My Heart isn't here to Break Boy!

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Sonja zählte immer mit "1,2,3,4,1,2,3,4,..." durch und gab jedem damit eine Nummer. Oh Neeeeeeein! Es standen drei Leute zwischen mir und Jonas! Ich bekam die "1", Helen die "2", Lea die "3", Sarah die "4" und Jonas die... "1"!!!! Nein, bitte nicht! Doch ich konnte es nicht mehr ändern: Jonas war in meiner Gruppe, ich würde also die ganze Zeit etwas mit ihm zu tun haben! Mist! "So dann verteilt euch bitte auf die Stapel und die 1 bitte ganz nach hinten!" rief uns Sonja zu und wir verteilten uns. In meiner Gruppe waren zum Glück keine Kumpel von Jonas was wenigstens ein Lichtblick war. Wenn auch ein kleiner. Vor uns lagen nun Bretter und Balken in verschiedenen Arten und Formen. "Ok also, wer als erstes fertig ist hat gewonnen! Fertig? Auf die Plätze, fertig, LOS!!" rief Sonja über die ganze Wiese am Fluss. Sofort begutachteten alle den Haufen Holz vor sich genauer. Manche Balken hatten Schrauben und andere nur kleine Löcher woran man erkennen konnte was zusammen geschraubt werden sollte. "Ok, dann mal los!" sagten ich und Jonas wie aus einem Mund. Erschrocken sah ich ihn an. Die anderen aus unserer Gruppe sahen uns auch nur überrascht an, wandten sich dann aber wieder dem "Floß" zu. Jonas und ich schauten uns weiterhin ungläubig an. Seit wann waren wir einer Meinung, oder zumindest seit wann denken wir das gleiche?? Und wieso gleichzeitig? Wieso schauten wir uns noch an? Wieso wandte ich meinen Blick nicht ab? Wieso schenkte ich dieser Situation so viel Aufmerksamkeit, wir haben nur etwas gleichzeitig gesagt?! Fragen über Fragen...

Ich bemerkte das wir uns immer noch in die Augen sahen und wandte mich schnell ab. Aus den Augenwinkeln sah ich wie Jonas kurz verwirrt aussah, sich dann aber auch abwandte und den anderen half. Ich schloss kurz meine Augen um mich in Gedanken zu ermahnen. Charly, er ist ein mieses Ars**loch das nichts anderes als den Körper von Frauen im Gedächtnis hat! Denk daran wie er dich behandelt hat!!! Als ich mir sicher war das ich es jetzt auch im Herzen verstanden hatte, öffnete ich meine Augen wieder. Meine Gruppe stand dicht über einer kleinen Konstruktion aus Holz gebückt und werkelte daran rum. Ok ich sollte ihnen mal helfen. Ich ging zu ihnen schaute mir erst einmal alles ganz genau an und machte dann richtig mit. Ich schraubte Bretter fest, diskutierte mit den anderen was wohin kam und holte Werkzeug. Gerade hatte ich ein weiteren Balken vom Haufen geholt und wollte ihn anbringen. "Warte, ich helfe dir!" das war Jonas' Stimme. Er hockte sich neben mich und hielt den Balken an, so das ich in ruhe Schrauben konnte. Die Dichte war mir ein bisschen unangenehm oder eher gesagt konnte ich an nichts anderes mehr denken. Ich blickte ihn einmal von der Seite an. Er schaute konzentriert auf den Balken. Ich suchte Nachteile an ihm aber gerade konnte ich keine feststellen sondern musste daran denken wie gut er aussah. Seine blonden Haare die ein bisschen verwuschelt vom Kopf abstanden, dann seine Strahlend blauen Augen die einfach so faszinierend waren weil man in ihnen erkennen konnte wie es ihm gerade ging und dann noch seine schön geschwungenen Lippen...

Oh nein nicht schon wieder, stoppte ich meine Gedanken. So gut er auch aussah, sein Verhalten war das aller letzte!!! Als ich daran dachte wie er mich vor seinen Kumpels behandelt hatte kippte meine Laune augenblicklich. Ich wandte meinen Blick ab und schraubte härter und schneller. Mein Blick war finster und als die Schraube drin war stand ich einfach ohne ein Wort auf, schubste ihn einmal leicht und ging. Jonas fiel leicht nach vorne doch konnte sich noch gerade so halten sonst wäre er gegen unser Floß gefallen. Er wandte seinen Kopf und blickte mir entsetzt hinterher. Das hatte er nun davon! Ich konnte seinen angepissten Blick förmlich in meinem Rücken spüren."Kommen jetzt die Fässer?" erkundigte ich mich bei den anderen Jungs aus meiner Gruppe als wäre nichts gewesen. "Ja die liegen auf dem Parkplatz! Jonas kannst du mitgehen, die schafft sie bestimmt nicht alle alleine!" antwortete mir Nick, ein sehr netter Junge aus meiner Klasse. Nur den zweiten Teil fand ich nicht so nett von ihm. Ich fuhr rum und blickte Jonas mahnend an. Wehe... "Klar!" stimmte er Nick aber schon ohne das ich meine Drohung vervollständigen konnte zu. Er hatte meinen Blick gekonnt ignoriert, Blödmann!! Wütend stapfte ich los über die Wiese. Der Parkplatz lag hinter der Wiese wo auch Paddel und Schwimmwesten für nachher lagen. Während ich über die Wiese lief, hörte ich irgendwann Schritte hinter mir die dann anfingen zu rennen. "Charly!" das war doch echt Ironie des Schicksals das alle meinen Namen riefen!! Ich hörte nicht auf das Rufen von Jonas und lief einfach weiter. Nun hatte er mich erreicht und versuchte mich am Arm zurück zu halten doch ich riss mich los und ging weiter. Jetzt lief er um mich herum und stellte sich vor mich so das ich nicht mehr weiter gehen konnte. Ich blieb stehen. "Was?" funkelte ich ihn wütend an. "Was ist los?" fragte er mich verwirrt. Ich starrte ihn ungläubig an. Das konnte er jetzt doch nicht ernst meinen! Was ist los? IST DAS SEIN ERNST??? Ich war kurz vorm Ausrasten und spürte wie mein Kopf hochrot vor Aufregung wurde. "JETZT TU NICHT SO! DAS WEIßT DU GANZ GENAU!" Ich schrie ihn so laut an das ich kurz davor war mir selbst die Ohren zu zuhalten. Jonas wich erschrocken ein Schritt zurück. Ich besann mich anders und redete jetzt mit gefährlich leiser, fast flüsternder Stimme auf ihn ein. "Ist das dein ernst? Du fragst mich was los ist? Dann werde ich dir das jetzt mal sagen: so ein Riesen großes Ars**loch hat erst so getan als ob er mein Freund wäre aber dann hat sich herausgestellt das er mich einfach nur ausgenutzt hat um an seine große Liebe ranzukommen und mehr über sie zu erfahren! In Wahrheit bin ich ihm so wichtig wie KUHSCHEIßE!" Ok das letzte Wort war wieder geschrieen aber ich war einfach zu aufgebracht! Während ich redete verfinsterte sich mein Gesichtsausdruck immer mehr und ich merkte wie mir langsam die tränen hochkamen. Ich ging immer weiter auf ihn zu bis ich ganz dicht vor ihm stand. Dann sagte ich flüsternd zu ihm "Du mir übrigens auch!" Ich schaute ihm noch einmal fest in die Augen die mich erschrocken anschauten, dann ging ich einfach los und stieß ihn dabei mit meiner Schulter zur Seite. Jetzt drangen mir die tränen endgültig in die Augen und ich lief los da ich nicht wollte das er mich so sah. Schluchzend und blind vor tränen lief ich über die Wiese zum Parkplatz. Dort angekommen lief ich hinter ein Auto und lies mich an ihm langsam runterrutschen. Schon wieder ausgenutzt! Wieso hat er mir das angetan? Wieso haben mir das ALLE angetan die mir mal wichtig gewesen sind? Wieso??? Ich dachte wirklich ich würde ihm was bedeuten... wie doof konnte man nur sein? Ich war wirklich auf ihn reingefallen! Und jetzt hatte ich den Mist! Verletzt und heulend saß ich nun hinter einem Auto und konnte nicht mehr aufhören zu weinen und die ganze Enttäuschung der letzten Jahre überkam mich jetzt unerbittlich...

Nach einer Weile voller Tränen und Verzweiflung hörte ich Schritte hinter mir auf dem Kies. Ich hörte auf zu schluchzen oder irgendwelche Geräusche zu machen da ich nicht gefunden werden wollte. Doch dann klappte eine Autotür auf und zu und ein Motor sprang an. Erschrocken stellte ich fest das es der Motor von dem Auto war an dem ich angelehnt saß, aber da war es schon zu spät. Das Auto fuhr los... zum Glück nach vorne und so wurde mir einfach nur die "Lehne weggezogen". Ich lies mich einfach fallen und lag nun auf dem Kies und fing wieder an los zu schluchzen. Noch mehr Pech ging nicht! Freundinnen weg, Freund betrogen, Alltag missglückt! Ich musste ein ziemlich kleines Häufchen Elend darstellen. Ich schloss die Augen und wollte einfach nie mehr Jonas begegnen. Irgendwann fühlte ich wie sich jemand neben mich auf den Boden fallen lies und mich aufrichtete. "Charly? Charly bitte öffne die Augen!" die Stimme von Jonas klang verzweifelt und flehend. Oh ich hatte es wirklich geschafft Mister Macho dazu zu bringen Gefühle zu zeigen. Ich öffnete langsam meine Augen und schaute direkt in die schimmernden Augen von Jonas. Er atmete erleichtert auf, anscheinend hatte er sich wirklich sorgen gemacht. Jonas sah mich besorgt an. Dann wischte er mir sanft die Tränen von der Wange. Ich lies es nur geschehen denn ich hatte gerade nicht genug Kraft um mich zu wehren. Ich schaute ihn nur weiterhin an aber, was Jonas nicht ahnte das dieser Blick eigentlich nicht unbeteiligt war sondern in mir drin war ich so sauer auf ihn das ich ihm gerade zu gerne eine Ohrfeige gegeben hätte. Doch davon schien er nichts mit zu bekommen. Langsam half er mir aufzustehen. Keiner von uns sagte ein Wort während er mich hinter das nächste Auto stellte und ich mich erleichtert anlehnte. Ich wagte es nicht aufzuschauen. Irgendwann fing er dann an zu reden... "Charly...es...es tut mir total leid! Ich wollte dich nicht so verletzten und... ich wollte dich auch nicht so behandeln. Du bist mir wirklich wichtig nur...nur vor meinen Kumpels hab ich mich irgendwie nicht getraut... du weißt schon! Es... was würden die denn denken wenn ich plötzlich mit dir befreundet wäre obwohl ich vorher immer nur über dich gelästert habe? Es tut mir wirklich so leid... ich war so ein idiot!! Dich so zu behandeln war echt das letzte. Ich... bitte sag doch was! ...Charly?" er trat näher an mich heran, nahm sanft meinen Kopf in beide Hände und richtete ihn auf...

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