rot vor Wut, seine Hände zu Fäusten geballt und die vorstehende Vene auf der rechten Seite seines Halses wölbte sich immer weiter nach außen. "Ich habe nie gesagt, du es bist.", antwortete er mit leiser Stimme. "Niemand hat gesagt, dass du dumm bist."

Alec schnaubte: "Ich bin fertig für heute mit reden. Und es reicht mir für heute wie ein kleines Kind behandelt zu werden. Wenn jemand mich braucht, ich werde für den Rest der Nacht auf dem Dach sein."

Magnus spottete: "Du verbringst die Nacht nicht dort oben, oder?"

"Vielleicht werde ich das!" Alec packte sich ein Kissen und eine Decke von der Couch. "Vielleicht schlafe ich dort nur, um dir ein schlechtes Gewissen zu geben!"

Als er den Weg nach oben stampfte, spürte Magnus, dass sein Zorn den Höhepunkt erreichte. "Du weißt anscheinend gut, wie man sich wie ein Rüpel verhält. Vielleicht solltest du die Nacht dort verbringen! Wenigstens werde ich das ganze Bett für mich allein haben!"

Die Tür, die zum Dach führte, schlug zu, gefolgt von einer unheimlichen Stille, die Magnus lange nicht mehr gehört hatte. Es war still ... fast zu leise, und er war sich nicht sicher, ob er ihm auf das Dach folgen und den Streit auflösen, oder wie ein Narr an die Tür starren sollte.

Er beschloss, ein Narr zu sein und sich bettfertig zu machen. Es war noch nicht einmal spät genug, um ins Bett zu gehen, aber all das Schreien und Streiten nahm ihm die ganze Energie und er fühlte sich, als würde er jede Sekunde kollabieren.

Als er in das Schlafzimmer trat und das Licht anschaltete, kam er nicht umhin zu bemerken, wie leer das Bett aussah, ohne dass Alec darin lag, entweder schon schlafend oder in einem Buch vertieft.

Nachdem Magnus sich dir Kleidung abgestreift hatte, kroch er unter die Laken und schaltete das Licht aus, indem er mit den Fingern schnippte. Das Bett war kalt; Er erwartete fast, dass Alecs Arme sich um die Mitte seines Körpers wickelten und er den warmen Atmen des Schattenjägers an seinem Nacken fühlte. Aber nichts davon geschah und Magnus zitterte weiter.

Zeit verging. Magnus musste ins Traumland abgetrieben worden sein, denn als er aufwachte und die Digitaluhr auf seinem Nachttisch ansah, las er 2:34. Stöhnend schob er tastend eine Hand auf dem leeren Raum neben ihm hin und her. Alec war noch immer nicht im Bett.

Ein Knallen ließ ihn aufschrecken. Die Augen blitzten in goldener Farbe auf und um seine Hände züngelten  blaue Flammen. Die Schlafzimmertür öffnete sich, und das Licht erhellte den dunklen Raum. Es enthüllte einen nassen Alec, der in der Tür stand. Seine Kleider waren durchnässt und klammerten sich an seinen großen, muskulösen Körper. Sein Haar hing in Strähnen hinab, verdeckte seine Augen und tropfte auf seine langen Wimpern. Er sah nicht gerade beeindruckt aus.

"Was ist mit dir passiert?", fragte Magnus.

"Es ... es fing an zu regnen", brummte Alec. Er schälte sich aus seinem nassen Hemd und warf es in den Korb, bevor er das gleiche mit seiner Jeans tat. "Ich wollte nur meine nassen Kleider ausziehen, ich schlafe auf der Couch -"

"Nein", unterbrach Magnus. "Schlaf hier, zumindest ist das Bett schon erwärmt."

Er trocknete sein Haar mit einem Handtuch. Alec zögerte, aber schließlich kroch unter die Laken neben Magnus. Seine Füße berührten versehentlich Magnus 'Bein und der Hexenmeister setzte sich überrascht auf. "Tut mir leid, ich bin oben aufgewacht ... dann fing es an zu regnen."

Magnus verdrehte die Augen. "Warum bist du nicht einfach hereingekommen oder hast dir wenigstens eine Hitze-Rune aufgemalt?"

Alec zuckte mit den Schultern, sagte aber nichts. Er zog dir Bettdecke über die Schultern und drehte sich auf die Seite, den Rücken zu Magnus gewandt.

Er sagte nichts mehr. Magnus schaltete das Licht wieder aus, und er selbst wandte sich auf die Seite, seinen eigenen Rücken zu Alec gedreht. Er wollte nicht zu weinen beginnen, zumindest nicht, während Alec dort war und ihn hören konnte. Also nahm er einen zitternden Atemzug, schloss die Augen und versuchte zu schlafen.

Ein paar Arme erschienen plötzlich um seine Mitte, und ein vertrauter warmer Atem im Nacken ließ ihn vor Freude erzittern. Er hörte Alec schwer hinter ihm atmen.

"Schau ... es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich heute so ein Arsch bin und ich kann es nicht rückgängig machen. Ich weiß, dass du wein-"

"Mir geht es gut.", wehrte Magnus ihn ab.

"Nein, das geht es dir nicht. Du glaubst, ich kann nicht hören, wie du versuchst deine Tränen zurückzuhalten. Es bringt mich um, dich so zu sehen, Magnus."

Magnus drehte sich auf die andere Seite zu Alec. Seine haselnussbraunen Augen beobachtete ihn mit einem traurigen Ausdruck auf dem Gesicht. "Mir geht es gut, keine Tränen."

Alec griff mit einer Hand nach seiner. Sein Daumen streichelte anschließend sanft Magnus Augenwinkel. Das Stirnrunzeln des Schattenjägers vertiefte sich. "Deine Augen sehen nass aus. Sie sind nass, ich kann es an meinem Daumen spüren."

Sie sahen sich  ein paar Minuten in die Augen, bevor Magnus endlich wieder sprach. "Ich habe nur versucht, dich vor dir zu schützen."

"Ich weiß," Alec nickte. "Und ich war hartnäckig und sturr."

"Das ist nichts ungewöhnliches." Sie grinsten und kicherten. Der Regen schlug auf das Fenster nieder und klang wie Hunderte von kleinen Fingernägeln, die auf das Glas trommelten. Magnus gefiel der Regen nicht. Dann hörte er plötzlich auf. "Hast du gerade ...", begann Alec. Er setzte sich im Bett auf und schaute aus dem Fenster. "Es hört auf zu regnen. Warst du das?" "Ja, ich wollte es nicht tun -" "Entschuldige dich nicht. Alles ist gut, aber ich mag den Regen. Es ist beruhigend, zuzuhören", lächelte Alec leise. Es war das erste Mal, dass er an diesem Tag lächelte. "Wenn das der Fall ist ... " Magnus blinzelte langsam und es fing wieder an zu schütten. "Du wirst aber nicht draußen schlafen, oder?" Alec kicherte: "Nein. Ich denke, draußen war ich heute genug. Ich bin gern hier im warmen Bett mit dir." Magnus strahlte, als Alec mit sanften Küssen anfing, seinen Hals zu bedecken. "Ich auch. Versprich mir, dass wir nicht wieder so streiten werden." "Versprochen." "Und wir werden immer unsere Probleme lösen und einander nicht mehr verlassen?", hakte Magnus weiter nach. "Mmhmm.", antwortete Alec nur. "Alexander, ich meine es ernst." Alec sah Magnus in die Augen. "Ich verspreche es, Magnus. Bei meinem Leben." Magnus küsste Alec und streichelte eine Strähne nassen Haares von Alecs Stirn. "Lass uns hoffen, dass es nicht dazu kommen muss."

Fading Scars (by Kersten_Noelle, translated by ALifeLongDreamer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt