Roommates

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Als Magnus eines seiner vielen Zimmer verließ, ging er mit anmutigem Schritt den Flur entlang und hielt plötzlich inne. Er hob einen Zeigefinger in die Luft und tat einen Schritt rückwärts, um in den Raum zu blicken, dessen Tür offen stand. Sein Gast, Jace Wayland (oder Morgenstern, vielleicht sogar Lightwood, Magnus war nicht ganz sicher, wie sein Nachname lautete) lag auf dem Bett, trug nichts als ein schwarzes Paar Boxershorts und schnarchte.

Magnus verdrehte die Augen. Es war bereits  2 Uhr nachmittags. Er hatte keine Zeit und wichtigere Dinge zu erledigen, als den ganzen Tag auf den Schattenjäger aufzupassen.  "Steh auf, ich habe noch einige Besorgungen zu erledigen und ein Leben zu leben!" Jace knurrte, als Magnus ihm ein Kissen an den Kopf fliegen ließ . "Ich bin ja schon wach, wie spät ist es?", grummelte er. "Zeit für dich, einen Wecker zu stellen oder zumindest aufzustehen und das Trübsal blasen als trauriger Schattenjäger zu beenden, dass du so vehement durchzuziehen vermagst.", spottete Magnus, als Jace sich streckte und gähnte. "Ich denke, du übertreibst ein wenig, meinst du nicht?"

"Nein, ich brauchte einen Platz zum Abstürzen und du hast mir gnädig deine Türen geöffnet.", nuschelte Jace während er ein weiteres lautes Gähnen von sich gab.

"Tatsächlich hast du gerade dann mein Reich betreten, ohne zu klopfen, als ich Alexander küsste - der übrigens mein Freund ist - und mich  von Zeit zu Zeit besucht. Ich hätte lieber das Haus für mich, wenn er hier ist."

Jace grinste. "Es tut mir leid wegen-"

"Nein, tut es nicht."

"Ein bisschen, aber ich brauche wirklich eine Bleibe, bis der Rat mich aus der Bredouille befreit.

Magnus verdrehte die Augen. "Du wirst dich in einer weiteten Notlage wiederfinden, wenn du nicht aus dem Bett rauskommst und aus dieser Wohnung verschwindest."

Ein Paar Jeans landete in Jace's Gesicht. "Ich habe einen Freund, der später vorbei kommt. Er wird mir mit dieser Rats-Situation helfen."

"Oh wirklich", spottete Magnus und sah auf den jungen Schattenjäger hinab. "Ich glaube dir nicht ein Wort, das deinen Mund verlässt, aber wenn du nicht verschwunden bist, wenn Alexander und ich später zurückkehren, werde ich dich eigenhändig hinauswerfen. Ich kann keine Schattenjäger unter meinem Dach unterbringen, es ist nicht gut für meinen Teint."

"Was ist mit Alec, er ist ein Schattenjäger."

"Der gewaltige Unterschied zwischen dir und ihm ist, dass er weniger inadäquates Verhalten an den Tag legt und meine Nerven schonender behandelt, obwohl du zugegebenermaßen nicht durchweg schlecht bist. Du gehörst zu den besser aussehenden Mitbewohner, die ich im Laufe der Jahre hatte." Magnus schnippte mit den Fingern und hatte die Tasche von Jace in weniger als einer Sekunde gepackt. "Vergiss nicht, was ich gesagt habe. Du bist verschwunden, wenn Alexander und ich zurückkehren."

Jace fuhr mit einer Hand durch sein blondes Haar. "Du wirfst mich wirklich raus?"

Magnus bemerkte den verletzten Ton in der Stimme des jungen Mannes und drehte sich um, um ihn anzusehen. Jace's Augen waren voller Schmerz und Verlust. "Hör mal", seufzte Magnus. "Ich mache das nicht, weil ich dich nicht mag. Ich versuche dir etwas zu beibringen. "

"Lehre mich etwas", sagte Jace halb gequält seufzend, halb lachend. "Was genau ist die Lektion? Vertraue niemals einem Unterweltler?"

"Nein, das hast du schon gelehrt. Ich kann dir nicht lehren, was du schon weißt." Magnus setzte sich auf das Bett. "Ich möchte, dass du kämpfst, Jace. Ich weiß, dass du nicht der Typ bist, der einfach überrollt wird und stirbt. Du bist ein Kämpfer. Alec hat es mir bestätigt, deshalb will ich, dass du aus diesem Bett kommst. Kämpfe um dein Leben. "

Jace hob eine Augenbraue. "Warum?"

"Warum was?"

"Warum solltest du um mich kämpfen?"

Magnus seufzte und lächelte ihn herzlich an. "Weil ich an dich glaube, Jace. Ich glaube nicht, dass du von bösem Blut bist. Ja, wir alle haben eine dunkle Seite, aber nicht jeder entscheidet sich auch für sie.

"Aber -" begann Jace, wurde aber unterbrochen , als Magnus einen Finger hob und ihn auf seine Lippen legte. Es ließ ihn verstummen.

"Nein, und jetzt zieh dich an." Mit einem Lächeln tätschelte Magnus Jace die Wange und stand geschmeidig wie eine Katze vom Bett auf. "Oh, und bevor du gehst, räum dieses Chaos hier auf, es ist grauenhaft hier drin."

"Okay, in Ordnung, ich werde aufräumen, du musst mich nicht beleidigen", brummte Jace.

"Ich beleidige dich nicht, ich habe die Wahrheit gesagt", lächelte Magnus. "Erinnere dich daran, was ich gesagt habe, Jace Wayland."

"Vermiss mich nicht zu sehr.", sagte Jace mit einer süßen Stimme, als er aufstand, um seine Jeans anzuziehen. Er wartete eine Antwort ab unr lauschte, als Magnus Zaubersprüchen im anderen Zimmer ertönten. Der vertraute Klang eines Portals trat an seine Ohren, gefolgt von einem starken Sog, dann Stille.

Magnus war fort.

Jace ließ sich mit einem Seufzer wieder auf das Bett fallen und zog sein Handy aus der Jeans-Tasche. Er scrollte durch die Kontaktliste und grinste, als der Name, den er suchte, auf dem Bildschirm erschien. Er tippte mit dem Daumen darauf.

Nach dem dritten Klingeln antwortete eine weibliche Stimme schließlich: "Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du sollst mich nicht mehr anrufen."

"Kaelie, sei nicht so. Ich weiß, dass du froh bist, dass ich angerufen habe. Nicht wahr?"

Kaelie seufzte "Ich hasse es, wenn du meine Schwäche gegen mich benutzt. Du weißt, dass ich nicht lügen kann."

"Genau", kicherte Jace. "Bist du froh, dass ich angerufen habe?"

Ein weiterer Seufzer: "Ja, bin ich. Es ist schon eine Weile her. Ich habe mich gefragt, ob du mich vergessen hast."

"Ein schönes Mädchen wie dich?", spottete Jace, "Hör zu, ich bin für ein paar Tage bei einem Freund untergekommen und er hat das Hsus gerade eben verlassen. Du solltest vorbei kommen."

Die Stimme am anderen Ende verfiel in ein Lachen. "Ich kann nicht, ich bin bei der Arbeit."

"Verschieb sie."

"Es ist nicht so einfach, Jace."

"Ich bin ganz allein ..." Jace vertiefte seine Stimme und legte einen Hauch von Traurigkeit hinein. Kaelie seufzte wieder. "Gut. Ich werde in fünfzehn Minuten da sein. Wo bist du?" " Weißt du, wo Magnus Bane wohnt?", fragte Jace. "Magnus Bane? Oh ho. Jace Wayland, was machst du dort?". Kaelie kicherte: "Ich werde in ein paar Minuten da sein."
"Ich kann es kaum erwarten.", grinste Jace, als er auflegte, froh, dass er das Apartment für sich hatte. Er sah sich im Raum um, zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme im Nacken. Er würde später aufräumen.

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Hi!
Ich melde mich für kurze Zeit zurück. Das habt ihr einer netten Leserin von mir zu verdanken. Ich übernehme keine Garantie für Fehlerlosigkeit. Ich hoffe, dass ich die Übersetzungen in nächster Zeit wieder häufiger schaffe.
Lg und bleibt dran!!

Fading Scars (by Kersten_Noelle, translated by ALifeLongDreamer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt