Kapitel 18

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"Leo?" Langsam öffnete ich meine Augen. Kleine Hände legten sich auf meine Schulter und schüttelten leicht daran. Stephan stand vor mir und schaute mich ängstlich an. Sofort setzte ich mich kerzengerade im Bett auf. "Was ist passiert? Geht es dir gut?" Kleine Tränen kullerten aus seinen Baluen Augen und automatisch machte ich mir gleich nochmehr sorgen. "I-ich habe d-draußen komische G-geräusche gehört." Vorsichtig und sanft drückte ich den kleinen Jungen an mich. "Alles gut, ich schaue mal nach, warst du noch bei Mitch?" "J-ja.. A-aber er ist nicht d-da."

Ein Blick auf den Nachttisch zu meiner rechten zeigt mir, dass es gerade einmal halb vier in der Nacht ist. Ich wühlte mich leise aus meiner Decke und setzte Stephan auf mein Bett. Vorsichtig lief ich zum Fenster und luckte um die Ecke. Kurz lies ich meinen Blick über das dunkle land wandern, bis sich tatsächlich etwas bewegte. Noch war ich mir nicht sicher, ob dort wirklich eine Person, oder doch vielleicht nur ein Tier ist. Aber als ich dort einen Menschlichen Schatten sah, war ich mir sicher das dort jemand ist. Ich drehte mich zu Stephan um und schaute ihn an.

"Du bleibst hier, ich schaue nur schnell mal nach, was da unten los ist." "B-bitte nich.." Ich blickte noch einmal zu Stephan der mich bittend ansah. "Keine Sorge ja. Ich komme sofort wieder." Ich lächelte ihn einmal an und lief dann aus dem Zimmer. Lief die Treppe hinunter und schnappte mir an der Tür meine Jacke und meine Schuhe. Ich öffnete die Tür und trat dann hinaus. Eine kalte briese umschloss meinen Körper und ich zog meine Jacke enger um meinen Körper. Durch meinen gestärkten Geruchssinn, spürte ich gleich das dort draußen nicht Mitch sondern jemand anderes war. Meine Füße trugen mich in Richtung des kleinen waldes, wo ich zuvor die Gestalt gesehen hatte.

Immer wieder vielen mir durch den Kühlen Wind einzelne Stränen meiner Haare ins Gesicht. Am Waldrand blieb ich stehen und lauschte einmal um mich herum. Ich konnte weder etwas hören, noch riechen. Es ist als wäre hier keiner gewesen. Dabei bin ich mir sicher das ich den Schatten eines Menschen gesehen hatte. Der Mond erhellte die ganze umgebung, auch die Sterne konnte man klar sehen. Aber ein seltsames Gefühl machte sich in mir breit, so als ob bald etwas passieren würde.

Ich lief noch ein wenig den Waldrand entlang, in der Hoffnung ich würde vielleicht doch wieder etwas erkennen. Aber nichts. Rein gar nichts. Auch nach ein paar Minuten der stille Tat sich nichts. Ich beschloss wieder zurück zum Haus zu gehen und lief langsamen Schrittes los. Ein leises Knirschen war unter meinen Füßen zu vernehmen als ich mich auf den kleinen Steinen der auf Fahrt trat. Nur ein kleiner Moment der unaufmerksamkeit und schon hatte ich eine fremde Hand auf meiner Schulter. Ohne auf meinen Gegner zu achten packte ich seinen arm, drehte diesen einmal, fegte sein bein zur Seite, so dass er mit seinem Oberkörper auf dem Boden landete und seinem Arm auf dem Rücken gedrückt vor mir lag.

"Leo, lass los..!" Erschrocken wich ich zurück als ich Mitch unter mir erkannte und ließ seinen Arm los. Noch etwas neben der Spur stand Mitch auf und blickte mich eben so geschockt an. "Tut mir leid, ich habe mich nur enorm erschrocken, das war nur ein Reflex." "Alles gut, ich habe mich nur selber erschrocken als ich plötzlich auf dem Boden lag." Mitch musste leicht lachen und schmunzelte dann. "Solche Reflexe möchte ich auch gerne haben." Nun musste ich auch lachen. "Das ist alles altes Training." Sagte ich darauf.

Zusammen liefen wir die Restlichen paar Meter zum Haus zurück. "Du hast ihn auch gesehen oder?" fragte Mitch. "Ja, aber ich bin nur darauf aufmerksam geworden, weil Stephan mich wach gemacht hatte, dazu kommt, das ich nur einen Schatten gesehen habe. Mehr leider nicht." "Hmm, leider habe ich auch nicht mehr herausfinden können, es ist, als sei er wie vom Erdboden verschluckt worden." Ich schwieg. Ich wusste auch keine Antwort darauf. Ich war genauso Sprachlos wie Mitch. Vor der Tür wurden wir bereits von Stephan erwartet, der sofort zu mir lief und mich um die Hüfte herum umarmte.

"Also manchmal bist du mir wirklich ein Rätsel Stephan. Wir reden morgen Leo." lächelte er. Noch einmal Strich er Stephan über den Kopf und wünschte uns noch eine Gute Nacht. Sanft legte Ich meine Hand auf Stephans Rücken und schob ihn die Treppe hinauf. Auch er sagte nichts mehr, aber ich denke auch mal, das er selber fertig ist. Ich brachte ihn in sein Bett und ging dann selber in mein Zimmer. Morgen würden Mitch und ich noch einmal ausführlich miteinander Reden.



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