Ich wachte früher als mein Wecker auf. Nach einer Weile einfach nur im Bett faul rumliegen, beschloss ich in die Dusche zu gehen.
Ich zog mir mein Pyjama aus und betrachtete mich in den grossen Spiegel im Bad. Meine langen, leicht gewellten Haare reichteten mir fast bis zur Hüfte.
Ich war nicht besonders dünn, doch dick war ich auch nicht. Ich war....normal. weningstens etwas war an mir normal. Fand mich Finn normal? Oder wollte er mich nur verarschen. War er wie die anderen. Bestimmt wird er mich jetzt ignorieren, oder was wenn er wie die anderen denkt?
Was war an mir so schlimm. Ich sah es einfach nicht ein. Was hatte ich ihnen nur getan. War ich so schlimm? Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Doch ich wollte nicht weinen, nein, ich wollte nicht schwach sein!
Ich habe Sarah. Und genau sie will meine Mutter mir wegnehmen! Und meine Mutter, sie interessiert sich nicht wirklich für mich.
Shhh, ok Vanessa, hör Jetzt auf!Mit kleinen Schritten trat ich in die Dusche. Das kalte Wasser beruhigte mich.
Angekommen in der Schule hielt ich Ausschau nach Finn. In der Hoffnung ihn doch zu sehen.
" Den wirst du nicht sehen. Er ist ja im anderen Gebäude".
" Ja ich weiss, aber in der Mittagspause taucht er auf", ich versuchte zu lächeln, doch so wirklich ein Lächeln bekam ich nicht hin. Sarah musste meine Nervosität spüren. Sie spürte respektive wusste alles.Wir betraten das Schulzimmer.
" Hallöle, Vanessa. Wie gehts dir denn heute?", sagte Kay und lächelte boshaft.
" Hau ab!", Sarah reklamierte.
" Also ich hoffe doch es geht ihr gut. Sie sitzt ja im gleichen Zimmer wie wir, jetzt hat sie weningstens jemanden". Matt stand jetzt neben Kay und grinste uns an.
" Idiot", zischte Sarah.
Sie gingen an uns vorbei und liesen uns in Ruhe.Die Stunden vergingen langsam. Ich schaute die ganze Zeit auf die Uhr und spielte mit meinem Kuli. Als die Klingel ertönte, stürtzte ich aus dem Zimmer und ging in richtung Mensa. Ich stoppte vor dem Eingang und kam mir so bescheuert vor. Man Vanessa, bist du eigentlich komplett dumm, wenn du ihn siehst, wirst du total nervös, und was ist wenn er dich ignoriert?
" Komm Vanessa" hörte ich Sarah sagen.Wir betraten die Mensa und mir kam ein guter Geruch von Essen entgegen. Gelächter und Gerede erfüllten die Mensa. Wir stellten uns in die Schlange. Ich hielt überall Ausschau nach ihm, aber konnte ihn nicht finden. Irgendwie war ich froh und erleichtert, dass er nicht da war.
Die Tür der Mensa ging auf und als ich mich umdrete, sah ich in ein paar strahlende braune Augen. Na wenn man vom Teufel spricht. Er lachte gerade mit seinen Freunden über etwas und bemerkte mich nicht wirklich.
Ich drehte mich schnell um und fand den Rücken des Jungen vor mir auf einmal richtig spannend.Ogoot was mach ich jetzt nur. Schau einfach nicht zurück.
" Lauf einfach weiter, nimm dir einen Teller, hol dir Essen und setzt dich an einen Tisch", flüsterte mir Sarah zu.Ich schluckte. Verdammt war das denn so schwer?! Jap definitiv!
Mit zittrigen Händen versuchte ich meinen Teller an den Tisch zu bringen. Nebenbei versuchte ich nicht auf die Fresse zu fallen. Denn ich werde sehr tollpatschig, wenn ich nervös werde.
Ich sah ihn an einen Tisch zuschteuern. Er nahm Platz und sah mich genau in dem Moment an. Er lächelte mich frech an. Langsam stand er auf und kam auf mich zu.
Halt stopp! Zu mir? Nein, nein bitte nicht. Tu mir das nicht an.
Lass mich verschwinden. Ich bin nicht hier. Geh weg! Ich will nicht mit dir reden. BITTE! Nein." Hey". Er stoppte an unseren Tisch.
Ich sagte nichts, daraufhin schnappte er sich einen Stuhl und setzte sich zu mir.
" Was machst du da?", fragte ich schockiert.
" Ehh, mich vielleicht zu dir setzten?" Er lachte.
" Ja, das hab ich ja auch nicht gemeint", sagte ich eher zu mir selber, somit er es nicht hören konnte.Ich lehnte mich zurück, sah ihn an und mussterte ihn. Verdammt sah er gut aus. Er trug eine dunkelviolette Lederjacke. Die hatte er auch schon gestern an. Drunter einen weissen Hoodie. Schwarze lässige Jeans und braune Boots passend dazu.
" Vanessa!". Ich zuckte zusammen. Sarah hatte ich komplett vergessen." Also, ich wollte dich fragen ob du heute Lust hast mit mir nach der Schule etwas zu unternehmen", sagte Finn. Ich starrte ihn einfach nur an. Finn sah mich fragen an.
" Ogot Sarah, nein, tut mir leid sie will nicht!", Sarah hatte jetzt das Wort. Finn sah mich nur fraglich und enttäuscht an.
" Nein! Also ja...ja ich würde liebend gern... etwas mit dir unternehmen", sagte ich mutig.
Auf Finns Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.
" Toll du hast auch um halb fünf aus?" Ich nickte.
" Dann nach der Schule vor dem Naturwissenschaftsgebäude, ich warte dort auf dich". Und mit diesen Worten stand er auf, zwinkerte mir zu und ging zurück zu seinem Tisch.Ich hatte nicht gemerkt das ich die Luft angehalten hatte. Ich atmete aus und versuchte mich zu beruhigen. Mein Herzschlagen regulierte sich wieder einigermaßen.
" Wie konntest du nur". Ich hörte Sarah sprechen.
" Ich hatte nein gesagt! Er will dich nur verarschen, so wie die anderen. Checkst du dass denn nicht?!" Sie war richtig wütend.
Ich schloss die Augen.
" Ja , aber.. ich wollte... ich... er ist nett",
" Das ist mir sowas von egal Vanessa! Alle können auf nett tun".
" Ja aber"
" Nichts aber, du gehst nicht!"
Ich öffnete meine Augen wieder.
" Sarah, hör zu, ich will doch nur Freunde machen, es ist eine neue Chance, dass mich jemand mögen könnte".
" Ich mag dich, ist dir das nicht genug?!"
" Sarah ja, aber ich will doch nur mehr Kontakt mit Menschen. Will doch auch mal nicht nur das komische Mädchen sein! Verdammt, ich weiss nicht mal was an mir denn so schlimm ist. Wieso mich die Leute hassen. Ich will es wissen. Und diese Chance darf ich wegen dir nicht ergreifen!? Du bist eine tolle Freundin!Stille.
Ich seufzte und stand auf. Das Tablet lies ich einfach dort stehen und lief in Richtung Ausgang.
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Nur du und ich
Teen FictionFür alle mag Vanessa kommisch sein. Sie lässt sich aber nicht davon runterziehen. Mit Ihrer eizigen besten Freundin versucht sie den Altag zu überstehen. Alles verändert sich, als sie auf Finn trifft. Doch so einfach soll es nicht werden. Sie verbie...