6.) - Lauf, Kitten, lauf!

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[SKY]
Wir gingen in der Stadt essen. Mum, Dad, Nick, Simon und ich. "Sky? Was möchtest du essen?", fragte meine Mum. "Lu?", Simon. Ich hörte ihnen nicht zu. Schaute zu Daddy. Ich hatte ihn vor etwa zehn Minuten entdeckt. Versteckt, etwas weiter hinten im Restaurant. Er beobachtete mich mit einem bösen Blick. Er würde mich holen. Und bestrafen. Ich schauderte. Erschrak, als mein Bruder Nick mich in den Arm zwickte. Sein Zwilling Simon lachte über meine Reaktion. Ich schaute kurz wieder zu Daddy und auch er lächelte wissend. Er spürte meine Angst. Wie ein wildes Tier. "Rehlein. Was möchtest du essen?", fragte Nick. "Ich mag nichts. Mir ist nicht mehr danach." Ich sah seinen irritierten Blick. "Wolltest du nicht essen gehen?", fragte er verwirrt und ich nickte leicht. "Doch, aber ich hab es mir anders überlegt. Ich möchte hier weg." Wieder schaute ich mich um und dieses Mal folgten alle meinem Blick. Natürlich entdeckten auch sie Daddy. "Hast du Streit mit Toms Freund?", fragte Mum. "Toms Freund? Ich kenne ihn nicht, Tom hätte uns vorgestellt.", sagte Simon, Toms bester Freund. Scheiße! "Können wir bitte gehen?", fragte ich nun etwas dringender. Er kam näher. Mum schaute auf die Uhr. "Der Bus kommt in zwei Minuten, wir haben gerade bestellt, Spätzchen. Du kannst schonmal vor." Ich nickte schnell und stand auf. Lief schnell los und zog meine Kapuze auf. Plötzlich vibrierte mein Handy. Er ruft mich an. "Hallo?", fragte ich schnell und lief noch schneller. Als er antwortete, hörte ich seine Stimme hinter mir. "Ich hole dich jetzt, Kitten. Und dann wirst du es so sehr bereuen, mich abgewiesen zu haben. Ich werde dir schon zeigen, wer der Boss ist. Daddy kommt und holt dich!" Er legte auf. Langsam verzweifelte ich und Tränen liefen meine Wangen entlang. Ich fühlte in meiner Tasche. Scheiße! Scheiße Scheiße Scheiße! Ich bin ausgeliefert! Wieder vibrierte mein Handy. Dieses Mal nur einmal.
》Hat da jemand seinen Schlüssel vergessen? Dreh dich um, Babygirl.《
Ich erschrak und drehte mich um. Auf der anderen Straßenseite stand er zwischen seinen Fingern baumelte mein Schlüssel. Scheiße! Ich beschloss, zu Liz zu laufen. Also rannte ich los. Ich fühlte mich von ihm beobachtet. Natürlich war er schneller, er hätte ja auch diese meterlangen Beine, die den großen Teil unseres dreiköpfigen Größenunterschiedes ausmachten. Doch ich gab so einfach nicht auf. Plötzlich merkte ich eines. Ich war in eine Falle getappt. Als hätte er es gewusst. Ich spürte das Lächeln. Er lachte, denn er wusste genau, dass ich einen großen Fehler gemacht hatte, in diesen Stadtteil zu laufen. Aber hier lebte nunmal Liz. Aber konnte ich sie da mit reinziehen? Ich konnte meine Strafe verschlimmern, das hatte er mir von Anfang an klargemacht. Und das tat ich gerade auf jeden Fall. Aber die Angst leitete mich dazu. Plötzlich sprang die Ampel grün. Ich wollte gerade die Straße überqueren, als ich gepackt wurde und in die Bäume gezogen wurde. Toll, dass ich mir den Stadtteil mit Wald und den vielen Kreuzungen und Ampeln für Fußgänger aussuche. "Hallo, Babygirl.", hauchte mir Daddy siegessicher (A/N: Die Autokorrektur hat "Ziegenmilch" draus gemacht. Ja, es ist auf jeden Fall einfach nur Ziegenmilch, was gerade passiert (oder war es doch Ziegenmist?))Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. Er küsste meine Wange und hielt mich weiter von hinten fest. Plötzlich hielt ein Wagen am Straßenrand. Meine Rettung! Plötzlich ließ mich Daddy los und ich nutzte die Chance und stürmte auf den haltenden Wagen zu - was sich später als großer Fehler erwies. Niemals würde er mich ohne Grund freiwillig gehen lassen. Das hätte ich auch vorher wissen können. Denn als ich beim Auto ankam, wurde ich wieder festgehalten und in den Wagen gezerrt. Das war eine Falle! Ich bin echt dumm! Renne in meinen Untergang! Der Fahrer schloss von vorne meine Tür ab und Daddy stieg auch ein. Er beobachtete mich die ganze Fahrt über, während ich ängstlich wie ein Reh umherschaute. "Du bist so süß, wenn du Angst hast.", hauchte er und strich sanft über meine blasse Haut. Der Fahrer lachte leise. "Ruhig!", zischte Daddy plötzlich und ich zuckte zusammen. "Och, Sky.", lachte er. Seine süße Stimme. Ich blickte nicht in sein Gesicht. Er würde mich zu sich bringen. Da war ich mir sicher. Und dort würde ich mehr als nur Schmerzen zu spüren bekommen. Er würde seine ganze angestaute Wut an mir auslassen, mich brav prügeln.

Kein Wunder, dass ich dann Angst vor ihm hab, aber was weiß er schon...

His own kittenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt