Kapitel 105

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"Baby, ich möchte Amanda helfen. Sie hat mich um Hilfe gebeten und da kann ich ihr nicht einfach absagen, gerade weil sie eine gute Freundin ist!", versuchte ich Larissa zu erklären. "Ist mir schon klar, aber du hättest doch vorher wenigstens mit mir darüber sprechen können und nicht einfach so von jetzt auf gleich.. wann soll das beginnen?", fragte sie mich schon fast etwas wütend. "In zwei Wochen..", gab ich ihr kleinlaut als Antwort. "In zwei Wochen also schon.. Ja, tu was du nicht lassen kannst! Es ist deine Entscheidung Mark, ich werde dir weder jetzt dazwischen funken noch sagen, dass ich es super toll finde.. ich vertraue dir, aber wir hätten da ruhig früher drüber reden können..", sagte sie und wurde zum Ende hin immer und immer leiser. Sie legte ihren Kopf auf meine Brust und klammerte sich an mich. Man merkte, dass ihr das nicht passte und sie jetzt schon mega eifersüchtig auf Amanda war, obwohl die Arbeit am Album noch nicht einmal angefangen hatte. Verstehen konnte ich sie aber. Ich hätte viel früher mit ihr sprechen müssen, denn ich wusste das ja schon einige Zeit, dass Amanda mich bei ihrem Album dabei haben möchte. "Baby, du brauchst aber nicht eifersüchtig auf Amanda zu sein..!", versicherte ich ihr. Larissa hob den Kopf. "Ich bin doch gar nicht eifersüchtig.. ich finde es nur nicht gut, dass du da vorher nicht mit mir drüber gesprochen hast und das Ganze in 2 Wochen anfängt..", entgegnete sie mir. Ich konnte aber heraus hören, dass sie eifersüchtig war und es nur nicht zugeben wollte. "Schatz, sei ehrlich.. du bist sehr eifersüchtig auf Amanda oder?", fragte ich noch einmal vorsichtig nach. Eine lange Pause entstand. "Larissa? Sieh mich mal bitte an!", sagte ich schließlich. Sie drehte wieder ihren Kopf zu mir und sah mich an. "Es tut mir leid, Mark.. ich will doch gar nicht eifersüchtig sein und ich vertraue dir ja auch, aber ich habe immer diese Angst dich zu verlieren und ich will nicht so lange von dir getrennt sein..", sagte sie leise und kuschelte sich wieder an mich. Ich strich ihr durch die Haare. "Ach Baby, ich will auch nicht so lange von dir getrennt sein, aber vielleicht ist es ja möglich, dass du mit den Kindern immer am Wochenende nach Berlin kommst oder ich immer nach Hamburg zurückkomme, wenn wir mal nichts machen..", schlug ich ihr vor. "Trotzdem werden immer Tage da sein, an denen wir uns nicht sehen werden und ich will nicht so lange von dir getrennt sein!", betonte sie erneut. Ich nickte. "Ich weiß, Lary.. aber ich möchte Amanda bei ihrem Album helfen und nicht von dir so lange getrennt sein. Das hört sich jetzt wahrscheinlich blöd an und ist total widersprüchlich, aber ich fühle mich einfach so als ob ich Amanda helfen müsste, wenn sie mich darum bittet.. sie zwingt mich nicht dazu, weil sie weiß, dass ich nicht so lange von dir weg sein will und den Kindern, aber ich weiß auch nicht.. das ist ein ganz komisches Gefühl..", versuchte ich ihr zu erklären. "Ich sage ja auch nicht, dass du es nicht tun sollst.. die Entfernung und die Sehnsucht werden aber groß sein und ich kann nicht jedes Wochenende nach Berlin kommen 2 Monate lang.. das können wir Carla und Victor auch nicht an tun..", entgegnete sie mir. "Wir werden eine Lösung finden..", versuchte ich sie aufzuheitern. [...] Zwei Wochen später war es soweit, ich würde nach Berlin fahren, um mit Amanda und Sido an Amandas neuem Album zu arbeiten. Larissa und die Kinder können leider nicht mitkommen und so muss ich sie hier in Hamburg für eine Weile zurücklassen. Ich kniete mich hin und nahm Carla und Victor in den Arm. "Tschüss meine Schätze bis bald! Ich liebe euch!", flüsterte ich ihnen zu während ich sie umarmte. "Ich liebe dich auch, Papa! Wir kommen dich bald besuchen ja? Ich werde dich vermissen!", sagte Carla und löste sich von mir. Victor fiel der Abschied jedoch noch schwerer als seiner Schwester. Er umklammerte immer noch meinen Hals und fing an zu weinen. "Ich will nicht, dass du zu Amanda gehst.. du musst hier bleiben!", sagte er weinend und drückte mich noch fester. Ich stand mit ihm gemeinsam auf und hielt ihn auf meinem Arm. "Wir sehen uns bald wieder, mein Großer..", entgegnete ich ihm. Gerade fiel mir der Abschied besonders schwer. Ich ließ ihn runter und sah Larissa an, die schon am Weinen war. Wortlos nahm ich sie in den Arm und sie krallte sich regelrecht an mir fest. Sie stand etwas auf Zehenspitzen und vergrub ihr Gesicht in meiner Halsbeuge und weinte so bitterlich. Beruhigend strich ich ihr über den Rücken. "Baby, wir werden uns bald wieder sehen.. mach mir doch den Abschied nicht noch schwerer als er ohnehin schon für mich ist..", flüsterte ich ihr zu und jetzt passierte es auch bei mir. Meine Augen füllten sich ungewollt mit Tränen und schon nach einigen Sekunden verließen die ersten Tränen meine Augen. "Ich liebe dich, Lary, so so sehr!", sagte ich leise. "Ich liebe dich auch, Schatz!", entgegnete sie mir weinend und ziemlich leise. Ich drückte sie sacht von mir weg und legte meine Hände an ihre Wangen und zog sie noch ein Stück zu mir vor. Ganz sanft berührten sich unsere Lippen und wir küssten uns. Ich öffnete meinen Mund leicht und stieß mit meiner Zunge gegen ihre Lippen. Auch sie öffnete ihren Mund und unsere Zungen fingen an miteinander zu spielen. Es war sehr zärtliche, aber gleichzeitig auch leidenschaftliche Knutscherei. Nach einiger Zeit lösten wir uns voneinander und ich drückte Larissa nochmal einen langen Kuss auf die Lippen, den sie erwiderte. "Ich muss jetzt wirklich los und bis bald!", verabschiedete ich mich. "Mach bitte nichts Dummes, Mark.. hörst du?", entgegnete mir Larissa und ich schüttelte den Kopf. Noch einmal drückte ich alle drei ganz fest an mich, bevor ich meinen Koffer im Auto verstaute und nach Berlin fuhr. Die drei würden mir schon sehr fehlen und schon als ich wenige Kilometer von ihnen entfernt war, fing mein Herz an zu schmerzen und ich wollte eigentlich schon wieder umkehren. Jetzt gab es aber kein zurück mehr, ich habe mich dafür entschieden Amanda zu helfen und würde das jetzt auch durchziehen, auch wenn es mir schwerfallen wird...

Glück ist Liebe, nichts anderes.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt