Kapitel 9

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Mein Herz brach zusammen. Immer und immer wieder.
Irgendwann spät abends fand ich mich in einer Bar wieder. Mittlerweile trank ich schon den 7ten oder vielleicht doch 12ten Shot. Es wurde besser. Wenigstens für eine Weile.

"Hey" sprach mich jemand an. Er war älter, dunkelhaarig und eigentlich ziemlich gutaussehend.

Da ich keine Interesse hatte, trank ich einfach weiter.

"Was macht so jemand hübsches wie du alleine in so einer Bar?" fragte er. Widerlich.

Ich wollte aufstehen, um mich weiter weg zu setzten, doch er hielt mich am Handgelenk fest.

"Lass mich los" jammerte ich, da er einen echt festen Griff hatte.

"Warum sind Frauen nur so" sagte er eher zu sich selbst und zog mich aus dem Laden.
Er zog mich in eine Gasse und schmiss mich auf den Boden.
So betrunken wie ich war, konnte ich nichtmal aufstehen.

"Was willst du?" fragte ich dumm.

"Ich hol den Wagen. Du bleibst hier" stellte er klar.

"Was?" fragte ich empört.

Er ging ohne mir zu antworten. Ich versuchte mein Bestes, um aufzustehen, doch vergeblich. Meine Augen schlossen sich. Ich war so müde.

"Charlie! Wach auf!" schrie jemand und ich spürte Hände unter meinem Körper, die mich hochhoben.

"Shawn?" fragte ich, als ich Shawns Gesicht erkannte.

"Lass mich los!" forderte ich ihn auf, doch er antwortete mir nicht und ging weiter.

Ich wurde in einem Wagen abgesetzt und angeschnallt.

Shawn setzte sich auf die Fahrerseite und startete den Motor.
Ich versuchte den Gurt und die Tür aufzumachen, doch er hatte sie zu geschlossen.

"Charlie, bleib doch mal ruhig sitzen!" sagte er genervt.

"Ich will mit dir nicht in einem Wagen sitzen. Ich werd die Bahn nach Hause nehmen!" meinte ich und versuchte erneut die Tür aufzumachen.

"Du kannst doch nicht mal stehen!" schoss er zurück.

"Hast du nichts besseres zu tun! Zum Beispiel deine Hochzeit vorbereiten!" Er antwortete nicht und ich wurde ruhig.

"Warum bist du überhaupt noch in Louisiana?" fragte ich.

"Unsere Hochzeit wird hier in der Nähe sein" sagte er und ergriff das Lenkrad etwas stärker.
Warum, war die einzige Frage, die ich mir stellte. Doch ich fragte nicht nach. Es würde nur was dummes rauskommen.

"Wir sind da" stellte er fest und stieg aus. Er ging auf die Beifahrerseite, um mir beim aussteigen zu helfen.

"Ich brauche keine Hilfe" sagte ich und schüttelte ihn ab. Ich konnte auf jeden Fall schon alleine gehen.

Ich schloss die Tür auf und Shawn folgte mir immernoch.

"Du kannst jetzt gehen" sagte ich und ging ins Haus.

"Ich will mir sicher sein, dass du im Bett liegst, wenn ich gehe"
Ich verdrehte die Augen und lief in die Küche. Dort stand noch eine Flasche Alkohol, die ich versuchte auf zu machen. Doch bevor ich es schaffte, nahm Shawn sie mir aus den Händen.

"Gib sie mir wieder!" jammerte ich und wollte sie ihm wieder wegnehmen.

"Nein" sagte er kalt und hielt sie hoch, sodass ich nicht dran kam.

"Shawn! Gib sie mir!" schrie ich weiter.

"Hör damit auf!" meinte er laut.

"Warum? Warum interessiert es dich? Du heiratest in weniger als einer Woche eine Frau, die der Meinung ist, dich von mir zu entfernen"

"Ich breche die Regel, oder nicht? Ich breche die Regeln, weil ich mich um dich Sorge. Auch wenn ich bald heirate, liebe ich dich immernoch so sehr"

Ich verdrehte die Augen und trat von ihm zurück. Habe ich das eben wirklich richtig verstanden?

"Du musst damit aufhören! Das bist nicht du!"

"Das sind meine guten Seiten. Wenn sie dir nicht gefallen, musst du nicht hier sein und es dir ansehen"

"Das bist nicht du. Die Charlie, die ich kenne ist verträumt und schreibt gerne Songs. Trinkt nicht! Du bist wunderschön und so talentiert"

"Würdest du eine Kugel für mich auffangen?" fragte ich dumm. Ich hätte mich eigentlich dafür schlagen können.

"Natürlich würde ich"

"Du würdest mich nicht anlügen, wenn du es so meinen würdest. Du hast mich alleine gelassen. Alleine in meiner verrückten Welt. Du weißt gar nicht, wie ich mich gefühlt habe! Hätten wir uns nie kennengelernt, wäre alles perfekt. Hättest du mich nie angesprochen, hättest du mich niemals so alleine gelassen"

Shawn fasste mich an die Schultern und drückte mich vorwärts.

"W-wohin gehen wir?" fragte ich verwirrt.

"Ich zeige dir, wer du wirklich bist"

Er schob mich in mein Zimmer und ließ mich dort stehen. Er holte ein Haargummi aus dem Badezimmer und band mir meine Haare hoch.

"Was machst d-"

"Shh" Er zog mir die Jacke aus. Ich muss sagen, mein Outfit war nicht gerade etwas, was ich immer tragen würde. Ich war hauptsächlich schwarz gekleidet.

"Zieh deine Schuhe aus" forderte er auf.

"Das ist doch bescheuert"

"Jetzt"

Ich hielt meinen Mund und tat was er sagte.

Minuten später waren alle meine Klamotten, die ich an mir hatte auf dem Boden und ich saß nur noch in Unterwäsche auf meinem Bett und sah Shawn zu, was er vorhatte.

Er stand an meinem Kleiderschrank und überall flogen Klamotten durch das Zimmer.

Als er fertig war, zog er mir meinen Lieblingspullover über den Kopf und eine kurze lockere Hose über.

"Jess wird nicht erfreut sein, wenn sie erfährt d-"

"Charlie, sei ruhig"

Als er fertig war, stand er auf und betrachtete mich von oben bis unten.

"Das bist du. Das ist meine Charlie"

Seine Hand traf meine und er zog mich zum Spiegel.

"Das Mädchen" fing er an "Das Mädchen, wem ich alle meine Geheimnisse erzählt habe. Das Mädchen, welches ihrem Körper nicht weh tun sollte wegen mir. Sie tut sich weh und nun zerbricht sie, weil ich Fehler gemacht habe. Lass sie nicht los"

Er stand plötzlich hinter mir und umarmte mich. Ich sah ihn durch den Spiegel an.

"Du hast mich gefunden"

Er nickte.

"Aber wo bist du?"

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Hier ist das spezial Kapitel, da heute Shawns Geburtstag ist. Ich habe es schneller geschrieben als ich dachte :))

love him | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt