· Kim Seokjin ·

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4 | tease


»..und während das Wasser warm wird, kann ma-«
»Das stimmt nicht.«

Kurz holte ich tief Luft, um mich zu beruhigen.

»Währenddessen kann man das Gemüse zurecht schneiden und-«
»Das stimmt nicht.«

Ich unterdrückte ein genervtes Augen verdrehen, schloss sie stattdessen kurz und versuchte die Nervensäge neben mir auszublenden.

»Fünfzehn Minuten musst du die Nudeln dann au-«
»Das stimmt nicht.«
»Hälst du jetzt verfickt nochmal die Klappe?!« brüllte ich meinen besten Freund an, welcher dann anfing zu kichern. »Kicher nicht so! Da gibt's rein gar nichts zu kichern!«

Er legte dann einfach nur einen Arm um mich und kniff in meine Wange.

»Du bist so süß, wenn du dich aufregst. Ich kann dich gar nicht Ernst nehmen.«

Diesmal verdrehte ich genervt die Augen und schlug ihm in den Magen, weswegen er schmerzerfüllt keuchte und mich losließ. Auch wenn ich ihm grade den Hals dafür umdrehen könnte, dass er mich die ganze Zeit unterbrochen hatte, musste ich trotzdem lächeln. So war er nun mal und das liebte ich.

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»Die Antwort lautet- Au!«
»Ich glaube nicht, dass die Antwort 'Au' bedeutet.«
»Ich wollte eigentlich- Ah!«
»Jisoo mach du das..« seufzte der Lehrer genervt.

Ich habe das Gefühl, dass meine Finger sich so fest in das Fleisch meiner Hand bohrten, dass sie gleich anfangen würde, zu bluten, so wie ich sie zur Faust ballte. Während mein bester Freund kichernd den Kopf auf den Tisch gelegt hatte und sich kaum einkriegte, überlegte ich mir schon, wie ich ihn am besten umbringen könnte. Jedes mal, wenn ich antworten wollte, hatte er in meine Seite gekniffen, so dass ich erstens, erschrocken aufzuckte und zweitens, keine Antwort geben konnte.

»Jin! Meine Note wird noch wegen dir in den Keller rutschen!« zischte ich wütend.

Doch mal wieder nahm er mich kein Stück Ernst und kniff in meine Wange.

»Süß!« kicherte er.
»Fick dich!« knurrte ich und nahm mir vor, ihn für den restlichen Tag zu ignorieren. Was im Endeffekt eh nicht der Fall gewesen war.

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»Hey, bist du noch wach«

»Heey! Hallo?«

»Ach komm schon! Es ist noch viel zu früh um zu schlafen!«

»Schlafen kannst du genug, wenn du tot bist!«

»Mein Gott, jetzt benimmst du dich wie Yoongi!«
»Seokjin! Jetzt halt deine scheiß Schnauze!!« keifte ich ihn an. »Ich will schlafen verdammt!«
»Ok ok. Tut mir Leid.« murmelte er.

Ich schloss meine Augen und bin schon nach wenigen Minuten kurz davor einzuschlafen.

»[ y/n ]?«

Erschrocken schrie ich kurz auf, ehe ich Jin ein Kissen ins Gesicht warf. Da ich ihm den Rücken zugedreht hatte, habe ich nicht gesehen, wie er sich meinem Ohr genähert hatte. Das war der Schock meines Lebens!

»Ist das dein scheiß Ernst Jin?« fragte ich fassungslos und versuchte mich etwas von diesem Schock zu beruhigen.
»Ich muss dir was erzählen! Das ist total lustig!«
»Lässt du mich dann in Ruhe?« seufzte ich genervt und er nickte dann. »Schieß los.«
»Wie lacht eine Kuh?«

Ich war schon kurz davor, mir mit der flachen Hand auf die Stirn zu hauen, weil ich weiß, was jetzt kommen würde.

»Muhahaha.« beendete er seinen abgöttisch schlechten Witz und lachte.
»Geh schlafen du Idiot.« schmunzelte ich und warf ihm wieder ein Kissen ins Gesicht.
»Nö. Ich mach lieber was anderes.« grinsend stützte er sich über mich, weswegen ich ihn fragend ansah und dann in schallendes Gelächter ausbrach, als er mich kitzelte.

