Chapter 3

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Als ich fertig bin hole ich das Verbandszeug unter meinem Bett hervor und stille die Blutung.

Ich gucke unten noch ein bisschen Fernsehen mit meinen Eltern und gehe dann schlafen.
Als mein Wecker klingelt schrecke ich hoch und habe eigentlich keine Lust die Clique zu treffen. Andererseits will ich nichts aus der Schule verpassen, also rappel ich mich auf und gehe ins Badezimmer.
Ich kontrolliere erst meine Arme und gehe duschen, dann nehme ich meinen Lieblingspulli aus dem Schrank und eine Jeans.
Ich gehe in die Küche nehme mir einen Apfel und eine Banane und mache mich auf dem Weg zur Schule.

In der Schule angekommen, werden mir natürlich direkt wieder Schimpfwörter an den Kopf geschmissen.
Ich gehe wie immer mit gesenktem Kopf ins Schulgebäude und husche zu meinem Spind. Dort krame ich meine Bücher raus und gehe zu meinem ersten Unterrichtsraum.
Ich habe Deutsch mit Mrs. Winters. Ich mag Mrs. Winters gerne und ihren Unterricht auch.
Nachdem Deutsch leider vorbei war und ich jetzt die Religionsstunde überlebt habe kommt meine ach so geliebte Pause.
Ich verbringe sie so wie immer genau wie die anderen.
Sie beleidigen mich mit Worten und Blicken, ich ignoriere sie.
Nach der Pause habe ich Mathematik bei Mr. Dougan.
Ich bin zwar eigentlich gut in Mathe, allerdings bewertet Mr. Dougan nicht nach Leistung sondern nach Aussehen, weshalb meine Note ein 5 ist.
Außerdem ist die ganze Clique in diesem Kurs, was alles noch schlimmer macht.
Nach einer Doppelstunde Folter ist mein Schultag zu Ende.
Eigentlich.
Auf dem Schulflur werde ich auf einmal auf den Boden geschubst und dann getreten.
Ich höre nur das fiese, sich entfernende Lachen von Jayden, bevor ich mich aufrapple und so schnell wie möglich aus dem Schulgebäude verschwinde.
Auf dem Weg nach Hause lasse ich dann meinen Tränen freien lauf, wie immer.
Völlig in Gedanken vertieft knalle ich auf einmal gegen eine Person.
Sofort bekomme ich Angst das es jemand aus meiner Schule ist, sodass ich nur schnell 'Entschuldigung' sage und dann schnell weiterlaufen will.
Allerdings werde ich im gehen festgehalten, was dazu führt das ich anfange zu zittern.
'Hey, wart mal. Ist alles in Ordnung?'
Zaghaft schaue ich auf um in das Gesicht eines relativ kleinen, schmalen Jungen in meinem Alter zu sehen.
Er hat Akne, eine Brille und ist mehr als das genaue Gegenteil der 'Prinston boys', zudem war er aufmerksam und hat mit mir gesprochen was mich ziemlich verwirrt.
'Ähm.... Ja.... al-les klar...'
'Sicher? Du hast ganz rote Augen und zitterst...'
'Es...ähm, es ist alles i-in Ordnung'
Er setzt an etwas zu sagen doch ich gehe schnell weiter.

Mit dem Mobbing hab ich das Vertrauen zu Menschen verloren, besonders zu Fremden und Leuten in meinem Alter.
Er schien nett zu sein, aber er hat mir zu viel Aufmerksamkeit geschenkt, ich kenne das nur von Menschen die mich dann letztendlich nur verarscht haben und von meinen Eltern...
Apropos Eltern. Die sind heute und morgen auf Geschäftsreise, was für mich bedeutet das ich zu hause 2 Tage lang kein Versteckspiel spielen muss.
An diesem Abend komme ich aber komischerweise gar nicht dazu meine Klinge wieder hervor zu holen, ich bin zu beschäftigt mit den Gedanken an den Jungen von heute.
Alle anderen hätten mich ausgelacht, wahrscheinlich sogar noch ein Foto von mir geschossen. Aber bei ihm kam es so rüber als würde er sich um mich sorgen. Ich meine das kann nicht sein, das war sicherlich nur eine Methode mich zu verarschen.
Ich verstehe nur nicht warum er mich berührt hat und warum seine Augen so mitleidig aussahen.
Zudem war er das genaue Gegenteil der 'Prinston boys', generell entsprach er zu 0 Prozent dem Schönheitsideal.
Trotzdem wirkte er so selbstsicher und nett... irgendwie.
Mein Verstand sagt mir zwar das er bestimmt gerade über mich lacht, aber mein Gefühl sagt mir das er zur abwechslung mal ein netter Mensch war der mir begegnet ist.
Um 3:56 am morgen, schlafe ich schließlich ein.

Nur 2 Stunden später reißt mich das nervige Klingeln meines Weckers aus meinem unruhigen Schlaf.
Da ich weiß das ich erst abends wieder aufwache wenn ich mich jetzt nochmal umdrehen würde, stehe ich mit wackligen Beinen auf und begebe mich ins Bad.
Ich sehe schrecklich aus.
Noch schrecklicher als sonst.
Meine Augenringe sind fast schwarz und reichen bis auf den Boden.
Meine rot-braunen Haare sehen ungepflegt und noch krauser als sonst aus und meine Haut ist so bleich wie die einer Leiche.
Ich überlege ob ich heute mal zuhause bleiben soll.
Diese Jahr hatte ich noch keine einzige Fehlstunde, außerdem hab ich heute Sport.
Sport ist noch schlimmer als Mathe, und das will schon was heißen.
Ich habe noch nie Schule geschwänzt obwohl ich eigentlich immer die Möglichkeit und Gründe dazu hätte.
Heute bin ich komplett durcheinander, sehe so furchtbar aus das selbst meine Mitschüler sich wundern würden und meine Eltern kommen erst heute Nacht nach Hause.
Nach langem Überlegen lege ich mich schließlich wieder zurück in mein Bett.

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Hey yo💗🖐
Wie findet ihr das Verhalten von Avery? Wärt ihr auch weg gerannt?
Uuund...
Wie lange habt ihr noch Ferien?
-Wir noch 2 1/2 Wochen 💗😍
~Marieke  ❤

Allein gegen mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt