Kapitel 1
Die Trophäe"The best thing for being sad," replied Merlin, beginning to puff and blow, "is to learn something. That's the only thing that never fails."
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*Lucys POV*
Das Feuer des Kamins knisterte und knackte vor sich hin während überall im Gemeinschaftsraum jüngere Gryffindors herumrannten oder Schach spielten.
Ältere Schüler diskutierten über die neuesten Unterrichtsthemen.
Freunde kuschelten auf Sofas.
Nur vor dem Kamin war niemand.Niemand außer mir.
Keiner traute sich, sich auf das Sofa zu setzen, an das ich mich mit dem Rücken gelehnt habe, als wäre es durch meine Anwesenheit vergiftet. Keiner traute sich, einfach so mit mir zu reden.
Was sollten denn die anderen denken?
Wer sprach schon jemanden an, den er garnicht kannte?
Den niemand kannte.Keiner der Schüler in Hogwarts schien etwas über mich zu wissen.
Klar, ich war eben Lucy, das unnahbare, sarkastische Mädchen, das das Risiko und das Adrenalin liebte, das Mädchen, das auf keiner Party fehlte und nur selten Grenzen kannte.Aber niemand wusste, wie mein voller Name lautet, niemand wusste, wieso ich so oft alleine an einem ungestörten Ort saß, niemand wusste, warum ich zeichnete, woher ich kam, was ich mochte und was nicht, welche Farbe meine Augen hatten, wenn man sie von Nahem betrachtete.
Ich war für alle nur die unnahbare, geheimnisvolle Lucy.
Und trotzdem war ich aus irgendeinem Grund regelrecht beliebt. Ich war zu jeder Party eingeladen, die es wert war, sich eine richtige Party zu nennen.
Alle redeten gut über mich, die Jungs fragten mich nach Dates, manchmal nach mehr.Doch ich konnte gut darauf verzichten, eine Trophäe zu sein.
Das Mädchen, das endlich nicht mehr unerreichbar ist, zu sein.
Ein Mädchen eines Jungen, der mich wegen einer Wette rumkriegen wollte.Ich sah mich erneut um.
Die Lehne des Sofas versperrte meinen Blick auf den Teil des Gemeinschaftsraumes, wo die Turmfenster zu gemütlichen Erkern wurden.
Neben mir waren die Tische, um die sich die Jüngeren tummelten.
Und dann kamen die Treppen zu den Schlafsälen.Meine Augen huschten zurück zu dem Stück Pergament, welches auf meinen angewinkelten Beinen ruhte.
Ich hatte mir sofort nach dem Unterricht ein Motiv gesucht, welches ich zeichnen würde, und so bildeten nun dünne Striche drei Erstklässler, die begeistert um eine Partie Zaubererschach herumsaßen und alle verschiedene Gesichter zogen.
Sirius Black, mein bester Freund seit meiner Kindheit und Klassenkamerad, lobte mich immer für mein Talent.
Er nannte mich manchmal die überbegabte Verkörperung des Begriffes Kreativität.Er war der einzige, der wirklich wusste, wie ich war.
Er kannte meine Ängste und meine Interessen, meine Träume und Wünsche.
Meine Augenfarbe.
Er wusste, bei welchen Themen und welchen Worten ich abblockte, er wusste, wie er mich ablenken und aufmuntern konnte.Und er erzählte seinen Freunden, den Rumtreibern James, Remus und Peter immer davon.
Wie toll und liebenswert und aufmerksam ich doch war.
Wie ich mich immer für andere einsetzte.
Wie offen man mit mir reden konnte.Das ich nicht mit jedem Typen schlief, der mit über den Weg lief.
Aber niemand glaubte ihm.
Denn ich war immernoch die unnahbare Lucy.
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Like the moon - Luciana Greenthorn
FanfictionLucy, das Mädchen, das Remus Lupin schon so lange beobachtet. Lucy, das Mädchen, das Spaß hat, Streiche spielt und jede Gelegenheit für eine neue Erinnerung nutzt, ohne auf die Risiken zu achten. Lucy, die temperamentvollste und liebste und reinst...