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»Pacify her. She's gettin' on my nerves. You don't love her. Stop lying with those wordssingend lackierte ich mir konzentriert die Nägel und bemerkte somit nicht, wie sich Jin mir näherte.
»Du solltest öfters singen!« ganz plötzlich legten sich zwei Hände auf meine Schultern, weshalb ich mich erschrak und somit meinen Nagellack verschmierte.
»Jin! Was soll der Scheiß?!« fragte ich entnervt und legte den Kopf in den Nacken.
»Mianhae.« kicherte er und setzte sich dann mir gegenüber. »Ich mach das.«

Er nahm meine rechte Hand in seine, entfernte den Nagellack, der schön drauf war, da dieser wirklich scheiße aussah und lackierte sie neu. Lächelnd beobachtete ich ihn dabei. Ich war echt glücklich ihn meinen besten Freund nennen zu dürfen. Er verstand mich immer, so schlecht ich mich aus ausdrücken mag, er verstand mich. Er konnte meine Gefühle, meine Taten nachvollziehen, wo die meisten mir wahrscheinlich den Vogel gezeigt hätten. Er unterstützte mich bei allem was ich machte und war immer für mich da. Selbst in Situationen, wo man denken würde, er, als Junge, könnte mir da gar nicht helfen, könnte es meistens sogar besser, als jedes Mädchen auf der Welt. Und dafür war ich mehr als nur dankbar.

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»Ey.. [ y/n ]. Ignorier mich nicht. Ey..«

Während ich auf mein Mathebuch schaute und versuchte mir die Formeln in den Kopf zu schlagen, hatte mein bester Freund nichts anderes zu tun, als mir auf den Sack zu gehen, indem er plapperte wie ein Wasserfall und in meine Wange piekste.

»Jin! Ich muss lernen!« sagte ich schon fast verzweifelt.
»Und mir ist langweilig!«
»Sonst sagst du immer, dass ich lernen muss und jetzt? Sonst bist du ja immer die Mutter in unserer Gruppe!« motzte ich.
»Aber Mathe kannst du. Das weiß ich. Du sollst für Physik und Bio lernen, weil du das nicht kannst, da würde ich dich nicht nerven.«

Er blickte mich tadelnd an, weshalb ich wegschaute und schmollte. Ich gab es ungern zu, aber er hatte Recht. Mathe musste ich nicht wirklich lernen, da ich es konnte.

»Alsoo?~«
»Ja okay! Was willst du machen?« gab ich mich schlussendlich geschlagen.
»Dich kitzeln!«

Und im nächsten Moment lag ich lachend auf dem Boden und winselte um Gnade.

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»[ y/n ]?«
»Hm?«
»Ich hab dich lieb.«
»Ich dich auch Jin.«

Zusammen gekuschelt lagen wir auf seinem Bett und genießten einfach nur die Stille. Ausnahmsweise ärgertete Jin mich mal nicht, sondern ließ mich den Moment genießen.

»Weißt du, ich bin echt froh dich zu haben. So sehr ich dich auch manchmal nerve, du bleibst trotzdem bei mir. So sehr ich auch an mir selbst zweifle, du baust mich auf. Du bist immer für dich, selbst wenn ich dich um drei Uhr Morgens anrufe. Du lachst über meine schlechtesten Witzen, Wortspiele und erzählst mir manchmal sogar noch schlechtere.« kurz lachte er. »Du bist so ein tolles Mädchen und die beste beste Freundin, die man sich wünschen kann. Ich bin so dankbar dich kennengelernt zu haben.«

Etwas überfordert, wegen der plötzlichen Niedlichkeit starrte ich ihn erst mal nur an. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich mich wieder faste und ihm antworten konnte.

»J-jin.. Seit wann so süß?« kicherte ich und piekste in seine Seite, woraufhin er zusammen zuckte.
»Man, da will ich einmal nett sein und du lachst!« meckerte er uns versteckte sein Gesicht hinter seinen Händen.

Kurz lachte ich auf und entschied mich dazu, ihn weiter etwas zu necken.

Ich wusste nicht, ob ich das tat, um zu vertuschen, dass mich seine Worte eigentlich verdammt glücklich gemacht hatten oder weil ich endlich die Möglichkeit dazu hatte, ihn zu ärgern. Wahrscheinlich ein bisschen von beidem.

Lachend kuschelte ich mich noch etwas an Jin, der mir einen Kuss auf die Stirn gab und mich mehr an sich drückte.

Hab ich schonmal gesagt, wie glücklich und dankbar ich bin so einen besten Freund zu haben?

Oneshots [BTS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt