25. Kapitel

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Das Schuljahr verging viel zu schnell. Es war bereits Ende April und die meiste Zeit hatte ich mit Hausaufgaben gemacht.

"Wieder mal zu spät, Potter", sagte Dad kühl, als Harry in das kerzenerleuchtete Klassenzimmer eilte. "Zehn Punkte Abzug für Gryffindor. Bevor wir anfangen, will ich Ihre Dementorenaufsätze haben. Und ich hoffe für Sie, dass sie besser sind als der Blödsinn, den ich über den Widerstand gegen den Imperius-Fluch erdulden musste. Schlagen Sie nun bitte Ihre Bücher auf Seite - was gibt es, Mr Finnigan?"

"Sir", sagte Seamus, "ich würde gern wissen, wie man einen Inferius von einem Gespenst unterscheidet. Im Propheten stand nämlich was über einen Inferius..."

"Nein, das ist falsch", sagte Dad mit gelangweilter Stimme.

"Aber Sir, ich hab gehört, wie Leute darüber..."

"Wenn Sie den fraglichen Artikel tatsächlich gelesen hätten, Mr Finnigan, dann wüssten Sie, dass der so genannte Inferius nichts weiter war als ein ungewaschener Tagedieb namens Mundungus Fletcher."

"Aber Potter hat offenbar viel zu diesem Thema beizusteuern", sagte Dad, indem er plötzlich nach hinten deutete. "Fragen wir doch Potter, wie man einen Inferius von einem Gespenst unterscheidet."

"Ähm - also - Gespenster sind durchsichtig -", sagte er.

"Oh, sehr gut", unterbrach ihn mein Vater. "Ja, man kann ohne weiteres feststellen, dass annähernd sechs Jahre magischer Ausbildung bei Ihnen nicht verschwendet waren, Potter. Gespenster sind durchsichtig."

"Ja, Gespenster sind durchsichtig, aber Inferi sind tote Körper, oder nicht? Also müssen sie fest sein..."

"So viel hätte uns auch ein Fünfjähriger sagen können", höhnte Dad. "Der Inferius ist eine Leiche, die durch den Zauber eines schwarzen Magiers reanimiert wurde. Er lebt nicht, sondern wird nur wie eine Marionette eingesetzt, um die Befehle des Zauberers auszuführen. Ein Gespenst, und ich hoffe, das ist Ihnen inzwischen allen klar, ist die Spur, die eine verstorbene Seele auf der Erde hinterlässt ... und natürlich, wie Potter uns so weise mitteilt, durchsichtig."

"Also, was Harry gesagt hat, ist absolut brauchbar, wenn wir die voneinander unterscheiden wollen!", sagte Ron. "Wenn wir in einer dunklen Gasse einem über den Weg laufen, müssen wir doch nur mal kurz nachschauen, ob er fest ist, und müssen nicht fragen: 'Verzeihung, sind Sie die Spur einer verstorbenen Seele?'", Gelächter brach in der Klasse aus, doch wir verstummten schlagartig.

"Noch einmal zehn Punkte Abzug für Gryffindor. Ich hätte nichts Feinsinnigeres von Ihnen erwartet, Ronald Weasley, von dem Jungen, der so fest ist, dass er keine paar Zentimeter durch einen Raum apparieren kann. Schlagen Sie nun Ihre Bücher auf Seite zweihundert dreizehn auf und lesen Sie die ersten bei- den Abschnitte über den Cruciatus-Fluch ..."





"Ron, hör nicht auf meinen Vater", versuchte ich es zum dritten mal.

"Er hat wahrscheinlich recht."

"Nein."

"Wie soll ich denn die Prüfung morgen schaffen?', fragte Ron verzweifelt.

"Ach du hast es letzte Woche fast geschafft", munterte ich Ron auf.

"Aber auch nur fast..."

"Wir sollten langsam ins Bett", mischte sich Hermine ein. "Es ist schon elf Uhr. Harry, du musst morgen diese Erinnerung bekommen."

"Benutzt doch Felix Felicis",schlug ich vor.

"Er möchte es erst benutzen, wenn..."

"Ich werde es erst mal ohne Felix Felicis probieren und wenn es nicht klappt, dann werde ich es mir nochmal überlegen."

Always - Loved youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt