Kapitel 10

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Als Entschädigung, dass das Kapitel heute so spät gekommen ist, eines meiner Lieblingstagebücher.

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"Was genau hast du heute vor?", fragte Till skepitsch als ich Alkohol um Alkohol in den Einkaufswagen warf.

Ich warf ihm einen schelmischen Blick zu, warf noch einiges an Knabbersachen in den Einkaufswagen und musterte ihn zufrieden.

"Und wer genau kommt heute noch zu uns?", fragte er und nahm eine Flasche Weißwein heraus. Er drehte sie um und las.

"Wenn ich mich richtig erinnere, dann wohnt der Tambour hier irgendwo in der Nähe oder?", fragte ich. Ach welch ein Geistesblitz.

Till sah verwundert von der Flasche auf, stellte sie wieder hinein und nickte.
"Und weiter?", fragte er.

"Wir könnten ihn zum Essen einladen. Risotto oder so", überlegte ich und stellte eine sechser Packung Mineralwasser in den Einkaufswagen.

"Und wo bekommen wir das Risotto her? Ich kann nicht kochen", brummte er und warf noch eine Packung Chips hinein.

"Ich habe auch nicht gesagt, dass du kochen sollst. Das mache ich", antwortete ich ihm und drehte mich zu ihm um.

"Du kannst kochen", fragte er erstaund und an seiner Stimme konnte man hören, dass er es wirklich nicht glaubte.

"Ja kann ich", schnaubte ich beleidigt, nahm den Einkaufswagen und schob ihn in Richtung Gefriertruhe.

"Ich mache ein Meeresfrüchterisotto. Und als Vorspeise...", ich überlegte kurz und nickte dann entschlossen und zufrieden mit meiner Entscheidung.

"Als Vorspeise gibt es grünen Salat mit speckummantelten Pflaumen. Nachspeise muss ich mir noch überlegen", murmelte ich und blickte hoch.

Till stand neben mir, musterte mich ungläubig und schüttelte dann angeekelt den Kopf, was mich sofort die Arme in die Hüfte stemmen lies.

"Was passt denn den Herrn jetzt nicht?", fragte ich gespielt schnippisch, doch er schien nicht wirklich zu verstehen, dass es gespielt war.

Sofort hob er seine Hände und riss die Augen auf.
"Nichts nichts. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass dieses Speckpflaumending gut ist", meinte er.

"Ist es, da kannst du mir vertrauen", antwortete ich ihm mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ich schnappte eine Packung Meeresfrüchte und warf sie in den Einkaufswagen.

"Soll ich dann Tambour fragen, ob er Zeit hat?", fragte Till und ich nickte.

Am Abend dann saßen wir, nach dem Essen natürlich, alle drei auf der Couch.

Ja Jean war gekommen und hatte sich sogar über die Einladung gefreut.

Wir waren nun schon... Lasst mich noch kurz nachzählen.

Bei meinem dritten Spritzer, Till bei seinem 5. und der Tambou nippte immer noch an seinem ersten.

Er hatte sehr schnell heraus gefunden, dass ich für Till den Mundschenk spielte und verwickelte ihn immer wieder in ein Gespräch, sobald er mitbekam, dass ich nachschenken ging.

Ich konnte es nicht verhindern ihm immer wieder einen breites Grinsen zu schenken, denn mein Plan schien auf zu gehen.

Till wurde immer betrunkener und betrunkener. Und ja, wir übersahen vielleicht eventuell, wann er zuviel hatte.

Und so kam es, dass er auf einmal, ohne Vorwarnung einschlief. Und weg war er. Ich sah ihn irritiert an und blickte dann zu Jean.

"Ich denke er hat genug. Sag mal was hattest du eigendlich wirklich vor?", fragte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Wild & FreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt