Verwirrung und zu viel Alkohol

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                         P.v. Clair

Ich sah auf den Bildschirm. Dabei schob ich Marthe so unauffällig wie möglich nach hinten. Ich wollte nicht, das sie sah wer als nächstes draufging. Ich traue ihr nicht. Wir hatten zwar schon ein oder zwei mal zusammengearbeitet aber die kleine hatte irgendein Geheimnis, das sagte mir mein Instinkt. Auch wenn sie mit ihrem "Marthe" versuchte auf cool zu machen, hatte ich doch die sehr sensibles Seite von ihr schnell erkannt.

Candy stieß mich von der Seite an.

"Da sieh mal."

"Jaja",nervös sah ich zum Bildschirm.

Wörter, der Bildschirm war voll mit Wörtern. Ich erkannte "blau","reich"," Blut" und noch andere Worte.

"Was ist jetzt?"

Ich schüttelte leicht mit dem Kopf. Candy reagierte mit einem Nicken. Sie drehte sich um, gähnte und steckte sich nach allen Seiten aus.

"Laaaaangweilig", begann sie zu maulen. "Komm Marthe wir gehen was zu trinken holen."

Sie zwinkerte ihr zu. Marthe rollte mit den Augen.

"Macht nur",murmelte Liam. "Das dauert hier noch ne Weile."

"Ok, aber warten ja!" antwortete Candy und ging dann, zum Glück mit Marthe Schlepptau, zum Lagerraum. Es war alles Teil unseres Plans.

"Ok mach hin.", ich sah Liam an, er schaute verwundert zurück.

"Wollen wir nicht warten bis die anderen wieder da sind? "

"Nein! "

Er wandte sich dem Bildschirm zu und begann die Wörter zu ordnen. Wie oft musste man die Sachen denn ordnen. Mittlerweile war ich froh das ich das nicht selber machen musste.

Jetzt erschien tatsächlich ein sinnvoller Text aber ich konnte mich nicht darauf konzentrieren. Ich versuchte es, aber der Text verschwamm wieder und wieder vor meinen Augen. Schließlich zwang ich mich doch es zu lesen.

MÄDCHEN, DIE DES BLUTES ANBLICK KENNT. WISSEN WILLST DU WESSEN ZEIT DEM ENDE ENTGEGEN RENNT. DU SOLLST ES WISSEN, DOCH ICH WARNE DICH SIE IST GERISSEN. VON BLAUEM BLUTE IST IHR GEHEIMNIS, IHR SCHATTEN IST DEIN ABBILD. EINE SACHE SEI GESAGT. BRING SIE LEBEND UND NICHT TOD, SONST FÄRBT SICH DER FADEN ROT. VIEL GLÜCK MEIN KIND, DU WEIßT BESCHEID. DU HAST EINEN SONST EINEN NEUEN FEIND!
las Liam laut vor.

"Kopier's mir auf nen Stick."

"Ist gut mach ich" murmelte Liam gedankenversunken.

"Und kein Wort zu niemandem klar?" Ich sah ihn scharf an.

"J-ja stotterte er."

Geht doch! So langsam hatte ich echt die Schnauze voll! Erst schickt mir dieser SCHEIß Auftraggeber einen Verschlüsselten Text und dann ist dieser SCHEIß Text auch noch verschlüsselt und irgendein SCHEIß Gedicht! Ich gehe motzte ich, nahm den Stick, auf dem Liam MEINE Daten abgespeichert hatte und verließ in schnellem Schritt die Bar.

Draußen war es dunkel und kalt. Zügig ging ich durch die vielen kleinen Gassen zum Bahnhof. Ich wollte endlich nach Hause, mich auf mein geliebtes Bett schmeißen und schlafen! Nach einer scheinbar endlos langen Zugfahrt und einem kleinen "Drama" mit einem Taxifahrer der kleinen 100€- Schein akzeptieren wollte, erreichte ich endlich mein Haus.

Ich schloss die Haustür auf, ging nach oben und legte mich ins Bett. Müde schloss ich die Augen. Was war das nur für ein Tag? Ich versuchte meine Gedanken wieder auf den Text zu konzentrieren. Was war das denn bloß für eine Scheiße? Warum ist nur ihr Geheimnis von blauem Blute? Und warum sollte ich sie nicht töten? Ich bin eine Auftragskillerin und kein Kindermädchen verdamt!

Ich legte mir das Kissen auf den Kopf. Es war kalt, kalt wie der Rest des Zimmers und wie der Rest des Hauses. Ich mochte es dennoch. Ich lebe hier seid 18. geworden bin. Meine Eltern hatten es mir zum 17. Geburtstag geschenkt.
Ich öffnete kurz meine Augen und drehte mich auf die andere Seite. Warum bekahm ausgerechnet ich den Auftrag? Es gab genug andere die sich aufs Kipnappen von offensichtlich doch irgendwie wichtigen Personen spezialisiert hatten. Warum hatte also ich diesen verdammten Auftrag bekommen?

Ich stand auf, es hatte keinen Sinn, ich konnte einfach nicht schlafen. Schlecht gelaunt ging ich wieder nach unten und betrat die Küche. Ich nahm mir ein Glas und goss mir Wein ein. Ich trank sehr oft und sehr gern, auch um meinen of doch sehr grauen Alltag wenigstens etwas Bunter zu gestalten.

Jetzt saß ich hier, in der Dunkelheit. Eigentlich tat ich das jeden Abend. Ich schaute zum Wein, ergriff das Glas und schluckte den Inhalt in einem Zug herunter. Dann goss ich mir wieder Wein nach. Das Ganze wiederholte sich noch sechs mal und erst danach fühlte ich mich ein bisschen besser.

Allerdings verschwamm jetzt alles vor meinen Augen und drehte sich. Etwas betäubt vom Wein stand ich auf. Ich merkte wie mir Schwindelig wurde. FUCK! Ich hatte es mal wieder übertrieben. Warum lernte ich eigentlich nicht aus meinen Fehlern? Ich legte mich erschöpft auf das Sofa in der Küche und schloss die Augen. Die Welt ist schon Grausam, sehr sehr Grausam!

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