Kapitel 3

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P.o.V Ardy (12 Jahre alt)



Ich drückte meinen Kopf in mein durchnässtes Kissen. Ich wollte das nicht hören. Mein Vater war wieder komplett voll nach Hause gekommen und war der Meinung, dass meine Mutter ihn betrogen hätte. Ich hörte etwas auf den Boden fallen und sah nach oben. Mein Zimmer wurde nach unten verlegt, da mein Vater der Meinung war, dass ich kein großes Zimmer verdient hätte. Jetzt saß ich im kleinsten Raum, neben der Abstellkammer. Nach einer Weile, die mir unendlich vor kam, wurde alles still. Ich wollte das alles nicht mehr. Meine Mutter hatte das nicht verdient. Sie war eine so liebe Frau. Doch sie traute sich nicht, wegzugehen. Ich legte mich wieder richtig hin und versuchte einzuschlafen. Nach einer Weile vernahm ich ein leises Bellen und ein Kratzen. Ich setzte mich auf und ging zu meinem Fenster. Wieso ich das tat, wusste ich nicht, doch irgendwas sagte mir, dass ich das tun sollte.

Ich öffnete das Fenster und sah mich um, ich sah nichts, bis ich wieder das Bellen hörte. Ich sah nach unten, dort war ein dunkelblonder Hund. Er lag auf dem nassen Boden. Es hatte wohl geregnet. Er sah mich aus seinen eisblauen Augen Hilfe suchend an. Er sah so hilflos und verzweifelt aus, also beschloss ich, etwas zu tun, was ich sonst niemals tun würde. Ich schloss das Fenster und zog mich an, nahm meine Schulsachen, da mein Wecker so oder so in einer halben Stunde geklingelt hätte. Ich schlich mich durch das große Haus in die Küche und ging zum Kühlschrank. Ich sah das Fleisch ganz oben liegen. Ich nahm mir ein rohes Stück das ca. die Größe meine Hand hatte, dann drehte ich mich um und griff noch nach einem Apfel.

Plötzlich ertönten Schritte von oben. Schnell versuchte ich, so leise wie möglich die Küche zu verlassen. Was mir auch gelang, doch schon hörte ich die Stimme meines Vaters schreien: „ARDY! DU KLEINES MISSTSTÜCK! KOMM SOFORT ZURÜCK!" Ich ließ die Tür hinter mir lautstark zuknallen. Mir war egal, was die Folgen waren. Ich wollte einfach weg. Mit schnellen Schritten ging ich hinter das graue Haus, dort war der Hund. Ich biss in den Apfel, gab dem Hund das Fleisch ins Maul und nahm ihn auf meine Arme. Er war zu leicht, das merkte ich sofort. Er fing gierig an, das Fleisch zu essen. Ich lief in Richtung Schule. 5 Minuten von der Schule entfernt war ein Park, denn ich betrat. Dort war niemand. Ich ließ mich auf einer Wiese unter einem Baum nieder und setzte den Hund halb auf meinen Schoß, halb auf den Boden.

Das Fleisch hatte er schon verspeist. Er sah mich aus seinen eisblauen Augen an. „Wieso hast du denn kein Zuhause?", fragte ich ihn, während ich sein dreckiges Fell streichelte. Er kuschelte sich an mich. Ich sah auf mein Handy. „Tut mir Leid, Kleiner, aber ich muss jetzt los. Ich komm nach der Schule wieder, versprochen.", sagte ich, erhob mich und lief zum Parkausgang. Kurz bevor ich den Park verließ, drehte ich mich nochmal um und sah den Hund noch unter dem Baum sitzen. Er sah mir nach, ich lächelte ihn noch einmal an und dann drehte ich mich um und lief in die Hölle für mich...

(Nach der Schule)



So schnell, wie es mir möglich war, verließ ich den Schulhof und ging wieder in den Park, Richtung Baum wo ich den kleinen Welpen gelassen hatte. Doch als ich dort an kam, war dort keine Spur von ihm. Er war weg. Traurig machte ich mich auf den Weg nach Hause.

Welpe | Mini Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt