No. 2

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Zusammen mit _anouk_2305 geschrieben ❤
Und wieder schweifen meine Gedanken ab. Und zwar zu heute Morgen. Ich bin vom Boxtraining nach Hause gekommen und bin duschen gegangen. Danach habe ich mich mit Block und Stift auf die Couch verzogen während sie das Frühstück fertig vorbereitet hat. Auf einmal hörte ich einen Schrei. Der Schrei kam aus der Küche. Sofort bin ich aufgesprungen und eilte in die Küche. Tuko war schneller. Als ich in die Küche kam stand er schon bei ihr und leckte ihr die Tränen weg. «Max, wir müssen ins Krankenhaus. Schnell. Das Baby.» Sie weinte. Ich konnte es kaum mit ansehen wie sehr meine Freundin litt. Sofort holte ich die bereits gepackte Reisetasche aus dem Schlafzimmer und verstaute sie im Auto. Als ich wieder reinkam um sie zu holen setzte sich Tuko vor mich und schaute mich aus grossen Hundeaugen an. «Sorry, Grosser. Du musst warten. Wir sind bald wieder da. Und falls es länger dauern sollte, sage ich Rico Bescheid und er kommt vorbei.» Mir fiel es schwer meinen Hund zurückzulassen. Doch was blieb mir anderes übrig? Den Hund konnte ich wohl kaum mit ins Krankenhaus nehmen. Ich lief zurück in die Küche. Dort sass sie mittlerweile auf dem Boden. Erst jetzt bemerkte ich die Flüssigkeit auf dem Boden. Meine Freundin bemerkte meinen Blick. «Fruchtblase.» sagte sie. Ich nickte bloss halbwissend und half ihr auf. Anfangs stützte ich sie noch, aber so waren wir einfach zu langsam. Kurzerhand hob ich sie hoch und trug sie zum Auto. Viel zu schnell rasten wir durch die Strassen Berlins. Als wir beim Krankenhaus ankamen ging alles ganz schnell. Dafür kommt mir die Wartezeit jetzt umso länger vor. Und nun sitze ich hier. Ausser mir sitzen hier noch drei andere Personen. Ein etwas älterer Mann mit einem kleinen Mädchen auf dem Schoss und ein anderer Mann, welcher etwas jünger als ich ist. Der jüngere Mann ist sichtlich nervös. Noch nervöser als ich. Die ganze Zeit trommelt er mit den Fingern auf den Armlehnen des Stuhls herum oder knackt mit den Fingern. Einfach nur nervtötend. Der ältere hingegen ist gelassen. Vielleicht hängt es damit zusammen das er weiss, wie das hier abläuft oder er muss einfach nur Ruhe auf seine kleine Tochter ausstrahlen. Wieder sehe ich wie eine Krankenschwester auf uns zugelaufen kommt. Innerlich bete ich, dass die Schwester auf uns zukommt um entweder mir oder dem nervösen Typen neben mir zu sagen dass die Geburt gut verlaufen sei. Dann müsste ich nämlich in beiden Fällen den nervösen Typen nicht mehr aushalten. Und tatsächlich bleibt die Krankenschwester vor uns stehen. Drei Augenpaare richten sich auf sie. «Herr Diehn?» fragt die junge Schwester in die Runde. Sofort springe ich auf. «Das bin ich.» Ich versuche möglichst ruhig zu klingen. «Folgen sie mir bitte.» Während ich der Schwester hinterher laufe versuche ich die ganze Zeit herauszukriegen ob alles glatt gelaufen ist. Als Antwort bekomme ich bloss, dass der zuständige Arzt mich über alles informieren würde. «Da sind wir.» Die Krankenschwester und ich stehen vor einer der Krankenzimmertüren. «Sind sie bereit?» fragt die Schwester und lächelt mich aufmunternd an. Ich nicke. Die Schwester macht langsam die Tür auf und fordert mich auf, das Zimmer zu betreten. Ich atme noch mal tief durch. Gleich würde ich zum ersten Mal mein Kind sehen... Dann betrete ich den Raum.

Kontra K - Sohn (Songfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt