4.The night we met

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Anmerkung: Dieses wird ein besonderes Kapitel. Ein sehr emotionales. Ich hätte es kürzer fassen können, doch es bedeutet mir einfach zu viel. Kritik oder sonstige Anmerkungen gerne in die Kommentare und das Lied, was ich dort oben angezeigt habe, ist eines, dass mich echt jedes Mal zum heulen bringt und mich zu dieser Geschichte inspiriert hat.

Ich erinnere mich noch genau an Jassica. Ich erinnere mich an sie, als wären wir noch immer beisammen. Als wären wir noch immer ein Team.

Mein Leben als beste Freundin von Jassica Green glich dem eines Abenteuers. Wir dachten wir würden alles schaffen, und ich hatte nicht gemerkt, dass meine Zeit mit ihr, unsere kleine Ewigkeit, so schnell abzulaufen begann. Ich hätte die Minuten zählen sollen, seit ich ihr begegnet bin.

Wir waren nicht normale beste Freundinnen. Nein, wir teilten alles. Jedes Geheimnis, mag es doch so schmutzig und dunkel sein bis zu unserem Kleiderschrank und normalen Dingen wie Lieblingsfilme.

Und wir teilten Momente, wir besaßen eine Ansammlung von Momenten, die wir versuchten in Fotos festzuhalten.

Sie war die Erste, der ich von meinen psychischen Erkrankungen erzählt hatte. Sie war die Erste, der ich von meiner Mutter berichtete.

Es begann normal zu werden, ihr meine Gedanken auszusprechen, selbst wenn sie mir peinlich erschienen. Ich vertraute ihr. Sie kannte mich besser als jeder andere. Doch ein Gedanke konnte ich nicht über meine Lippen bringen.
Ich schluckte die Worte sofort wieder hinunter, sollten sie mal wieder auf meiner Zunge liegen. Es waren die drei Zauberworte, die Worte von denen ich dachte, sie wären es die unsere heile Welt kaputt machen würden.
Meine Gefühle, die, die ich für sie hatte, schloss ich tief in meinem Herzen ein, sodass niemand sie je sehen würde. Sie dürfen niemals an die Oberfläche kommen, hatte ich mir geschworen.

Wir lebten die Nächte, als gäbe es keinen Morgen, waren bei jeder Party die ersten Gäste die eingeladen wurden, hatten die meisten Freunde und waren die 'It-Girls' der Schule.

Doch, das waren nicht die Dinge die ich an Jassica faszinierend gefunden hatte. Das was ich an ihr liebte, war nicht ihr Geld gewesen, oder ihr großes Haus und auch nicht das teure Caprio von ihren Eltern, das vor deren großen Villa stand, es waren die kleinen Dinge gewesen die mich in den Bann gezogen hatten.

Die Art wie sie lachte, oder die wie sie an ihren roten Haaren spielte, wenn ihr langweilig gewesen war. Das Gefühl, das ich hatte wenn sie mich nach einem miesen Tag zum lachen brachte oder das, wenn sie ihren Arm um mich legte.
Ich habe dieses Bild im Kopf, wie ich nach Hause kam und sie auf meinem Bett lag, in einen tiefen Schlaf versunken und zusammengerollt, weil sie immer darauf bestand bei mir schlafen zu wollen. Sie sah so verletzlich aus, so echt.

“Bei dir fühle ich mich sicher“, hatte sie gemurmelt und sich an meine Brust gekuschelt, als ich mich verwundert zu ihr gelegt hatte, und sie fragte, weshalb sie gerade bei mir war.

Ich könnte Jahre damit verbringen darüber zu schwärmen, wie ihre vertraute Stimme klingt noch früh am Morgen - nämlich etwas rau, kratzig und verschlafen, doch trotzdem geschmeidig und sanft und Jahre damit verbringen darüber zu träumen, wie ihre Haare riechen, wenn sie am Wochenende nach dem Spazieren zu mir kommt und sie nach frischer Luft und Regen riecht, ihr Deo aber diesen wunderbaren, süßlichen Geruch nach Rosen hinterlässt.

Ich kenne sie. Und das ist das Problem. Nicht, dass sie mich kaputt gemacht hatte, sondern das ich die Person hätte sein können die sie glücklich gemacht und nicht enttäuscht hätte. Doch diese Idee schien ihr nicht willkommen gewesen zu sein.

Ich könnte jetzt aber auch über die schrecklichen Dinge erzählen die passiert waren. Denn so schön sie auch gewesen war. Die Zeit mit ihr hatte auch Schattenseiten.

The lies we live | GxGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt