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Ich tippe zitternd auf die Anzeige und sofort öffnet sich Facebook.
Nathalie? Sophie? Chris? Paul?
'Kenne ich die?' Ich öffne eine nach der anderen Nachrichten, bei jeder Nachricht bekomme ich mehr Tränen in die Augen.
'Wieso? Wieso ich?'Die Nachrichten sind schrecklich... Mobbing. Schon wieder. Ich bekomme sofort Angst und möchte morgen nicht in die Schule. Doch dann etwas erstaunliches: zwei Freundschaftsanfragen. Ich wische mir die Tränen weg und klicke auf das Symbol.
Ben und Laura. Ich kenne keine Laura, doch nehme die Anfragen gerne an. Und sofort bekomme ich von Ben eine Nachricht. Schniefend schreibe ich mit ihm und muss lächeln. Nach gefühlten 10 Jahren lege ich dann doch das Handy weg und schließe die Augen und sofort schlafe ich ein und beginne zu träumen. Ich träume von Ben und mir und dieser Laura. Doch das Ende des Traumes ist wie immer das gleiche: Ich liege in der Badewanne und schlitze mir die Ader mit 4 Schnitten auf, schließe die Augen und schnerz übertrömt mich.
Ich wache auf. Schweiß gebadet und mit Tränen in den Augen.
Ich stehe auf und begebe mich in mein Badezimmer und stelle mich vor den Spiegel. Wie hässlich ich doch bin...Ich binde meine Haare zu einem Zopf und schaue in mich an. 'Abartig...Ekelhaft...' denke ich mir und beginne wieder zu weinen...wütend, deprimiert und verletzt fange ich an zu schreien und schon landet meine Hand im Spiegel welcher zerspringt. Schmerz und Blut überströmen mich, ich fange vor Schmerz an laut zu schreien und sacke zusammen.
Ich höre Schritte und sofort öffnet sich die Tür: meine Eltern stürmen zu mir und ich bekomme gerade noch mit, dass mein Papa den Krankenwagen ruft.
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"piep.piep.piep." Ich werde wach und sehe mich um: Weiße Wände, ein komisches Bettgestell, ein Schrank, ein Fernseher in der oberen Ecke des Raumes, neben mir ein Tablett mit Frühstück, in meiner Hand eine Nadel durch die wahrscheinlich Infusionsüssigkeit gepumpt wird, ein angeschlossenes Ekg und eine Beatmungsmaske.
Ich bin im Krankenhaus, doch was war gestern passiert? Ich erinnere mich kaum noch daran.
Schmerz überströmt mich kurz und Tränen schießen in meine Augen. Ich drücke den Knopf neben mir und nach ein paar Minuten betreten der Arzt und meine Eltern das Zimmer. Mama sieht mich mit Tränen in den Augen an und Papa sieht mich gar nicht an.
"Sie haben sehr viel Blut verloren Frau Lenz.", sagt der Arzt und sieht mich streng an.
"Skatch.", entgegne ich leise.
"Was fällt dir ein uns so einen Schrecken einzujagen? Was machst du für einen Mist Skatch?!", schreit mein Papa förmlich. "Kai! Hör auf! Sie brauch Ruhe!", ermahnt ihn meine Mama und lächelt mich leicht mit Tränen in den Augen an. Er verlässt den Raum und knallt die Tür zu.
"Weißt du Schatz, du hast uns einen riesen Schrecken eingejagt. Was ist denn passiert? Wirst du wieder gemobbt? Geht es dir nicht gut?", fragt meine Mama vorsichtig.
"Nein. Alles ist gut, Mum. Ich hab mich erschreckt wegen einer Spinne und habe ohne nachzudenken auf die geschlagen.", lüge ich.
Sie nickt bloß seufzend, streicht mir durchs Haar und verlässt den Raum.
Ich sehe den Arzt an: "Kann ich jetzt gehen? Mir geht es gut!"
"Skatch, so gerne ich es dir glauben würde. Aber deine Geschichte war gelogen. Ich habe deine Schnitte gesehen."
"Na und? Ein Ausrutscher, nichts weiteres! Kann ich jetz gehen?!", frage ich kalt und wütend. Er nickt seufzend, entfernt die Geräte und ich stürme raus ans Auto und warte auf meine Eltern.
Sie kommen und fahren mich schweigend heim. Ich ziehe mich um, verbinde meine Hand und nehme 2 Schmerztabletten.
Ich eile runter, ziehe meinen Rucksack auf und stecke die Kopfhörer ein und eile zur Schule.
Dort angekommen werde ich von einem Mädchen angesprochen, die stellt sich als Laura vor und lächelt mich an. Ich lächle komischerweise zurück und verspüre ein komisches kribbeln im Bauch. Ich fange an mich mit ihr zu Unterhalten und gehe mit ihr in den Klassensaal. Ben sitzt schon auf seinem Platz und winkt mir. Ich gehe nach hinten zu ihm, setze mich neben ihn und schaue Laura dabei zu wie sie sich einen Stuhl dazu stellt um sich bei uns zu setzen.
Ben schaut sie an und lächelt. "Lang haste dich nicht mehr blicken lassen Laura, schön dich wieder zu sehen"
Er siehtbzu mir und bemerkt das an meiner Hand. "Skatch!", sagt er entsetzt, "Was hast du denn gemacht?"
"Den Spiegel eingeschlagen.", antworte ich kalt und ritze Sterne in den Tisch.
Sowie er als auch Laura sehen mich schockiert an und fragen gleichzeitig warum ich es gemacht hätte, worauf ich nur mit einem Schulterzucken reagiere. Ich will es ihnen nicht erklären, ich vertraue ihnen nicht.
Der Lehrer betritt den Saal und das Grauen beginnt erneut: Mathe.
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Es klingelt. Ich stürme hoch und verkrieche mich auf die Toilette. Vorsichtig öffne ich eine der Türen, setze mich auf die Toilette und beginne zu weinen. 'Ich schaff das alles nicht mehr..Ich bin zu schwach..'
Schritte...meine Tür öffnet sich und Laura kommt rein, sie schließt die Tür und nimmt mich in den Arm. Komischerweise erwidere ich diese Umarmung und weine mich aus. Nach einer Weile höre ich auf zu weinen und sie sieht mir tief in die Augen. "Was ist passiert?", fragt sie ruhig und ich beginne alles von Anfang an zu erzählen.
Sie bekommt Tränen in die Augen, nickt leicht, zieht sanft meinen Ärmel hoch und küsst zärtlich meine Narben und Wunden.
Sie löst sich, zieht mich raus und geht mit mir zu mir nach Hause, da Schule zu Ende ist. Dort angekommen, gehen wir in mein Zimmer und sie beginnt wieder meine Wunden und Narben zu küssen.

SkatchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt