My Heart isn't here to Break Boy!

~Charly's Sicht~

Helen und ich kamen echt gut voran wie ich zugeben muss. Wir hatten eine gute Strategie wo sie mir als erstes eine Räuberleiter machte und ich mich aus ihren verschränkten Händen hochstützte. Wenn ich dann auf dem nächsten Balken saß Streckte ich meine eine Hand aus um ihre zu ergreifen. Da Helen kleiner und leichter als ich war, konnte ich sie gut hochziehen bis wir dann schließlich beide auf dem Balken saßen. Jedes mal wenn wir uns dann gegenüber saßen mussten wir uns angrinsen. Dieser Balken wäre geschafft, schienen wir dann immer beide zu denken. Mittlerweile waren wir schon auf dem dritten Balken angelangt und waren dabei den vierten hochzuklettern. Ich saß auf dem Balken streckte meine Hand aus und sobald Helen mir ihre in meine Hand gelegt hatte zog ich. Da die zwei Balken jetzt schon einen ziemlich großen Abstand voneinander hatten war es ziemlich schwierig. Ich zog und zog. Mist! Komm schon Charly! Feuerte ich mich immer wieder in Gedanken an bis schließlich Helen's zweite Hand den Balken ergreifen konnte. Mit doppelter Kraft ging es schon besser bis schließlich die gesamte Helen vor mir saß und mich angrinste. "Wir sind echt gut!" meinte sie fröhlich. "Ja, wir haben es schon fast geschafft!" lächelte ich zurück. Ich war zwar schon außer Atem aber es machte so einen Spaß! "Na los! Den letzten schaffen wir auch noch!" zwinkerte ich ihr zu und war schon dabei zu versuchen meine Füße auf den wackeligen Balken zu stellen als Helen mich am Arm festhielt. Verwundert sah ich erst zu ihrer Hand an meinem Arm und dann zu ihr. Sie zeigte grinsend hinter mich. Als ich mich umdrehte erblickte ich zu meiner Verwunderung meine gesamte restliche Klasse die zu uns gebannt hinaufschaute. Ich lächelte einmal und winkte ihnen zu. Dann drehte ich mich wieder zu Helen um und fragte verwundert "Was ist denn so spannend?" Helen musste laut lachen. "Mensch Charly! WIR sind so spannend! Bisher hat es noch keiner bis auf den vierten Balken geschafft und jetzt wollen natürlich alle wissen ob wir es bis ganz nach oben schaffen!!" "Achsoo!" Ich musste auch lachen. Das mir das nicht eingefallen ist! "Naja egal jetzt müssen wir erstmal weiter machen!" Sagte Helen und ich stimmte ihr zu. Langsam richtete ich mich auf dem wackeligen Rundbalken auf bis ich schließlich stand. Helen diente mir dabei mit einer Hand als Stütze da die Balken jetzt schon viel zu weit auseinander waren um im stehen da anzukommen. Ich streikte mich und versuchte den Balken zu fassen. Fehlanzeige! "So ein Mist! Ich komm' nicht an!" fluchte ich leise vor mich hin. "Versuchs noch mal und stell dich dieses mal auf die ganze Spitze wenn du weißt was ich meine." riet mir Helen. Gesagt, getan! Ich reckte wirklich jedes meiner Körperteile und ich hatte schon Angst auseinander zu reißen als ich schließlich doch den letzten Balken umfassen konnte. Puh! Es hatte eben doch seine Vorteile groß zu sein! Ich schaute einmal auf Helen herab und grinste sie an. Sie erwiderte es und fing nun auch an sich aufzurichten...

Der Balken wackelte bedenklich! Sehr bedenklich, was uns nur noch mehr zum zittern brachte denn keine von uns hatte wirklich Lust kurz im freien Fall zu sein und dann ruckartig vom Seil aufgefangen zu werden. Als Helen dann doch endlich stand, waren wir beide froh diesen Teil schon mal hinter uns zu haben! Ich lächelte ihr einmal aufmunternd zu was sie erwiderte. Ich ließ ihre Hand los um nun auch meine zweite Hand um den Balken zu Schlingen. Helen hielt sich solange an mir fest. Ja, und jetzt? Das schien sich auch Helen zu fragen, was zumindest ihr Gesichtsausdruck mir verriet. Eigentlich hätte Helen mir jetzt eine Räuberleiter hätte machen müssen aber da sie ja dazu auch stehen musste und sich hier nirgendwo festhalten konnte, ging das schlecht! Mmh. Ich grübelte und grübelte. Helen schien dabei auf dem Balken zu gehen was ich ziemlich komisch fand da er dadurch nur noch mehr wackelte. Aber egal, ich musste jetzt erstmal eine Lösung finden! Mmh... "CHARLY!" quiekte Helen plötzlich auf. Erschrocken wendete ich meinen Kopf zu ihr und sah sie wie sie am Ende des Balken ganz geschrillt da stand und sich an einem Seil festhielt. AN EINEM SEIL FESTHIELT??!! "Natürlich!" Ich schlug mir auf den Kopf! Wie doof kann man nur sein? Helen hielt sich an dem Seil fest mit dem die Balken "aufgefädelt" waren also quasi was die Balken verband. Helen und ich mussten schon wieder lachen. Darauf hätten wir eigentlich auch schon früher kommen können! Ich bemerkte meine Klassenkameraden wie sie immer noch gespannt zu uns nach oben blickten. "Ok, komm lass uns weiter machen!" forderte ich Helen auf. Sie nickte und ich ging langsam zu ihr ans Ende, den Balken immer noch fest umschlungen...

Bei ihr angekommen stellte ich meinen Fuß in ihre Hand und sie drückte mich hoch. Langsam drückte ich mich immer weiter hoch bis ich es schließlich schaffte mein eines Bein über den Balken zu Schwingen wie über einen Pferderücken. Als ich saß atmete ich erstmal auf. Ich hatte es schon mal geschafft, fehlte nur noch Helen! Ich streckte ihr meine Hand entgegen die sie sogleich ergriff. Auf ein kurzes nicken hin fing ich an zu ziehen. Helen erfasste auch mit der anderen Hand den Balken. Sie drückte und ich zog und... sie schwang ihr Bein über den Balken und richtete sich auf. GESCHAFFT! Von unten ertönte ohrenbetäubender Applaus und Pfiffe. Wir lächelten uns glücklich an und unter Zurufen, Gejohle und Applaus halfen wir uns jetzt gegenseitig aufzustehen. Als wir nun standen grinsten wir uns beide an. Dann stimmten wir mit in den Jubel ein und umarmten uns völlig außer Atem (einarmig da sich ja jeder noch festhalten musste). Ich blickte strahlend nach unten wo ich unsere Klasse jubeln sah. Wenn möglich wurde mein Grinsen noch breiter und ich musste kichern bei dem Anblick meiner hüpfenden Freundinnen. Dann sah ich auch Jonas! Er klatschte auch und lächelte zu uns hoch. Als er meinen Blick bemerkte lächelte er mich noch mehr an was ich glücklich erwiderte. War das möglich? Vor zwei Tagen war ich noch auf Kriegsfuß mit ihm gewesen und jetzt lächelten wir uns schon über Meter Entfernung an, lachten zusammen und redeten auf Blumenwiesen über unsere Probleme? Oh man! Ich vernachlässigte meinen Ruf! ;) Ich verdrängte diese Gedanken schnell denn das hier wollte ich genießen! Ich merkte das ich ihn immer noch anschaute und wandte meinen Blick schnell ab zu Helen mit der ich jetzt einen High-Five austauschte. "Fertig zum Abstieg?" Das war wieder die Betreuerin. Auf ein kurzes "Ja!" bedeutete sie uns, sich in die Seile zu hängen und wir wurden langsam runter gelassen...

Unten angekommen fühlte ich mich fast wie ein Superstar denn unsere Klasse kam auf uns zu gestürmt und überhäufte uns mit Glückwünschen. Helen und ich grinsten nur und ließen uns feiern. Als der Trubel langsam wieder abschwirrte kam einer auf mich zu der sich davor gekonnt zurück gehalten hatte... Jonas. Er stellte sich vor mich und blickte mich an. Aus seinem Blick war jegliche Arroganz verschwunden und er lächelte mich nett an. "Hi, Glückwunsch ihr habt das echt toll gemacht!" "Danke. Ich hab das Gefühl das wird ein bisschen zu ernst genommen. Ich meine, wir werden hier gefeiert weil wir fünf Balken hochgeklettert sind!" sagte ich in einem belustigten Tonfall. Wir mussten lachen und er sah mich intensiv an. Augenblicklich wurden meine Beine zu Wackelpudding. Dieser Blick... seine Augen waren so unglaublich Blau und bei seinem Lachen wurde mir ganz warm ums Herz. Sei dem was nach dem Fußballspiel passiert war, ist irgendwas anders zwischen uns. Jetzt konnte ich nichts mehr leugnen! Auch ich war dem Mädchenschwarm Nummer 1 verfallen! Mist, Mist, Mist! Ich bin echt bescheuert. Wieso musste ich mich auch in einen absoluten Mädchenschwarm verknallen der mich wahrscheinlich noch nicht mal mochte und dazu noch in eine andere war? Ich bemerkte das wir uns schon eine ganze Weile einfach nur in die Augen schauten, doch ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Normalerweise konnte ich nie jemandem lange in die Augen sehen aber seine Augen hielten mich gefangen. Ich merkte wie ich mich immer mehr in ihnen verlor. Doch irgendwann räusperte sich zum Glück jemand neben uns. Ich schüttelte einmal kaum merklich meinen Kopf und wandte mich dann dieser Person zu die sich als Sarah erwies.