Die Zukunft? Teil Zwei

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Ich vergaß die Zeit.

Jedoch wusste ich, dass heute mein Gerichtstermin war.
Ich wusste, ich würde heute meinen besten Freund für lange Zeit das letzte Mal sehen.

Ein schriller Weckton übertönte meine Gedanken, es klingelte jeden Morgen doch heute war ich schon seit einer Weile wach.

Wie lang, wusste ich nicht.

Nachdem ich zum Frühstück abgeholt wurde und gegessen hatte und zog ich mir schließlich normale Kleidung an.
Da heute der Gerichtstermin ist, brauchte ich nicht mehr mein neues, orangenes Outfit zu tragen. Ich hatte es vor ein paar Tagen bekommen.

Ich wurde in ein Auto gesetzt und wir fuhren ein paar Straßen entlang. Dann hielten wir vor einem grauen Gebäude.
Nach dem Aussteigen, gingen wir in einen Gerichtssaal.

Ich fand es sehr langweilig, deshalb möchte ich euch die Einzelheiten ersparen.
Im Grunde bekam ich sechs Jahre und eine Geldstrafe.
Vielleicht hörte sich das ja viel an, aber wenn sie mir all meine Straftaten nachweisen könnten, würde ich definitiv mehr bekommen.
Der Großteil war also immer noch ungeklärt. Ich wusste, dass ich das meiste davon begangen hatte und eigentlich wussten das auch alle anderen in diesem Raum.
Aber sie hatten einfach nicht genug Beweise und mein Exbester Freund wusste scheinbar auch nicht mehr viel.

Zum Schluss umarmten wir uns nochmal und er flüsterte mir zu, dass er nur das Beste für mich wollte.
Daraufhin meinte ich nur, dass er mich Mal am Allerwertesten lecken konnte und mir wenigstens einen Computer besorgen sollte.
Er verdrehte die Augen, lachte, nickte schließlich zustimmend und drehte sich dann um.
Er öffnete die Tür des Gerichtssaals und ging.

Ich schaute ihm noch einen Moment hinterher. Ich musste ihm vertrauen, auch wenn es schwierig war.
Erst jetzt begann ich zu registrieren, was als nächstes folgen würde. Ich würde ins Gefängnis gehen und sehr viel Langeweile haben.
Hoffentlich würde er das mit dem Computer auf die Reihe kriegen.
Wenn ich ehrlich war, hatte ich nur diese Klischee Zellen im Kopf, die man aus Filmen kannte. Hoffentlich ging es in Echt nicht ganz so ruppig zu. Doch da sollte ich mich leider täuschen.

Später bekam ich neue Kleidung, diesmal in Blau und wurde in einen Lastwagen gesetzt. Wie ich später herausfand stand das Blau für Technikbegabte, bzw. Verbrechen in diesem Bereich.

Komischerweise war ich in dem Gefängnis-Transporter, der mindestens Platz für 20 Sträflinge hätte, die Einzige. So kann ich natürlich keine neuen Freunde machen.

Wieder fuhren wir eine halbe Ewigkeit und wieder ganz ohne Radio.
Da ich angekettet war, konnte ich aber nicht nocheinmal klopfen um mich zu beschweren.
"Wahrscheinlich würde ich hier hinten sowieso keine Musik hören können" dachte ich mir und fing an eine Melodie zu Summen, deren Titel ich nicht kannte.

Es war sehr dunkel.
Ich bekam noch etwas Licht von den Fenstern. Doch leider hatten sie Gitter wodurch noch weniger Licht in den Raum fiel.

Plötzlich hielten wir und die Türen wurden aufgerissen. Ich kniff die Augen zusammen, denn das plötzliche Licht, blendete mich.
Mir wurden zuerst die Handschellen abgemacht, danach stieg ich aus und die Türen wurden mit einem dumpfen Ton wieder zugeschlagen.

Das wird das letzte Mal für lange Zeit sein, dass ich mein neues Zuhause von außen sah.

Nachdem ich meine Zelle bekam und die Gitter vorgezogen waren, schaute ich mich ein bisschen um.
Die Gefängniszelle war nicht viel anders als die vorherige.
Dieses Mal hatte ich nur etwas mehr Platz und eine gemütlichere Matratze.
Zumindest sah sie danach aus.
Und während mein Blick weiter durch den Raum streifte, entdeckte ich es.

die Hackerin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt