Hilfe bei der Flucht

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Vor Schreck über diese Nachricht, ließ Serena ihre Bürste fallen, welche leise klappernd auf dem Marmorboden landete. „W...was hast du gesagt?" fragte sie leise, während die Angst ihre sonst so wunderschönen Gesichtszüge verunstalteten. „Ich habe ihn gerade belauscht. Er hat erfahren, dass irgendjemand Ash und Drew aus den Kerkern befreien will, und zwar heute nacht." Langsam stand Serena auf und schritt auf ihre Zofe zu. Maike schloss die Augen, weil sie damit rechnete, dass die Prinzessin ihr für diese Unterstellung eine verpassen würde- stattdessen wurde sie stürmisch von ihr umarmt. „Prinzessin, wieso-" fing Maike an, aber Serena sagte: „Danke. Ich wusste, dass Ash unschuldig ist." Serena ließ wieder von Maike ab und fragte: „Sagtest du, Ash und Drew sollen heute Nacht von jemandem befreit werden?" Maike nickte. „Dann sollten wir ihnen helfen." Maike stand der Schock ins Gesicht geschrieben. „Was sagt Ihr da? Ihnen helfen? Das wäre Verrat." Aber Serena schüttelte den Kopf. „Es wäre Verrat, es nicht zu tun" sagte sie und hob ihre Bürste vom Boden auf, um ihre prachtvollen honigblonden Haare weiter zu kämmen. „Um Mitternacht treffen wir uns vor dem Eingang zum Kerker. Ich erwarte dich dort." Maike nickte und verließ das Zimmer von Serena.

Gegen Mitternacht trafen sich Jarvan, Darius und Jayce vor dem Eingang des Palastes. Auf wundersame Weise wurde es nicht bewacht. „Das sieht irgendwie nach einer Falle für mich aus" sagte Jayce, der die drei Schwerter in den Armen hielt. „Egal. Wir werden die Beiden befreien, koste es, was es wolle" sagte Jarvan und marschierte voraus. Zusammen schoben sie das Schlosstor auf, welches einmal kurz knarzte, bevor die Drei reinschlüpfen konnten. Leise und bedacht schlichen sie hinunter zu den Kerkern, wo schon zwei Personen, von Umhängen verborgen, standen und gerade die Kerkertür von Ashs und Drews Zelle aufschlossen. „Wer seid ihr?" fragte Jarvan sofort und wollte seine Waffe ziehen, als Serena ihre Kapuze vom Kopf zog und sagte: „Halte ein, wir sind auf eurer Seite." Jarvan ließ die Waffe sinken und fragte etwas misstrauisch: „Wieso wollt ihr uns helfen?" Serena sah Jarvan an. „Wir kennen die Wahrheit" sagte sie, während Maike die Handschellen aufschloss und Drew obendrein küsste. Ash ging zu Serena und bedankte sich vielmals, aber Serena sagte: „Du musst mir nicht danken" und dann küsste auch sie ihn, auf die Lippen.

Alle starrten die Beiden ungläubig an, wie sie sich für etwa 5 Sekunden küssten und dann voneinander lösten, wobei sie richtig rot im Gesicht waren. „Vermutlich werden alle Ritter vor dem Eingang auf uns warten. Wir sollten über einen anderen Weg flüchten können." „Dann folgt uns" sagte Serena „Wir kennen einen Weg durch den Garten, durch den wir die Ritter umgehen könnten." Alle nickten und hasteten die Treppe hinauf, den Gang entlang und den Weg, den Drew und Maike damals Richtung garten genommen haben. Als sie gerade zur der Hintertür rausgingen und dachten, sie wären in Sicherheit, kam aus dem Nichts ein Donnerschock angeflogen, der Serena fast getroffen hätte, hätte Ash sich nicht dazwischengestellt und ihn abgefangen. Der Donnerschock kam von Pauls Elekid, das zusammen mit etwa zwei Dutzend Magnayen auf sie gewartet hatte. „Elekid" machte das kleine Pokemon und lud noch einen Donnerschock auf, aber Maskeregen setzte vorher Schutzschild ein, um den Angriff abzufangen. Leider waren in der nächsten Sekunde alle Ritter da und richteten ihre Lanzen auf Ash, Drew, Jayce, Jarvan, Darius, Serena und Maike (die beiden letzten hatten wieder ihre Kapuzen übergezogen). Paul trat aus der Mitte heraus und sagte: „Keinen Schritt weiter. Wir haben euch dabei ertappt, wie ihr diesen beiden" dabei deutete er auf Ash und Drew „verurteilten Verbrecher geholfen habt, zu entkommen."

Ash ballte die Faust. Langsam kochte die Wut in ihm hoch. Wie konnte dieser Mistkerl ihm und Drew nur solch eine Tat unterstellen? Die Prinzessin trat nach vorne und nahm ihre Kapuze ab. Alle machten entsetzte Gesichter, vor allem Paul. „Prinzessin?" fragte er und konnte seinen Augen nicht trauen. „Ihr habt ihm geholfen?" Serena nickte und sah Paul böse, etwas, was in den vergangenen 18 Jahren, in denen sich die beiden kannten, noch nie geschehen war. „Ich kenne die Wahrheit. Ash war nicht derjenige, der hinter diesen Verbechen steckt- SONDERN DU!" Die letzten zwei Worte schrie sie aus vollem Zorn heraus, und die Ritter hinter Paul begannen sich verwirrt anzusehen. Paul, der loyalste Ritter der ganzen Stadt, soll tatsächlich hinter allem stecken? Dieser schüttelte den Kopf. „Man will euch ein Ursaring aufbinden, Hoheit" sagte er, aber Maike funkte dazwischen: „Ich habe gehört wie du es gesagt hast. Dass du mit allen Mitteln die Eltern von Serena umbringen willst, nur damit du sie heiraten kannst." Schlagartig wandten sich alle Ritter gegen Paul, der nur lächelte. „Nun gut, ihr habt es herausgefunden. Aber das wird eh nichts bringen, da ihr jetzt alle dran glauben müsst." Von irgendwoher kam eine gewaltige Ladung einer Giftstachel-Attacke angeflogen, die alle in den Ritter landeten und diese mit ihrem Gift qualvoll töteten.

Von überall her tauchten Pauls Komplizen mit ihren Arboks, Pudox und Ariados auf und umzingelten die kleine Truppe, die sich nun ziemlich bedrängt fühlte. Paul sah gealssen aus, als er sagte: „Ich werde euch jetzt alle zum Schweigen bringen und bei Sonnenaufgang werde ich Jonathan und Primula erzählen, dass ihr beide die Prinzessin und die Zofe getötet habt und ich euch anschließend zur Strecke gebracht habe. Alle Mann, macht sie fertig." Erneut kam eine gewaltige Ladung Giftstachel angeflogen, und aus Serenas Sicht verging jetzt alles wie in Zeitlupe. Sie sah die kleinen giftigen Nadel auf sich zufliegen und war sich sicher, dass dies das Ende sein würde. Stumm senkte sie den Kopf und wartete auf ihr Ende... plötzlich rief jemand „Dreischwertertechnik: Wirbelwind" und ein gewaltiger Windsturm kam auf, der die Nadeln alle wegblies. Jeder hielt sich die Arme vor die Augen, und als der Wind sich gelegt hatte, sahen sie etwas außergewöhnliches: Ash hatte sich alle drei Katana geschnappt und die Nadeln weggeweht. Jetzt stand er da, zwei Schwerter in der Hand, das Dritte mit dem griff im Mund und mit einem richtig teuflischen Gesichtsausdruck. „Du verdammter Bastard" knurrte er wütend. „Ich werde euch jetzt fertig machen, damit dieser Spuk endlich ein Ende hat."

Das Königreich von Kalos (AMOURSHIPPING)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt