Kapitel 6

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Mein Kopf schmerzte, obwohl ich keinen Grund gehabt hätte.
Ich hatte einen verrückten, dennoch sehr aufregenden Traum.

Ich drehte mich auf die Seite und entdeckte Shawn neben mir, der immernoch schlief.
Es war kein Traum.

Langsam stand ich auf und zog mir einen Bademantel über. Vorsichtig zog ich die Tür auf, die auf einmal begann zu knartzen. Genau in so einem Moment muss meine Tür knartzen.

"Wohin willst du?" kam es von Shawn. Ich drehte mich zu ihm und lächelte unschuldig.

"Ich...ich wollte duschen gehen" meinte ich stotternd. Ich kann nicht glauben, was gestern Abend passiert ist.

"Komm zu mir" sagte er und klopfte auf den Platz neben sich. Dies tat ich auch und kletterte zu ihm ins Bett.
Es war so komisch auf einmal neben ihm in einem Bett zu liegen und ihm einfach in die Augen zu schauen.

"Was ist für heute geplant?" fragte er.

"Ich hab keine Ahnung" antwortete ich und lächelte ihm zu.

"Wie wär's mit Frühstück?" fragte er. Ich nickte nur schüchtern.

"Dann kannst du duschen gehen und ich mach uns was zu essen" schlug er vor.

"Klingt super" Jetzt wäre der perfekte Moment ihn zu küssen. Doch ehe ich mich versah, sprang er auf und ging aus dem Zimmer. Ich habe wohl meine Gelegenheit verpasst. Sollten wir darüber reden über das was passiert ist?

Ich ging duschen, putzte mir die Zähne und kämmte mir mein Haar.
Danach ging ich in die Küche, wo Shawn schon am Herd stand und Rührei machte.

Da er nicht aufsah, wusste ich, dass er mich noch nicht bemerkt hatte. Ich schlich mich an ihn, doch bevor ich ihn von hinten umarmen konnte, drehte er sich um und warf mich über seine Schulter.

"Oh Gott Shawn! Lass mich wieder runter" schrie ich hilflos.

"Versprich mir erst, dass du dich nicht mehr an mich ranschleichst!" forderte er auf.

"Das kann ich nicht versprechen!" meinte ich.

"Dann kommst du auch nicht runter" lachte er.

"Okay okay, ich verspreche es! Lass mich jetzt runter" schrie ich wieder und schaute ihm in die Augen. Sie leuchteten mich an und wir waren uns so nah.
Nichts hätte diesen Moment ruinieren können.
Er kam meinem Gesicht immer näher.

Plötzlich ging die Haustür auf und Hailee kam herein. Shawn und ich sprangen sofort auseinander, bevor sie uns sah. Sie schaute von ihrem Handy auf und sah mich verwirrt an.

"Tut mir leid, ich habe vergessen, dass Shawn bei dir ist und dass das nicht mein Haus" meinte sie und hob unschuldig ihre Hände hoch.

"Aber ich brauche deine Hilfe! Du kennst doch diesen Professor aus meiner Straße" sprach sie schnell weiter und ich nickte nur.

"Auf jeden Fall hat er mich eben auf ein Date eingeladen" erklärte sie.

"Okay und was genau brauchst du jetzt. Eine Ausrede?"

"Nein! Oh Gott Charlie, ich brauche ein Kleid, was ich anziehen kann! Und ich brauch dich" sagte sie und ich starrte sie nur an.

"Tut mir echt leid Shawn, aber ich muss sie heute entführen" sagte sie an Shawn gerichtet.

"Klar, kein Problem. Ich muss sowieso an meinem Song weiter arbeiten" meinte er

"Sicher, dass ich mit ihr gehen kann?" fragte ich sicherheitshalber nach. Ich meine er war mein Gast und ich konnte ihn doch nicht alleine lassen.

"Sicher" versicherte er mir und legte einen Arm um mich.

Ich ging mich umziehen und dann fuhren Hailee und ich auch in die Stadt.

"Läuft da wieder was zwischen dir und Shawn?" Fragte sie während wir durch die Straßen liefen und schaute mich neugierig an.

"Ich weiß momentan nicht was zwischen uns ist" meinte ich nervös und wurde rot.

"Erzähl schon!" zwang sie mich.
Ich erzählte ihr alles, was in den letzten Tagen passiert war.

"Natürlich läuft da was! Du musst mit ihm reden, wenn du wieder zuhause bist"

"Du hast recht" stimmte ich ihr zu.

Nachdem wir ein passendes Kleid für Hailees Date gefunden haben, fuhren wir nachhause. Wir verabschiedeten uns vor meinem Haus und ich ging zur Haustür. Gleich würde ich mit Shawn reden und ich strahlte vor mich hin.
Doch vor der Haustür hörte ich eine Frauenstimme von drin.

"Du hast es ihr noch nicht erzählt?"

"Das werde ich schon machen!"

"Du kannst das nicht weiter aufschieben! Schon in ein paar Wochen ist es so weit! Ich dachte du wolltest sie einladen"

"Noch nicht!"

Ich musste unbedingt wissen, wer sich in meinem Haus mit Shawn befindet. Ich schloss auf und sah eine hübsche junge Frau neben Shawn. Sie war etwa so groß wie ich und ziemlich förmlich gekleidet. Ich war ziemlich geschockt und wollte wissen wer das war.

"Shawn, wer ist das?" fragte ich verwirrt.

"Ehm... das ist... Jess" meinte er stotternd und senkte seinen Blick.

"Seine Verlobte" strahlte mich Jess bissig an. Verlobte?!

"Du musst Charlotte sein. Shawn hat eine Menge von dir erzählt. Aber so hübsch bist du gar nicht" erzählte sie drauf los und verkreutzte Shawns Finger mit ihren. Shawn sah mich immernoch nicht an. Ich brachte kein Wort raus.

"Sie heißt Charlie" korrigierte Shawn sie.

"Hab ich doch gesagt!" sagte sie genervt.

"Auf jeden Fall muss ich jetzt auch los. Wünsch euch noch eine tolle Woche" sagte sie, küsste Shawn und lief an mir vorbei. Das es nur noch eine Woche war, hatte ich total vergessen. Aber jetzt war es egal. Er sollte verschwinden.

Die Tür fiel ins Schloss und sofort wurde mein Gesichtsausdruck kalt.

"Verlobte?!"

love him | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt