Kapitel 13

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Tag der Hochzeit

Heute war der Tag.
Der Tag an dem ich Shawn vollkommen verlieren würde.
Er würde sein Ja-Wort an die geben, die ihn nicht verdient hatte.

Es klingt egoistisch, aber ich verdiente es sein Ja-Wort zu bekommen. Ich war die, die immer für ihn da war. Die ihm geholfen hat.
Ich verstand ihn nicht.

Mein Handy klingelte schon das vierte mal. Hailee würde nicht nachgeben. Ich wollte meine Ruhe also nahm ich an, um mir das anzuhören, was sie zu erzählen hatte.

"Wann wolltest du mir erzählen, das Shawn heute heiratet?!" schrie sie in den Hörer.

"Woher weißt du das?" fragte ich geschockt.

"Ich hab meine Kontakte" sagte sie stumpf.

"Charlie, das kannst du doch nicht zulassen" meinte sie.

"Was soll ich schon machen? Ich kann es ihm ja nicht verbieten. Er liebt sie" sagte ich und starrte gegen die Wand.

"Aber dich liebt er viel mehr. Ich hab gesehen wie er dich ansieht" erzählte sie.

"Ich weiß nicht was ich tun soll..." murrmelte ich vor mich hin.

"Was du tun sollst? Du gehst auf diese verdammte Hochzeit!" sagte sie.

"Und dort soll ich eine große Szene machen und mich schon wieder vor seiner ganzen Familie zum Affen machen?" sagte ich ironisch.

"Du gehst zu ihm und sagst ihm was du für ihn empfindest. Er braucht dich und du brauchst ihn!" riet mir Hailee. Sie war die beste im Ratschläge geben.

"Du schaffst das Süße. Wenn er immernoch diese hochnäsige Zicke will, dann soll er machen. Dann entgeht ihm was" sagte sie.

"Danke" bedankte ich mich.

"Immer gerne" sagte sie und ich legte auf. Einmal atmete ich aus und schmiss mich ins Bett.
Ich konnte dort nicht auftauchen. Er hasst mich spätestens jetzt, nachdem ich ihm das Essen mit seinen Eltern kaputt gemacht habe.
Wie konnte Jess ihn trotz des Betrugs heiraten.

Ich musste mich fertig machen.
Ich steckte meine Haare zu einem Zopf hoch und zog ein helles graues Kleid an.

Ich werde es ihm noch schwerer machen, wenn Jess mich erstmal dort entdeckt.

Ich schluckte schnell meinen Kaffee runter und ging schon aus dem Haus. Mein ganzer Körper kribbelte und mir wurde übel. Keine halbe Stunde bin ich gefahren und schon war ich da. Vor einem Riesen Tor.
Nochmal schaute ich auf die Adresse, die auf der Einladung stand und überzeugte mich, das das hier richtig war.

Ich parkte daneben und lief einfach durch das Tor. Ein langer weg schlängelte sich durch einen Garten und am Ende stand eine Kirche, die eher wie ein Schloss aussah.

Hätte ich irgendwas mit bringen sollen? Das wäre doch unhöflich ohne ein Geschenk zu einer Hochzeit zu erscheinen.

Die ganze Zeit zitterte ich und spielte an dem Ring von Shawn herum.

Was machte ich überhaupt hier? Ich war nicht willkommen.

Ich schlich in die Kirche um möglichst Jess nicht zu begegnen.

Zum Ankleidezimmer war ein Spalt offen und ich konnte Shawn hindurch sehen. Er sah nervös aus. Krempelte seinen Kragen immerwieder anders.

Mit gesenktem Blick lief ich in das Zimmer.

"Charlie? Was machst du hier?" fragte er geschockt.

"Es wird dein schönster Tag werden. Ich bin deine beste Freundin. Ich dachte du wolltest mich hier haben. Dumme Idee... ehm... Ich verschwinde wieder" stammelte ich hervor und war dabei zu gehen, doch Shawn hielt mich an meinem Arm fest.

"Danke. Ich brauche dich hier" meinte er.

"Wie seh ich aus?" fragte er und ging sich durch die Haare. Dumme Frage. Er sah immer gut aus.

"Du siehst atemberaubend aus" meinte ich und atmete tief aus.

"Okay hör zu.." begann ich und stellte mich vor ihm hin.

"Du machst alles toll. Du hast den Job deiner Träume, tolle Fans und jetzt heiratest du. Aber..." Jetzt kam das aber.

"Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, wie ich noch niemanden geliebt habe. Du bist alles was ich brauche" sagte ich und sah ihm tief in die Augen.

Ohne irgendetwas zu sagen, nahm er mich einfach in den Arm.

"Du weißt ich liebe dich auch" murrmelte er.

"Warum heiratest du Jess?" fragte ich dumm. Ich wollte es wissen. Warum er mir nie etwas von ihr erzählt hatte. Warum er aus allem ein Riesen Geheimnis machte. Warum das alles?

"Sie ist das was ich immer wollte"

Mein Herz zersprang in kleine Teile. Er ließ mich langsam wieder los.

Ich starrte auf den Ring an meiner Hand.
Dies wäre der passende Moment um ihm seinen Ring wieder zugeben.
Langsam löste ich ihn von meiner Hand.

"Das müsste dir gehören" sagte ich und hielt ihm den Ring hin.

"Charlie... Nein... Ich hab ihn dir geschenkt" meinte er und starrte auf meine Hand.

"Um dich loszulassen, muss ich mich von ihm trennen" sagte ich und legte den Ring auf den Tisch im Raum und ging.

Verwirrt verließ ich die Kirche und setzte mich auf eine Bank im Garten. Tränen flossen und zeichneten mein ganzes Gesicht nach. Er war weg.

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Tut mir leid, das so lange kein Update kam, aber Schule ist gerade sehr anstrengend und ich bin kaum zuhause. Ich hoffe es bessert sich jetzt etwas. :)

love him | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt